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Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Titel: Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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geraten.
    »Aye, Sir.« Waters nickte. »Angleichung ist erfolgt.«
    »Ms. Winger, bitte aktualisieren Sie alle zehn Sekunden Position und Vektoren der feindlichen Schiffe.«
    »Aye, Sir.« Michelle nickte und tippte einen Befehl ein. »Soll ich die Daten auf Ihren Schirm legen?«
    »Ja, bitte.« Eric nickte. »Vielen Dank.«
    Die neuen Informationen erschienen nur wenige Sekunden später auf seinem Bildschirm. Sie beinhalteten eine Aktualisierung der Position des Feindes bezüglich der zuletzt bestätigten Daten von vor zwei Minuten sowie eine darauf basierende Extrapolation.
    Der Versuch, die nächsten Schritte fremdartiger Intelligenzen vorherzusagen, wenn die ihm vorliegenden Informationen beinahe zwei Minuten alt waren und die fraglichen Schiffe sich annähernd mit einem Drittel der Lichtgeschwindigkeit bewegten, war eine interessante intellektuelle Übung – gelinde ausgedrückt. Das bedeutete aber nicht, dass Eric sich dieser Aufgabe gewachsen fühlte, während er mit gerunzelter Stirn die Zahlen betrachtete und die Handlungsweise des Feindes zu ergründen versuchte.
    Sie mussten doch wissen, dass das System, in das sie eindrangen, besser verteidigt war als beim letzten Mal. Das machte die ganze Situation nur noch verwirrender. Die Entsendung von nur zwei oder auch von vier Schiffen war reiner Selbstmord. Denn der aktive Tachyonen-Ping, mit dem die Odyssey ihre Position verraten hatte, hatte auch ein recht brauchbares Echo vom Rest des Systems ergeben. Es schienen sich dort keine weiteren Einheiten mehr zu verbergen.
    Also musste er sich die Frage stellen, ob sie unglaublich raffiniert waren und etwas planten, das über seinen Horizont ging – oder ob sie einfach nur dumm waren.
    Eric sagte sich, dass, auch wenn Ersteres nicht zutraf, Letzteres doch extrem unwahrscheinlich war.
    »Impulstorpedos erreichen projizierte Feindpositionen in … zwanzig Sekunden.«
    Eric quittierte Waters’ Meldung mit einem Kopfnicken. »Sehr gut. Daniels, bringen Sie uns wieder in Schussposition.«
    »Aye, Sir.«
    Priminae-Schiff Heralc
    Ranqil-System
    »Die Odyssey kreist.«
    Kierna sah das auch, obwohl er sich das genauso wenig zu erklären vermochte wie sein Waffenoffizier. Aber natürlich sagte er das nicht laut, sondern nickte nur bedächtig und betrachtete die Daten.
    Die Odyssey hatte ihren schnellen Anflug abgebrochen, sich auf einem weiten Bogen vom Feind entfernt und irgendwelche schnellen Geschosse auf die Drasin-Schiffe abgefeuert. Weil die Messwerte für Energie und Masse der Projektile jedoch sehr niedrig waren, war er sich nicht sicher, ob sie überhaupt etwas bewirken würden. Da die Odyssey jedoch einen gewissen Ruf genoss, musste man erst einmal abwarten und sehen, was sich tat.
    Sofern sich überhaupt irgendetwas tat.
    Die Heralc erhöhte ihren Schub auf Kosten der Reaktionsmasse und würde nun auch bald ins Gefecht eingreifen. Sie befanden sich bereits innerhalb der effektiven Laserreichweite, deutlich unterhalb eines Licht-Zyklus, doch Senthe wollte einen sicheren Abschuss.
    Also musste er sich noch gedulden.
    »Eine Energiespitze von den Drasins! Sie haben das Feuer eröffnet!«
    Kierna versteifte sich, sprang auf und wirbelte herum. »Auf uns?«
    Die junge Frau starrte angestrengt auf ihre Bildschirme und schüttelte den Kopf. »Nein … nicht auf uns.«
    »Also auf die Odyssey? «
    »Nein, Sir. Anscheinend zielen sie auf die Waffen, die die Odyssey auf sie abgefeuert hat.«
    Kierna blinzelte. »Und treffen sie sie auch?«
    »Ich … ich glaube nicht, Sir … ich … Nein … Verdammt!«
    Kierna starrte auf seinen eigenen Bildschirm, der plötzlich durch eine Energieentladung weiß aufleuchtete. »Was war das?«
    Die Torpedos waren den Drasins noch unbekannt.
    Nachdem sie von den Torpedorohren der Odyssey magnetisch auf eine relativistische Geschwindigkeit beschleunigt worden waren, liefen die Impulstorpedos auf einem Kurs, der nicht nur durch die ballistische Flugbahn beeinflusst wurde, sondern auch durch die Tatsache, dass geladene Teilchen sich gegenseitig abstießen. Bei dem vierfachen Torpedofächer, mit dem das Drasin-Führungsschiff gleich Bekanntschaft machen würde, hatte man das Abschussmuster gemäß der Streuung berechnet, die man im Zielgebiet erreichen wollte.
    Durch den gleichzeitigen Abschuss aller vier Torpedos auf eine größere Distanz und mit einer relativ breiten Streuung konnte man bei einer ganzen Flotte oder einem Geschwader Schaden anrichten, wenn es vielleicht auch nicht für die

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