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Aus Der Laengeren Sammlung Dighanikayo Des Pali-Kanons

Titel: Aus Der Laengeren Sammlung Dighanikayo Des Pali-Kanons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gotamo Buddhos
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ehrwürdige Mahakassapo wie jener Nackte Büßer von ferne herankam, und sprach dann also zu ihm:
    »Hast du etwa, Bruder, von unserem Meister gehört?«
    »Ja freilich, Bruder, hab' ich gehört: heute sind es sieben Tage, daß der Asket Gotamo erloschen ist; von dorther hab' ich diese Korallenbaumblüte mitgebracht.«
    Da haben nun gar manche Mönche, von Verlangen nicht genesen, die Hände klagend gerungen, sind wie gebrochenen Fußes hingestürzt, herangeschwankt und hinweggeschwankt: ›Allzu bald ist der Erhabene zu erlöschen gekommen, allzu bald ist der Willkommene zu erlöschen gekommen, allzu bald ist das Auge der Welt dahingeschwunden!‹ Die aber da Mönche waren von Verlangen genesen, die haben hierbei klar bewußt ausgeharrt: ›Erscheinung vergeht – wie wär's auch anders möglich.‹
    Damals ist aber ein greiser Pilger, Subhaddo mit Namen, in der Versammlung dort mitgesessen. Da hat denn Subhaddo der greise Pilger zu jenen Mönchen also gesprochen:
    »Genug, ihr Brüder, seid nicht traurig, lasset die Klage: erlöst sind wir endlich von jenem großen Asketen! Heimgesucht waren wir immer von ›Das geziemt euch zu tun, das geziemt euch zu lassen‹: jetzt aber werden wir tun was uns beliebt, und was uns nicht beliebt, das werden wir nicht tun.«
    Darauf hat der ehrwürdige Mahakassapo sich an die Mönche gewandt:
    »Genug ihr Brüder, seid nicht traurig, lasset die Klage: hat denn das nicht, ihr Brüder, der Erhabene vorher schon verkündet, daß eben alles, was einem lieb und angenehm ist, verschieden werden, aus werden, anders werden muß? Woher könnte das hier, ihr Brüder, erlangt werden, daß was geboren, geworden, zusammengesetzt, dem Verfall unterworfen ist, da doch nicht verfallen sollte: das gibt es nicht.«
     
    Um eben diese Zeit waren vier der mallischen Edelleute, über den Scheitel gebadete, in ungebrauchte Gewänder gekleidete, damit beflissen: ›Wir werden den Scheiterhaufen des Erhabenen aufflammen lassen‹: aber sie vermochten keine Flamme zu entzünden. Da haben denn die kusinarischen Maller den ehrwürdigen Anuruddho gefragt:
    »Was ist wohl, Herr Anuruddho, der Anlaß, was ist der Umstand, daß diese vier Maller aus den ersten Geschlechtern, über den Scheitel gebadete, in ungebrauchte Gewänder gekleidete, wie sie da den Scheiterhaufen des Erhabenen entflammen wollen, nicht imstande sind Feuer zu entzünden?«
    »Anders ist, ihr Vasetther, die Absicht bei den Gottheiten.«
    »Wie aber ist, o Herr, bei den Gottheiten die Absicht?«
    »Die Gottheiten haben, Vasetther, die Absicht: ›Da ist der ehrwürdige Mahakassapo von Pava nach Kusinara unterwegs und zieht die Landstraße entlang, von einer zahlreichen Jüngerschaft begleitet, mit etwa fünfhundert Mönchen: nicht eher soll der Scheiterhaufen des Erhabenen emporflammen, bis nicht der ehrwürdige Mahakassapo dem Erhabenen zu Füßen Gruß entbieten kann‹.«
    »Wie es, o Herr, der Gottheiten Absicht ist, so soll es sein.«
     
    Da ist denn der ehrwürdige Mahakassapo nach Kusinara, zum Giebeldamm am Ringwall der Maller, wo der Scheiterhaufen des Erhabenen war, hingezogen. Dort angelangt schlug er den Mantel um eine Schulter, faltete die Hände zur Stirn, schritt rechts um den Scheiterhaufen dreimal herum und bot dem Erhabenen zu Füßen den Gruß dar. Und auch jene fünfhundert Mönche schlugen den Mantel um die eine Schulter, falteten die Hände zur Stirn, schritten rechts um den Scheiterhaufen dreimal herum und boten dem Erhabenen zu Füßen den Gruß dar.
    Nach dem Gruß aber vom ehrwürdigen Mahakassapo und von den fünfhundert Mönchen ist der Scheiterhaufen des Erhabenen ganz von selbst emporgeflammt.
    Nachdem nun der Leichnam des Erhabenen in Flammen aufgegangen war, ist von dem, was da Haut war oder Gewebe war oder Fleisch war oder Sehne war oder Flüssigkeit war, keinerlei Asche zu bemerken gewesen oder Ruß: nur Knochenreste sind übriggeblieben. Gleichwie etwa wenn Milchrahm oder Sesamöl in Flammen aufgeht, keinerlei Asche zu bemerken ist oder Ruß: ebenso auch ist, nachdem der Leichnam des Erhabenen in Flammen aufgegangen war, von dem, was da Haut war oder Gewebe war oder Fleisch war oder Sehne war oder Flüssigkeit war, keinerlei Asche zu bemerken gewesen oder Ruß, nur Knochenreste sind übriggeblieben.
    Als dann der Leichnam des Erhabenen verbrannt war, hat aus den Wolken ein Regenstrom sich ergossen und den Scheiterhaufen des Erhabenen zum Verlöschen gebracht, und Wasser ist auch von den Bäumen

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