Aus Der Laengeren Sammlung Dighanikayo Des Pali-Kanons
keine Antwort.
Gerade damals nun hatte Jivako der Hofarzt in der Nähe des Königs Platz genommen, ohne daß er sprach. Da wandte sich denn der König von Magadha Ajatasattu, der Sohn der Videherin, also an Jivako den Hofarzt:
»Du aber, mein lieber Jivako, warum sagst du nichts?«
»Es ist, Majestät, der Erhabene, der Heilige, vollkommen Erwachte nach unserem Mangohaine gekommen, von vielen Mönchen begleitet, mit einer Schar von zwölfhundertfünfzig Mönchen. Diesen Herrn Gotamo aber begrüßt man allenthalben mit dem frohen Ruhmesrufe, so zwar: ›Das ist der Erhabene, der Heilige, vollkommen Erwachte, der Wissens- und Wandelsbewährte, der Willkommene, der Welt Kenner, der unvergleichliche Leiter der Männerherde, der Meister der Götter und Menschen, der Erwachte, der Erhabene.‹ Diesen wolle Majestät, den Erhabenen, besuchen gehn: wohl etwa mag eben Majestät beim Erhabenen das Gemüt erheitert werden.«
»Wohlan denn, bester Jivako, laß' Elefanten und Stallzeug sich bereithalten.«
»Sehr wohl, Majestät«, sagte da Jivako der Hofarzt. Dann hieß er auf Befehl des Königs an fünfhundert Elefanten mit der Sänfte bespannen sowie den Reitelefanten des Königs vorführen und brachte die Meldung: »Bereit warten deiner, Majestät, Elefanten und Stallzeug: wie es dir nun belieben mag.«
Da ließ nun der König von Magadha Ajatasattu, der Sohn der Videherin, in die fünfhundert Sänften je eine seiner Frauen geleiten, den Reitelefanten bestieg er selbst; und während Fackeln vorangetragen wurden zog er von Rajagaham hinaus, mit großem königlichen Gepränge: wo des Hofarztes Jivako Mangohain lag, da zog er hin.
Als nun der König nicht mehr weit vom Mangohain entfernt war, überkam ihn plötzlich eine Angst, er wurde bestürzt, man sah wie sein Haar sich sträubte. Da wandte sich denn der König, ängstlich, bestürzt, mit gesträubtem Haar, an Jivako den Hofarzt und sagte:
»Aber mein bester Jivako, du trügst mich doch nicht? Aber mein bester Jivako, du hintergehst mich doch nicht? Aber mein bester Jivako, du spielst mich doch nicht meinen Feinden in die Hände? Wie denn kommt es nur, daß man von solch einer großen Schar Mönche, bei zwölfhundertfünfzig der Mönche, keinen auch nur nießen hören oder sich räuspern hören soll oder sonst ein Geräusch?«
»Fürchte nichts, großer König, fürchte nichts, großer König: ich trüge dich nicht, Majestät, ich hintergehe dich nicht, Majestät, ich spiele dich, Majestät, nicht den Feinden in die Hände. Zieh' voraus, großer König, zieh' voraus, großer König: dort im Säulenhofe brennen die Lampen.«
So zog denn der König von Magadha Ajatasattu, der Sohn der Videherin, weiter. So weit gekommen als der Weg für Elefanten tauglich, stieg er ab und schritt nun zu Fuß nach dem Säulenhofe hin, bis an das Tor heran. Dort angelangt wandte er sich also an Jivako den Hofarzt:
»Wo ist nun, bester Jivako, der Erhabene?«
»Dort, großer König, ist der Erhabene, nahe dem mittleren Pfeiler, das Antlitz gegen Osten gewendet, sitzt gegenüber der Schar der Mönche.«
Da trat denn der König von Magadha Ajatasattu, der Sohn der Videherin, an den Erhabenen heran und stellte sich seitwärts hin. Seitwärts stehend blickte der König über die lautlose, stille Schar der Mönche, wie über einen klaren Wasserspiegel; und tief aufatmend sprach er dann:
»Solch einen Frieden soll Udayo, mein trauter Sohn, erlangen, wie hier die Schar der Mönche ihn gefunden.«
»Aus Liebe wohl, großer König, bist du hergekommen.«
»Lieb ist mir, o Herr, Udayo der traute Sohn: solch einen Frieden, o Herr, soll Udayo, mein trauter Sohn, erlangen, wie hier die Schar der Mönche ihn gefunden.«
Alsbald entbot nun der König von Magadha Ajatasattu, der Sohn der Videherin, dem Erhabenen seinen Gruß und verbeugte sich ehrerbietig vor der Schar der Mönche. Dann nahm er an der Seite Platz. An der Seite sitzend wandte sich jetzt der König von Magadha Ajatasattu, der Sohn der Videherin, also an den Erhabenen:
»Darf ich, o Herr, den Erhabenen um einiges befragen, wenn mir der Erhabene gewähren will meine Fragen zu beantworten?«
»Frage nur, großer König, was dir beliebt.«
»Wie es da etwa, o Herr, solche allgemeine Berufstände gibt, und zwar Elefantenführer, Rossebändiger, Wagenlenker, Bogenschützen, Herolde, Gesandte, Almoseniere, Großmeister, Fürsten, Herzöge, Marschälle, Hauptleute, Schildträger, Handlangervolk, Köche, Haarschneider, Bader, Brauer,
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