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Aus der Dunkelkammer des Bösen - Benecke, M: Aus der Dunkelkammer des Bösen

Aus der Dunkelkammer des Bösen - Benecke, M: Aus der Dunkelkammer des Bösen

Titel: Aus der Dunkelkammer des Bösen - Benecke, M: Aus der Dunkelkammer des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lydia Mark;Benecke Benecke
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Raum ist zwar in etwa korrekt eingezeichnet, aber nur, wenn man die falschen Angaben zur Tür auf die reale Tür bezieht und die falschen Angaben zum Aufbau des Flures und der Zimmerproportionen ganz weglässt.
    So kommt es, dass auch hier keine für die Ermittlung brauchbaren Hinweise vorliegen. Allerdings lieferte das Medium wie angekündigt eine Täterskizze, die natürlich eine an der Tat beteiligte Person darstellen könnte. Doch leider zerschlug sich auch diese Hoffnung. Denn im folgenden Fall sah und zeichnete unser Medium einen Täter, obwohl es gar keine Tat gab.
Fall 5: Die tote Zigarettenschachtel
    Hier handelt sich einfach um eine Zigarettenschachtel, die auf einer Straße in Bottrop, einer kleineren Stadt im Ruhrgebiet, im Rinnstein lag. Im betreffenden Stadtviertel haben in den letzten Jahren keine schweren Delikte (Raub, Tötungen) stattgefunden.
    Das Medium teilte mit, dass es bei der Tat »um käufliche Dinge, nicht erfüllte Absprachen, Streitgespräche und Aggression« ging. »Feinstofflich habe ich eine weibliche Opferenergie wahrgenommen«, schrieb das Medium. »Da ich zu dieser Person aber keine weiteren Angaben bekommen habe, bedeutet das für mich, dass das Geschehnis wahrscheinlich nicht länger als ein Jahr her ist und die Seele sich noch in einer Art Übergangsstadium befindet. Es kann aber auch manchmal vorkommen, dass die Seelen keinerlei Angaben über sich machen möchten.

    Das Gebiet habe ich auf der Zeichnung versucht darzustellen. Was feinstofflich für mich stark zu spüren war und was hier noch in Zusammenhang steht: Übelkeit, Brechreiz, Luftnot (was womöglich für Ersticken oder Strangulieren stehen könnte), Zuckerwürfel,die Farbe Grün und Abend/Nachtzeit. Ein Pkw-Viertürer war hier beteiligt, der parkend an der Stelle (siehe Zeichnung) stand. Der Fahrer, der mit dem Geschehnis hier in Verbindung steht (siehe Zeichnung), ist ca. 35–45 Jahre alt, hat eine gedrungene Statur, glattes lichtes braunes Haar, ein rundes Gesicht und ein Brillengestell aus Metall. Der Mann könnte noch im Elternhaus leben und einen Beruf in Richtung Vertreter ausüben (jedenfalls dürfte er meinem Empfinden nach viel unterwegs sein).«

    All diese Angaben sind vorstellbar und könnten stimmen. Das Dumme ist nur, dass es kein Opfer und keine Tat gab. Auch der Container auf der Skizze existiert nicht. Die eingezeichneten Schienen befinden sich ebenfalls nicht am Fundort, ebenso kein Bahnhäuschen. Dort stehen stattdessen Mietshäuser. Zugunsten des Mediums muss man feststellen, dass es etwa zweihundert Meter entfernt eine Eisenbahnbrücke gibt, auf der die Schienen aber anders, nämlich um neunzig Grad verdreht, verlaufen. Die eingezeichneten Bäume existieren nicht, auch dort steht stattdessen eine Hausreihe. Straßenbäume gibt es aber.
    Das größte Problem ist hier, dass das Medium einen falschen positiven Treffer erzielt, der die Polizei natürlich in den Wahnsinn treiben würde. Selbst wenn man erneut annehmen würde, dass dieMitteilungen aus der Geisterwelt nicht supergenau sind, dann sollte sich doch zumindest ergeben, dass keine Tat stattgefunden hat, um die Polizei nicht in die Irre zu führen. Denn genau dazu soll und will das Medium ja beitragen: Zum Erkennen von Spuren, die den Fall klären – und nicht zum Entdecken von »Spuren«, die nachweislich nichts mit einem Fall zu tun haben.
Polizeiarbeit und Jenseitsforschung
    Wie sieht es allgemein mit dem Willen der Kriminalpolizei aus, sich paranormale, feinstoffliche und generell esoterische Vorstellungen anzuhören? Denn zumindest dienstlich, so ist meine Erfahrung, zweifeln alle Ermittler an Medien und Jenseitsgeflüster. Das ist offenbar schon lange so. Allerdings trieb es die KollegInnen auch lange um. Bereits in den ersten Ausgaben des Archiv für Kriminologie , der ältesten noch bestehenden Fachzeitschrift zum Thema, wird das Thema ausführlich besprochen, und das war ab 1898!
    Etwa fünfzig Jahre lang beäugten die Ermittler und Juristen damals die esoterische Sache, dann verschwanden die Artikel über Medien und PSI-Erscheinungen zumindest aus den kriminalistischen Fachzeitschriften. Es hatte sich mit der Zeit herausgestellt, dass die betreffenden SeherInnen fast immer neben der Spur liefen. So schrieb schon 1911 einer der Pioniere der Parapsychologie und Psychotherapie, Albert Freiherr von Schrenck-Notzing, dass es sich »bei den meisten Medien um hysterische, hystero-hypnotische oder somnambule Vorgänge« handle. »Die

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