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Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Titel: Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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werde auch noch mehr Männer und Waffen anfordern.«
    Er öffnete eine Sprechverbindung zur Kommandozentrale. Dann wurde er sich bewusst, dass seine Hände zitterten, und er hoffte, dass die anderen es nicht bemerkt hatten.
    Capitaine Syrenne Tianne sah mit finsterem Blick auf die Kommandobildschirme, als ob sie ihnen damit ihren Willen aufzwingen könnte. Auch wenn sie verdammt gut wusste, dass das nicht funktionierte. Die aktuellen Informationen erklärten, weshalb der Schlepper in Richtung Ranqil beschleunigt hatte; doch sie befand sich nun in einer üblen Situation, die sich immer mehr verschlechterte.
    Wie die meisten Militärs, die damit beauftragt worden waren, ein Verteidigungskonzept für die Kolonien zu entwickeln, hatte auch sie die Schlacht von Systema studiert und wusste, dass die Waffen, die sie an Bord hatten, wahrscheinlich nichts gegen die Eindringlinge ausrichten würden. Das neue Waffenmuster, der Schwerkraft-Impeller, war aus verschiedenen Gründen noch nicht an die Schiffe ausgegeben worden. Hauptsächlich deswegen, weil sich die starken und tödlichen Systeme noch immer in der Testphase befanden und weil ihr Einsatz nicht einmal im Inneren großer Kriegsschiffe als unbedenklich galt.
    Trotzdem rief sie das Dossier des Impellers auf und überprüfte sorgfältig die Gerätespezifikationen. Dann nickte sie zufrieden und öffnete einen Kommunikationskanal.
    »Technik hier«, ertönte sofort die Stimme auf der anderen Seite.
    »Ich schicke Ihnen gleich Fertigungsdaten rüber. Ich möchte, dass diese Gegenstände so schnell wie möglich hergestellt und dann an die Sicherheitsteams ausgegeben werden.«
    »Ja, Capitaine.«
    Tianne schloss die Verbindung und dachte über die Situation nach. Die bordeigenen Fertigungsanlagen arbeiteten schnell, doch bei dem Druck, unter dem sie nun standen, würden selbst sie an ihre Grenzen stoßen. Es würde eine Stunde oder länger dauern, bis die ersten Einheiten fertig waren; und dann mussten sie auch noch Munition aus kristallinem Kohlenstoff produzieren, was noch einmal Zeit kosten würde.
    Bis dahin musste sie Zeit schinden, damit die Cerekus ihre Mission fortführen konnte.
    Mit einer Fingerbewegung öffnete sie einen anderen Kommunikationskanal.
    »Sicherheitsabteilung«, kam die Antwort.
    »Schicken Sie ein Sprengkommando auf Deck neun, Sektor zehn. Sie sollen dort zu Coranth Cirrus stoßen und sich seinem Kommando unterstellen.«
    »Ja, Capitaine.«
    Sie schloss den Kanal. Wenn das hier vorbei war, würde die Cerekus einige Zeit in der Schmiede verbringen müssen. Es war gegen jede Vernunft, den Einsatz von Sprengstoff im eigenen Schiff anzuordnen, und sie hatte das Gefühl, als ob ihre Magengrube von einer kalten Masse ausgefüllt würde.
    Ich hoffe nur, dass wir am Ende nicht noch das ganze Schiff in die Luft jagen müssen, nur um den Drasin loszuwerden .
    Brücke, NACS Odyssey,
    unkartiertes Dyson-Konstrukt
    »Wir dringen jetzt in den zweiten Schwarm ein.«
    Die Worte waren im Angesicht der Realität total überflüssig, doch er wusste, dass sie fürs Protokoll ausgesprochen werden mussten. Doch wie die meisten anderen Besatzungsmitglieder starrte auch er so schockiert und ehrfürchtig auf die Bildschirme, dass er die Meldung des Lieutenants kaum hörte. Trotzdem hätte er nicht damit gerechnet, so etwas wie »in den zweiten Schwarm eindringen« jemals auf der Brücke zu hören.
    Als die Odyssey sich dem zweiten Orbitalschwarm innerhalb der Dyson-Wolke näherte, vermochte das Schiff immer mehr Licht durch die Risse zwischen den Platten aufzufangen, aus denen die lockere Hülle bestand. Und nachdem sie erst einmal in den inneren Schwarm eingedrungen waren, war es wie ein Wechsel von Nacht zu Tag. Bei dem Licht, das nun über sie hereinbrach, krümmte Eric sich förmlich auf seinem Sitz. Die kalte Behaglichkeit, die der schwarze Raum vermittelt hatte, war plötzlich verschwunden, und er hatte das Gefühl, den Blicken des Universums schutzlos ausgesetzt zu sein.
    Außer der Heck-Kamera übertrug jede einzelne Kamera und jedes Teleskop der Odyssey ein brillantes Bild des Inneren des Dyson-Konstrukts. Die Bereiche in unmittelbarer Nähe waren bereits gründlich abgesucht worden. Doch bei dem, was ihre besten Teleskope sahen, schien es sich hauptsächlich um endlos weite Felder von Sonnenkollektoren der einen oder anderen Art zu handeln. Mein Gott. Was zum Teufel wollen sie nur mit dieser ganzen Energie?
    »Wir haben die Orbital-Ebene des Schwarms

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