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Aus Der Laengeren Sammlung Dighanikayo Des Pali-Kanons

Titel: Aus Der Laengeren Sammlung Dighanikayo Des Pali-Kanons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gotamo Buddhos
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Mönche über das Wort des Erhabenen.
     

Kevatto
     
    Das hab' ich gehört. Zu einer Zeit weilte der Erhabene bei Nalanda, im pavarischen Mangowalde.
    Da kam denn Kevaotto, der Sohn eines Bürgers, zum Erhabenen heran, bot ehrerbietigen Gruß dar und nahm beiseite Platz. Beiseite sitzend wandte sich nun Kevatto der Bürgersohn also an den Erhabenen:
    »Dieses Nalanda, o Herr, blüht auf und gedeiht, es ist volkreich, von vielen Menschen bewohnt, ist dem Erhabenen zugetan. Gut wär' es, o Herr, wenn der Erhabene einen Mönch veranlassen wollte, daß er auf überirdische Weise ein magisches Wunder vollbrächte: dann würde dieses Nalanda weit mehr noch dem Erhabenen zugetan sein.«
    Auf diese Worte sagte der Erhabene zu Kevatto dem Bürgersohn:
    »Nicht hab' ich, Kevatto, den Mönchen die Satzung also gewiesen: ›Kommt, ihr Mönche, ihr sollt vor den weiß gekleideten Hausleuten auf überirdische Weise ein magisches Wunder vollbringen.‹«
    Wiederum aber sagte Kevatto der Bürgersohn zum Erhabenen:
    »Nicht hab' ich, o Herr, den Erhabenen drängen wollen, aber ich sage doch: dieses Nalanda, o Herr, blüht auf und gedeiht, es ist volkreich, von vielen Menschen bewohnt, ist dem Erhabenen zugetan. Gut wär' es, o Herr, wenn der Erhabene einen Mönch veranlassen wollte, daß er auf überirdische Weise ein magisches Wunder vollbrächte: dann würde dieses Nalanda weit mehr noch dem Erhabenen zugetan sein.«
    Wiederum aber sagte der Erhabene zu Kevatto dem Bürgersohn:
    »Nicht hab' ich, Kevatto, den Mönchen die Satzung also gewiesen: ›Kommt, ihr Mönche, ihr sollt vor den weiß gekleideten Hausleuten auf überirdische Weise ein magisches Wunder vollbringen.‹«
    Zum drittenmal aber sagte Kevatto der Bürgersohn zum Erhabenen:
    »Nicht hab' ich, o Herr, den Erhabenen drängen wollen, aber ich sage doch: dieses Nalanda, o Herr, blüht auf und gedeiht, es ist volkreich, von vielen Menschen bewohnt, ist dem Erhabenen zugetan. Gut wär' es, o Herr, wenn der Erhabene einen Mönch veranlassen wollte, daß er auf überirdische Weise ein magisches Wunder vollbrächte: dann würde dieses Nalanda weit mehr noch dem Erhabenen zugetan sein.«
    »Drei Arten gibt es, Kevatto, von Wundern, die von mir selbst erkannt, verwirklicht und verkündet worden sind: und was für drei? Das Wunder der Macht, das Wunder der Vorzeige, das Wunder der Unterweisung. Was ist aber, Kevatto, das Wunder der Macht? Da läßt sich, Kevatto, ein Mönch auf mannigfaltige Weise magische Wirkung widerfahren: als nur einer etwa vielfach zu werden, und vielfach geworden wieder einer zu sein; oder sichtbar und unsichtbar zu werden; auch durch Mauern, Wälle, Felsen hindurchzuschweben wie durch die Luft; oder auf der Erde auf-und unterzutauchen wie im Wasser; auch auf dem Wasser zu wandeln ohne unterzusinken wie auf der Erde; oder auch durch die Luft sitzend dahinzufahren wie der Vogel mit seinen Fittichen; auch etwa diesen Mond und diese Sonne, die so mächtigen, so gewaltigen, mit der Hand zu befühlen und zu berühren, sogar bis zu den Brahmawelten den Körper in seiner Gewalt zu haben. – Einen solchen gewahrt nun etwa irgend ein gläubig Ergebener, jenen Mönch, wie er sich auf mannigfaltige Weise magische Wirkung widerfahren läßt; und es mag dieser gläubig Ergebene irgend einem anderen nicht gläubig Ergebenen davon berichten: ›O wie erstaunlich, o wie außerordentlich ist des Asketen großartige Macht, großartige Gewalt: ich selbst habe den Mönch gesehn, wie er sich auf mannigfaltige Weise magische Wirkung widerfahren läßt!‹ Über einen solchen mag nun der nicht gläubig Ergebene zu dem gläubig Ergebenen also reden: ›Es gibt, mein Lieber, eine sogenannte Zauberkunst: mit der läßt sich jener Mönch auf mannigfaltige Weise magische Wirkung widerfahren.‹ Was meinst du wohl, Kevatto: könnte da der nicht gläubig Ergebene dem gläubig Ergebenen etwa also antworten?«
    »Er könnt' es, o Herr!«
    »Das hab' ich eben, Kevatto, am Wunder der Macht als Elend wahrgenommen und empfinde das Wunder der Macht als ungehörig, unbekömmlich, unerquicklich. – Was ist nun, Kevatto, das Wunder der Vorzeige? Da kann, Kevatto, ein Mönch der anderen Wesen, der anderen Personen Herz und Gemüt, Sinn und Gedanken vorzeigen: ›Daran denkst du, dies bedenkst du, das ist dein Gedanke.‹ Einen solchen gewahrt nun etwa irgend ein gläubig Ergebener, jenen Mönch, wie er der anderen Wesen, der anderen Personen Herz und Gemüt, Sinn und Gedanken vorzeigt; und

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