Aus dem Feuer geboren (German Edition)
ärgerte sich, dass er sie geweckt hatte, das schon, aber sie hatte sich nicht erschreckt.
„Es soll mir eine Lehre sein.“ Er benutzte seine überlegenen Muskeln und sein Gewicht, um sie im Bett umzudrehen. „Rutsch rüber. Ich brauche mehr Platz.“
Er hatte sie bereits von ihrer angenehm warmen Stelle vertrieben, was sie noch mehr ärgerte. „Warum legst du dich dann nicht einfach auf die andere Seite, statt mich zu stören?“, grummelte sie und rutschte auf die andere Seite des Bettes, das Übergröße hatte wie jedes andere Bett im Haus auch.
„Du bist es, die Salz in mein Bett gestreut hat.“
Die Laken um sie herum waren kalt, und sie rollte sie sich zu einem noch festeren Ball zusammen als sonst. Sogar das Kissen war kalt. Lorna hob den Kopf, zog das Kissen hervor und warf es auf ihn. „Gib mir mein Kissen. Das hier ist kalt.“
Er machte ein grollendes Geräusch, aber er schob das warme Kissen zu ihr und stopfte das andere unter seinen Kopf. Sie kuschelte sich in die Wärme, der weiche Stoff hatte bereits seinen Duft angenommen, was, wie sie merkte, nichts Schlechtes war. Sie kannte ihn erst seit kurzer Zeit, aber den Großteil dieser Zeit hatte sie in engem Kontakt mit ihm verbracht. Der primitive Teil ihres Gehirns erkannte seinen Duft und fühlte sich geborgen.
„Wie spät ist es?“, fragte sie benommen, schon auf dem Weg zurück in den Schlaf.
„Du weißt, wie spät es ist. Es ist eine Zahl. Denk darüber nach.“ Er klang selber schläfrig.
Sie hatte von der Zeit nie als Zahl gedacht, aber sobald sie es tat, erschienen drei Nummern vor ihrem inneren Auge. „Eins – Null – Vier.“
„Bingo.“
Ein wenig zufrieden mit sich selbst, schlief sie ein.
Sie wachte auf, ehe er es tat, was nicht überraschend war, wenn man bedachte, wie früh sie schlafen gegangen und wie spät er nach Hause gekommen war. Sie lag während der angespannten Erwartung von Schlägen einfach nur da und entspannte sich dann langsam. Das Bett war angenehm warm, er strahlte so viel Hitze ab, dass sie sie spüren konnte, obwohl sie sich nicht berührten.
Schläfrig, aber neugierig zu erfahren, ob diese Zeitsache noch einmal funktionieren würde, dachte sie an die Zeit als eine Reihe von Zahlen, und sah sofort eine Vier, eine Fünf und eine Eins. Sie zog sich die Bettdecke vom Kopf, das Zimmer wurde schon heller. Ohne einen Weg, es zu überprüfen – außer aus dem Bett zu steigen und in die Küche zu gehen, wozu sie nicht wirklich Lust hatte –, nahm sie an, dass neun vor fünf ungefähr stimmte. Wie praktisch war das, keine Uhr zu brauchen?
Dante lag auf der Seite, das Gesicht ihr zugewendet, einen Arm unter seinem Kopf, sein Atem langsam und tief. Der Raum war noch zu dunkel, um viele Details zu erkennen, aber das war in Ordnung, weil sie noch nicht bereit war für Details. Der Gesamteindruck war auch so schon sexy genug.
Was sollte eine Frau denken, wenn ein gesunder, heterosexueller Mann zum ersten Mal neben ihr schlief und nicht einmal versuchte, ihr an die Wäsche zu gehen? Dass etwas mit ihr nicht stimmte? Dass er sich nicht zu ihr hingezogen fühlte?
Aber Dante Raintree war gefährlich intelligent und intuitiv.
Sex war auf jeden Fall ein Teil ihrer Beziehung, falls man nach ungefähr sechsunddreißig Stunden Bekanntschaft überhaupt von einer Beziehung sprechen konnte. Einige dieser sechsunddreißig Stunden waren ihr wie Jahre vorgekommen, besonders die ersten vier oder fünf. Sie konnte nicht gerade behaupten, dass die Zeit, die sie miteinander verbracht hatten, besonders schön gewesen war. Andererseits hatte sie ihn nicht in Bestform gesehen, also kannte sie ihn vielleicht besser als jemand, der schon länger mit ihm zu tun hatte, aber nur in einem sozialen Umfeld. Es überraschte sie also nicht, dass er in der Nacht nicht versucht hatte, bei ihr zu landen.
Sie war noch nicht bereit dazu, mit ihm zu schlafen, würde es vielleicht nie sein, das wusste er. Wenn er versucht hätte, die Barrikaden zu stürmen, hätte sie ihre Verteidigung nur verschärft. Aber er hatte einfach an ihrer Seite geschlafen und keine Anstalten gemacht, ihr nah zu kommen, und dadurch hatte er in gewisser Weise einen Gegenpol zu den ersten Stunden zusammen geschaffen. Vielleicht würden sie eines Tages ja doch noch miteinander schlafen.
Er war nicht einmal nackt, auch wenn die Boxershorts, die er zum Schlafen anhatte, nicht gerade viel verbargen. Sie war auch nicht nackt, er hatte ihr alle ihre Kleidung bringen lassen,
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