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Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)

Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)

Titel: Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Greco
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folgen. Er hatte nicht ein Wort gesprochen seit ihrer Ankunft, doch Anna war die unverkennbare Verachtung, mit der er die Zwerge beobachtete, nicht entgangen.
    Anna zog sich mühsam an dem Sattel in die Höhe und ließ ihr Pferd hinter Edmunds dunkelbraunem Hengst hertraben. Ihr Magen schnürte sich zusammen, als sie sah, wie sich Erin erschöpft an den Hals des Tieres schmiegte. Es war noch nicht allzu lange her, da hatte sie selbst vor Alexander im Sattel gesessen, sicher nicht minder geschwächt als Erin jetzt. Alexander … da waren sie wieder, die dunklen Wolken. Unheil verkündend brauten sie sich vor ihr zusammen. Anna erschrak. Er hatte nicht mehr viel Zeit. Sie mussten sich beeilen. Entschlossen drückte sie dem Pferd die Fersen in die Seiten und hielt sich verbissen am Sattelknauf fest, als dieses einen Satz nach vorn machte und zu Edmund aufschloss.
    »So schnell wie möglich, Ed«, raunte sie ihm zu und klammerte sich noch krampfhafter an den Sattel. »Die Zeit wird knapp.«
    Edmund drehte sich flüchtig zu ihr um und nickte. Er musste nicht antworten, ihr dringlicher Unterton schien ihm zu genügen. »Dann halte dich gut fest.« Edmund legte seinen Arm um Erin und ließ seinen Hengst in einen leichten Galopp fallen.

Kapitel 9
    Fieber
     
     
     
    »Er hat dir nichts getan, du Miststück«, entfuhr es Bridget. Sie griff nach der Hand des Fiebernden. »Und du strengst dich gefälligst ein bisschen mehr an. Kämpfe, verdammt noch mal.« Bridget lehnte ihren Kopf an Richards Schulter. Mit sanfter Gewalt zog er seine Frau von dem Bett fort.
    »Du musst dich ausruhen, Liebes.« Bridget versuchte, sich von ihm zu lösen, doch dieses Mal gab Richard nicht nach. »Bitte, geh und ruh dich aus. Ich bleibe bei ihm. Wir haben alles versucht, glaube mir. Noah meint, sie wird rechtzeitig hier sein.«
    Der rasselnde Atem des Kranken strafte ihn Lügen. Richard schob seine Frau hinaus und schloss die Tür hinter ihr. Kopfschüttelnd betrachtete er den riesigen schwarzen Hund, der sich nur zum Fressen und Geschäft verrichten von seinem Herrn trennte. Wie immer hatte er sich am Fußende des Bettes zusammengerollt und war durch nichts davon zu überzeugen, dieses wieder zu verlassen. Langsam ließ sich der alte Mann auf die Bettkante sinken und legte seine kühle Hand auf die fiebernde Stirn.
    »Dann wollen wir nur hoffen, dass mein Sohn recht behält, mein Junge.«

Kapitel 10
    Blutrot
     
     
     
    A nna war froh, den Tunnel endlich hinter sich zu lassen. Obwohl er hell erleuchtet gewesen war, hatte sie das Gefühl gehabt, als würden die Wände jederzeit über ihr zusammenbrechen, als reite sie durch eine enge Röhre. Von Jespers Männern war weit und breit keine Spur zu sehen, aber Anna zweifelte nicht einen Moment daran, dass sich die Zwerge tatsächlich in ihrer Nähe befanden. Dennoch wagte sie nicht, das Unterholz nach ihnen abzusuchen, ihre ganze Konzentration galt den unmittelbar vor ihr liegenden Hindernissen. Zweimal war sie schon vom Pferd gefallen und hatte sich wieder in den Sattel gehievt. Das erste Mal war sie hinuntergestürzt, als ihr Pferd einen lang gezogenen Satz über einen dicken Ast machte, der auf dem Feldweg lag, den sie entlangritten. Das zweite Mal unterschätzte sie die scharfe Kurve des Weges und Peter war es nur mit Mühe gelungen, sein Ross haarscharf an Anna vorbeizusteuern. Inzwischen hatten sie den Feldweg verlassen und ritten querfeldein. Die Wiesen schienen endlos mit den sanften Hügeln zu verschmelzen. Wie machten die Zwerge das nur? Anna war sicher, dass sie ihnen folgten, doch die kleinen Gestalten waren nirgends zu sehen. Ihr Kopf wandte sich von links nach rechts und schon fand sie sich zum dritten Mal auf dem Boden wieder.
    Peter sprang hinter ihr fluchend aus dem Sattel. »Himmel noch mal, Anna. Du brichst dir noch alle Knochen. Edmund! Ed! Warte!«
    Auch der Okeanid brachte sein Pferd zum Stehen und drehte sich um. Er wendete und blieb vor Anna stehen. »Alles in Ordnung?«
    Anna versuchte es mit einem Lächeln und rieb sich den Rücken. Sie atmete tief durch, setzte den linken Fuß in den Steigbügel und schwang sich, zum dritten Mal, mühsam hoch.
    »Es ist nicht mehr weit, Anna. Zwei Stunden noch, denke ich.« Er wies nach vorn, wo das saftige Grün der Wiese dem Schatten eines kleinen Wäldchens wich. »In etwa zehn Minuten können wir uns und den Pferden eine kurze Rast gönnen. Doch hier«, er vollführte mit dem Kopf eine halbe Drehung, »befinden wir uns geradezu auf

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