Aus dem Jenseits verfolgt (German Edition)
wirklich nicht früher her«, sagte der Collegelehrer, der Phoebes unausgesprochenen Vorwurf spürte. »Heute war am College mal wieder der Teufel los.«
»Ja«, sagte Phoebe, zu der er in die Küche gegangen war. »Du musst einen sehr schweren Tag gehabt haben. Willst du mir deine Probleme erzählen?«
»Bitte, Phoebe, so habe ich es nicht gemeint, und das weißt du. Ich weiß, wie verstört du bist. Ich komme auch gleich morgen Nachmittag, wenn das Wochenende anfängt, und helfe dir auf der Farm. Obwohl ich es ehrlich gesagt lieber sehen würde, wenn du zu mir in die Stadt zögst. Ich habe einen schönen Bungalow, ein kleines Grundstück dazu und verfüge über ein gutes Einkommen. Du hättest bei mir viel weniger Arbeit, als du hier auf der Farm bewältigen musst. Wir könnten glücklich zusammen sein. – Warum klammerst du dich hier fest? Was bietet dir diese Farm, was ich dir nicht geben kann? Du schindest und rackerst dich von früh bis spät ab. Das ist doch kein Leben für eine junge Frau.«
»Warum setzt du mir denn immer wieder so zu, Bill?«, fragte Phoebe müde. Sie hatte seit dem Vortag kein Auge geschlossen und war völlig fertig. »Du weißt doch, wie sehr ich an der Farm hänge. Seit Achtzehnhundertundsiebzig sitzen die Starrs darauf.«
»Aber ich bin nun mal kein Farmer!«, rief Bill. »Ich helfe dir gern, so gut ich es kann, doch ständig auf dem Land wohnen, meinen Beruf aufgeben und als Farmer arbeiten – nein. Dafür habe ich nicht jahrelang studiert und beim Football die Knochen hingehalten, um mir mein Studium zu verdienen. Ich hatte mehrmals Rippenbrüche und einmal eine lädierte Wirbelsäule, dass ich schon fürchtete, lebenslänglich mit einem Korsett herumlaufen zu müssen. Du ahnst ja nicht, wie rau es in der Football-Profiliga zugeht.«
Phoebe antwortete wegen allem, was sie hinter sich hatte, gereizter, als sie es beabsichtigte.
»Ja, ja, du hast dir die Rippen gebrochen, und du trugst ein Korsett, und du hast dir dein Studium so hart verdient, wie noch niemals ein Mensch vor dir auf Erden. Das habe ich alles schon hundert Mal gehört.«
»Bitte, Darling, wir wollen nicht streiten. Du brauchst die Farm ja nicht zu verkaufen. Verpachte sie doch, zieh zu mir und sieh wenigstens mal, wie das ist. Wenn es dir gar nicht gefällt, kannst du ja wieder auf deine Farm zurückkehren.«
»Also wirklich, Bill, man merkt, dass du kein Landmann bist. Denkst du vielleicht, ich kriege Pächter, die freundlich lächelnd sofort wieder abziehen, wenn ich es mir anders überlege? So etwas will gut überlegt sein. Jeder vernünftige Pächter macht einen längerfristigen Vertrag und sichert ab. Oder du kriegst nur Schrott, der sich auf der Farm durchfuttert, sie herunterwirtschaftet und vergammeln lässt. Dazu brauche ich keine Pächter. Das könnte ich auch selbst, dazu bräuchte ich nur keine Hand mehr zu rühren.«
»Mein Gott, Phoebe, müssen wir denn unser ganzes Leben nach deiner Farm ausrichten und planen?«
»Du musst nicht, und ich tue es freiwillig, weil ich mich dafür entschieden habe.«
»Phoebe, denkst du, die Welt geht unter, wenn keine Starr mehr auf dieser Farm sitzt? Dann bestellt sie halt jemand anders.«
»Ich verlange von dir überhaupt nicht, dass du deinen Beruf aufgibst. Du könntest zu mir auf die Farm ziehen. Platz ist genug da. Dann könntest du jeden Tag nach San Antonio fahren und deinen Unterricht geben. Vermiete doch deinen Bungalow, den du geerbt hast.«
»Ja, nun...«
Darauf wusste Bill erst mal nichts zu sagen. Die beiden schwiegen. Keiner wollte nachgeben. Jeder war davon überzeugt, dass seine Ansicht die richtige sei und hatte gute Gründe dafür.
Schließlich sagte Phoebe: »Vielleicht geht es nicht. Vielleicht sind wir zu verschieden und passen deshalb nicht zueinander.«
Sie saßen in der Küche auf der Bank, mit dem Rücken gegeneinander, und schauten in verschiedene Richtungen. Im Wohnzimmer nebenan saß der Knecht Frank Custer vorm Fernseher. Er lauschte dem Gespräch des Liebespaars gespannt und spitzte dazu die Ohren.
»Farmer und Lehrer, ich weiß nicht, ob sich das verträgt«, sagte Bill. Er rückte ein wenig näher. »Obwohl, man könnte es ja mal versuchen.«
Jetzt rückte Phoebe näher heran.
»Wenn du das tun würdest, Bill, das wäre wunderbar. An welchen Zeitpunkt dachtest du denn?«
»Wenn schon, denn schon!«, rief Bill. »So schnell wie möglich. Von mir aus schon am Wochenende.«
Doch jetzt war es Phoebe, die bremste.
»Willst
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