Aus Der Laengeren Sammlung Dighanikayo Des Pali-Kanons
nieder, schwanken heran und schwanken hinweg: ›Allzu bald ist der Erhabene zu erlöschen gekommen, allzu bald ist der Willkommene zu erlöschen gekommen, allzu bald ist das Auge der Welt dahingeschwunden!‹ Es sind, Bruder Anando, Gottheiten auf der Erde mit irdischen Gedanken, die raufen sich klagend das Haar, ringen klagend die Hände, wie gebrochenen Fußes stürzen sie nieder, schwanken heran und schwanken hinweg: ›Allzu bald ist der Erhabene zu erlöschen gekommen, allzu bald ist der Willkommene zu erlöschen gekommen, allzu bald ist das Auge der Welt dahingeschwunden!‹ Die aber da Gottheiten sind von Verlangen genesen, die harren hierbei klar bewußt aus: ›Erscheinung vergeht – – wie wär's auch anders möglich.‹«
Dann hat nun der ehrwürdige Anuruddho mit dem ehrwürdigen Anando den Rest dieser Nacht im Gespräche über die Lehre zugebracht. Daraufhin aber wandte sich der ehrwürdige Anuruddho an den ehrwürdigen Anando:
»Geh' hin, Bruder Anando, nach Kusinara steige hinauf, und bringe den kusinarischen Mallern die Botschaft: ›Zu erlöschen gekommen, Vasetther, ist der Erhabene: wie es euch nun belieben mag.‹«
»Wohl, o Herr«, sagte da gehorsam der ehrwürdige Anando zum ehrwürdigen Anuruddho. Und er rüstete sich frühmorgens, nahm Mantel und Schale und stieg ohne Gefährten nach Kusinara hinauf.
Zu der Zeit nun waren die kusinarischen Maller im Herrenhause versammelt, um ebendieser Angelegenheit willen. Da begab sich denn der ehrwürdige Anando nach dem Herrenhause der kusinarischen Maller hin. Dort angelangt brachte er den kusinarischen Mallern die Botschaft:
»Zu erlöschen gekommen, Vasetther, ist der Erhabene: wie es euch nun belieben mag.«
Auf diese Meldung des ehrwürdigen Anando wurden die Maller und die Söhne der Maller, die mallischen Frauen und die mallischen Mütter betroffen, betrübt, von geistigem Schmerze erfüllt: und manche rauften sich klagend das Haar, rangen klagend die Hände, stürzten hin wie gebrochenen Fußes, schwankten heran und schwankten hinweg: ›Allzu bald ist der Erhabene zu erlöschen gekommen, allzu bald ist der Willkommene zu erlöschen gekommen, allzu bald ist das Auge der Welt dahingeschwunden!‹
Alsbald nun haben die kusinarischen Maller ihren Leuten befohlen:
»So macht euch nur eilig auf und laßt in Kusinara Blumen, Weihrauch und die ganze festliche Ausrüstung herrichten.«
Da sind denn die kusinarischen Maller mit Blumen, Weihrauch und der ganzen festlichen Ausrüstung, samt fünfhundert doppelten Tüchern, in die Landschaft hinabgezogen, nach dem Kronwalde der Maller, wo des Erhabenen Leichnam war, haben sie sich hinbegeben. Dort angelangt haben sie dem Leichnam des Erhabenen mit Tanz und Gesang und Musikspiel, mit Weihrauch und Blumen gehuldigt, Ergebenheit, Achtung und Verehrung bezeugt, haben Wimpel und flatternde Fahnen aufgewunden, Gezelte und Baldachine errichtet und also diesen Tag zugebracht. So haben denn die kusinarischen Maller sich gesagt:
»Zu spät ist's heute geworden, den Leichnam des Erhabenen zu verbrennen: morgen dann werden wir den Leichnam des Erhabenen verbrennen lassen.«
Nun haben da die kusinarischen Maller, dem Leichnam des Erhabenen mit Tanz und Gesang und Musikspiel, mit Weihrauch und Blumen huldigend, Ergebenheit, Achtung und Verehrung bezeugend, Wimpel und flatternde Fahnen aufwindend, Gezelte und Baldachine errichtend, auch den zweiten Tag damit zugebracht; auch den dritten, vierten und fünften Tag, auch den sechsten Tag damit zugebracht. Am siebenten Tag aber haben sich die kusinarischen Maller dann gesagt:
»Wir haben dem Leichnam des Erhabenen mit Tanz und Gesang und Musikspiel, mit Weihrauch und Blumen gehuldigt, Ergebenheit, Achtung und Verehrung bezeugt: wir werden den Leichnam des Erhabenen von Süden durch die untere Seite der Stadt führen und über die äußere Seite herum und gegen Süden der Stadt verbrennen.«
Eben um diese Zeit nun waren acht Maller aus den ersten Geschlechtern über den Scheitel gebadet worden, in ungebrauchte Gewänder gekleidet. Die sagten: ›Wir werden den Leichnam des Erhabenen empornehmen‹: aber sie vermochten nicht anzuheben. Da haben denn die kusinarischen Maller den ehrwürdigen Anuruddho gefragt:
»Was ist wohl, Herr Anuruddho, der Anlaß, was ist der Umstand, daß diese acht Maller aus den ersten Geschlechtern, die über den Scheitel gebadet worden, in ungebrauchte Gewänder gekleidet sind, wie sie da den Leichnam des Erhabenen empornehmen wollen,
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