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Aus dem Feuer geboren (German Edition)

Aus dem Feuer geboren (German Edition)

Titel: Aus dem Feuer geboren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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sein Haus kümmerte, dann musste sie zu dem offensichtlichen Schluss kommen, dass ihm Privatsphäre wichtiger war, als verwöhnt zu werden. Also warum zwang er sie, in seinem Haus zu bleiben?
    Er hatte gesagt, dass er sich für sie verantwortlich fühlte. Aber er konnte sie fühlen, egal wo sie war, und wegen seines dämlichen, neu gefundenen Talents, mit dem er die Leute dazu zwingen konnte, zu tun, was er wollte, hätte sie auch nicht gehen können, wenn er ihr befohlen hätte zu bleiben. Vielleicht hatte er Interesse an ihrer unausgebildeten „Gabe“ und wollte sehen, was er daraus machen konnte, um seine Neugierde zu befriedigen. Trotzdem, auch für seine Unterrichtsstunden oder ein paar Experimente musste sie nicht in seinem Haus bleiben.
    Er wollte mit ihr schlafen, also war es vielleicht das, was ihn antrieb. Er konnte sie dazu zwingen, zu ihm zu kommen, mit ihm zu schlafen, aber er war kein Vergewaltiger. Er war vielleicht ein Verrückter, auf jeden Fall ein Tyrann, aber er war kein Vergewaltiger. Behielt er sie also bei sich, um sie zu verführen? Das konnte er nicht tun, wenn er irgendwo hinfuhr und sie alleine zurückließ, und außerdem machte sie so etwas ziemlich wütend.
    Irgendwie fühlte sich Sex als Begründung auch nicht richtig an. Wenn er sie in sein Bett bekommen wollte, dann war es wohl kaum der richtige Weg, sie zu seiner Gefangenen zu machen. Nicht nur das, sie war auch keine Femme Fatale; sie konnte sich nicht vorstellen, dass sich jemand so viel Mühe gab, nur um mit ihr zu schlafen.
    Er musste einen anderen Grund haben, aber sie konnte sich beim besten Willen nicht denken, was. Und bis sie es herausfand … na ja, solange gab es sowieso nichts, was sie tun konnte. Bevor es ihr nicht irgendwie gelingen würde, ihn bewusstlos zu schlagen und zu fliehen, saß sie fest, und zwar so lange, bis er bereit war, sie gehen zu lassen.
    Die letzte Nacht war, von dem Moment, in dem der Gorilla sie vom Blackjacktisch weg „begleitet“ und sie in Raintrees Büro gezerrt hatte, ein reiner Albtraum gewesen. Ein Schock war so kurz auf den anderen gefolgt – jeder irgendwie schlimmer als der zuvor – dass sie sich fühlte, als hätte sie irgendwann auf dem Weg den Bezug zur Wirklichkeit verloren.
    Gestern um die gleiche Zeit hatte niemand gewusst, wer sie war, und es hatte ihr so gefallen. Oh, Leute kamen zu ihr, um mit ihr zu reden, wie sie es mit Gewinnern eben machen, und das war auch in Ordnung, aber es war genauso in Ordnung, alleine zu sein. Genau genommen war alleine sein besser als nur in Ordnung, es war sicher.
    Raintree wusste nicht, was er mit seiner Forderung, zu bleiben und zu lernen, mit ihrer „Gabe“ umzugehen, von ihr verlangte. Nicht, dass er sie bitten würde – er ließ ihr keine andere Wahl.
    Er hatte sie ausgetrickst, damit sie zugab, im Umgang mit Zahlen besondere Fähigkeiten zu haben, aber er hatte keine Ahnung, wie schlecht ihr bei dem Gedanken wurde, dass dieses Talent etwas Übernatürliches war. Am liebsten hätte sie sich in einem Mauseloch verkrochen.
    Er war in einer Kultur aufgewachsen, in der es normal war, übernatürliche Gaben zu haben, in einer Welt, in der diese Gaben unterstützt wurden, gefeiert und ausgebildet. Er war als Prinz aufgewachsen, du liebe Zeit. Prinz von Merkwürden, aber trotzdem ein Prinz. Er hatte keine Ahnung, wie es war, in den Slums aufzuwachsen, dürr und ungewollt und anders als die anderen. In ihrem Leben hatte es keinen Vater gegeben, nur eine endlose Reihe von „Freunden“ ihrer Mutter. Er war nie vom Tisch vertrieben worden, nie so sehr geschlagen, dass sie aus ihrem Stuhl fiel, nur weil sie etwas gesagt hatte, was ihrer Mutter seltsam erschien.
    Als Kind hatte sie nicht verstanden, warum das, was sie sagte, seltsam war. Was war so falsch daran, zu sagen, dass der Bus, den ihre Mutter durch die Stadt zu ihrem Job in der Bar nahm, sechs Minuten und dreiundzwanzig Sekunden zu spät kommen würde? Sie hatte gedacht, ihre Mutter würde das wissen wollen. Stattdessen war sie mit einer Ohrfeige aus dem Stuhl geflogen.
    Nummern waren ihr Ding. Wenn irgendetwas eine Zahl enthielt, wusste sie, was diese Zahl war. Sie erinnerte sich an die erste Klasse – einen Kindergarten, in den Augen ihrer Mutter reine Zeitverschwendung, hatte es für sie nie gegeben. Sie erinnerte sich an die Erleichterung, die sie empfunden hatte, als ihr endlich jemand Zahlen erklärt hatte – als wäre ein riesiger Teil ihres Selbst endlich an seinen vorgesehenen

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