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Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)

Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition)

Titel: Aus der Asche - Silvanubis #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Greco
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dem Präsentierteller. Versuch dich dem Rhythmus des Pferdes anzupassen. Entspann dich, es ist gar nicht so schwer.«
    Anna warf ihm einen vernichtenden Blick zu. Nicht schwer … Er saß schon sein ganzes Leben auf dem Rücken dieser Riesen, ganz im Gegensatz zu ihr. Entspann dich. Er hatte gut reden.
    »Atme tief ein und aus«, mischte sich nun auch Peter ein. »Du musst dich um nichts kümmern, dein Brauner folgt seinem Freund auch ohne dein Zutun.«
    »Ich werde mich bemühen«, antwortete sie knapp. »Eine Rast brauche ich nicht.« Entspannen, die beiden hatten ja keine Ahnung. Alexander lief die Zeit davon.
     
    Es dämmerte bereits, als das große Blockhaus endlich vor ihnen lag. Annas Rücken schmerzte, ihr Gesäß spürte sie nicht mehr. Hätte Peter sie nicht aufgefangen, wären die Beine unter ihr weggeknickt. Mit unsicheren Schritten stakste sie hinter Edmund her. Naomis Freund hatte Erin kurzerhand über seine breiten Schultern geworfen und die Veranda bereits erreicht. Beinah wäre ihm Erin entglitten, als er einen Satz zur Seite machte, um einer herausstürzenden Person Platz zu machen.
    »Anna!« Bridget stürmte auf sie zu. »Gott sei Dank.« Kurz blieb sie vor Edmund stehen und strich ihrer Tochter über die kurzen blonden Haare.
    »Sie ist in Ordnung, Bridget. Keine Sorge.« Edmund schien die Angst in den Augen der rothaarigen Frau nicht entgangen zu sein. »Ein bisschen Ruhe und deine Pflege und sie ist so gut wie neu.«
    Bridget nickte flüchtig. »Bitte bring sie hinein, Edmund. Anna.« Sie fuhr sich durch ihre langen roten Locken, die sich in wirren Wellen über ihre Schultern ergossen. »Komm. Schnell. Alexander …«
    »Ich weiß«, presste sie hervor. Je näher sie dem Haus ihrer Gasteltern gekommen waren, umso sicherer war sie sich. Irgendwann würde sie der Phönix ganz mit seinen Augen sehen lassen. Dann würde sie genau wissen, wann und wo jemand ihre Hilfe benötigte. Doch jetzt galt ihre Aufmerksamkeit einer Person: Alexander. Er war hier und brauchte sie. Sofort. Anna schluckte. Was, wenn sie ihm nicht helfen konnte? Was, wenn er zu schwach war? Plötzlich spürte sie eine Hand unter ihrem Ellbogen, warm und fest.
    »Du hast keine Wahl mehr, Kleines. Nur Mut, ich bin bei dir.« Peter schob sie sanft, aber bestimmt an Bridget vorbei durch die Tür. »Wo ist er?« Ihr alter Freund hatte sich offensichtlich entschieden, kurzfristig das Handeln und Denken für Anna zu übernehmen.
    Bridget betrachtete den fremden Mann und wies dann zur Treppe. »Folgt mir.« Noch während sie das hellblaue Baumwollkleid und die zitronengelbe Schürze raffte, sprang sie die Stufen hinauf, sodass Anna und Peter Mühe hatten, ihr zu folgen. »Noah, sie sind hier! Naomi, die Feder!« Geradezu erleichtert bellte sie ihre Anweisungen, lief mit wippenden leuchtend roten Locken den Flur entlang und öffnete schließlich eine Tür.
    »Steh auf, Richard.« Energisch schob sie Anna und Peter in den kleinen Raum, in dem neben einem Bett nur noch ein kleiner Tisch und eine schmale Kommode standen, und griff nach Annas Hand. »Jetzt wird alles gut, mein Kind. Gott sei Dank bist du hier. Ich weiß nicht, ob er diese Nacht sonst überstanden hätte.«
    Anna wich ihrem Blick aus. Ihr war so furchtbar übel. Sie wagte es nicht, Alexander anzusehen. Woran erkannte man nur, ob er zu schwach war? Annas Hals war wie zugeschnürt. Sie wollte diese Verantwortung nicht. Langsam drehte sie sich um und sah, wie Noah und Naomi ebenfalls das kleine Zimmer betraten. Wortlos legte Naomi die Feder auf den Tisch. Blutrot. Anna stützte sich auf der Tischkante ab. Sie konnte das nicht, der Phönix musste sich geirrt haben.
    »Raus hier«, fauchte Peter, der sonst nie seine Stimme erhob, und er ließ keinen Zweifel daran, dass er den, der nicht augenblicklich verschwand, höchstpersönlich vor die Tür setzen würde. Zu Annas Überraschung gehorchten alle, sogar Bridget. »Bleibt in der Nähe. Wir werden später Hilfe brauchen.« Er schob Anna zum Bett und drückte sie auf die Kante. Der riesige schwarze Hund knurrte leise. »Das gilt auch für dich, du Ungetüm. Runter vom Bett!«
    Anna traute ihren Augen nicht, doch auch Oskar schien zu wissen, wer hier im Augenblick das Sagen hatte. Der schwarze Riese kletterte, wenn auch betont langsam, vom Bett, woraufhin Peter auch ihn ohne Federlesen hinausschob. Seufzend schloss er die Tür und sah Anna an.
    »Beruhige dich, Kleines. Nimm seine Hand und sieh ihn an.«
    »Mir ist schlecht,

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