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Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition)

Titel: Aus der Tiefe: Odyssey 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evan Currie
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Band gehörte. Sein scharlachroter Geruch war so stark, dass man es schon von außerhalb des Systems hätte bemerken müssen, und doch war es bis zu diesem Punkt unentdeckt geblieben.
    Das war falsch.
    Also wurde ein Befehl erteilt, und die zwei führenden Schiffe der Flotte wendeten, um dieses dritte Schiff abzufangen. Die verwundeten Kämpfer des roten Bandes bewegten sich schleppend und mit reduzierter Geschwindigkeit auf sie zu – sie waren nicht wichtig. Hinter ihnen war ein stärkerer und rüstigerer Krieger des Bandes, und hinter ihm waren die Flüchtlinge.
    Bis zu diesem Punkt war das Schlachtenglück der Flotte hold gewesen, doch die neuen Faktoren konnten das Blatt leicht wenden. Dennoch hatten sie im Grunde keine Wahl. Wenn sie schon nicht die kümmerlichen Überreste des letzten gesäuberten Systems eliminieren konnten, würden sie wenigstens eine der Bedrohungen dieses Systems beseitigen und sich dann den anderen zuwenden.
    Die Einheiten der Flotte beschleunigten auf Normalraum-Höchstgeschwindigkeit und bereiteten sich darauf vor, den Feind anzugreifen.
    Priminae-Schiff Heralc
    Ranqil-System
    Kierna Senthe sah, dass die Drasin-Kreuzer den Kurs änderten, um die Odyssey abzufangen. Ihm klingelten noch immer die Ohren wegen der Standpauke, die er sich vor ein paar Minuten von Capitaine Johan von der Vulk hatte anhören müssen.
    Er hätte wissen müssen, dass es sich um die Odyssey handelte; jedes Priminae-Kriegsschiff hatte zu diesem Zeitpunkt Kenntnis davon. Er konnte natürlich versuchen, sich auf Unwissenheit herauszureden: wie unwahrscheinlich es gewesen war, dass die Odyssey zu diesem Zeitpunkt wieder in der Nähe von Ranqil war. Er und seine Mannschaft waren müde; sogar so erschöpft, dass sie nicht einmal mehr einschlafen konnten, wenn sie die Gelegenheit dazu hatten – so entwöhnt waren sie dem Schlaf bereits.
    Ein Grund, der der Wahrheit näher kam – obwohl er das niemals laut gesagt hätte –, war der, dass die junge Frau, die an der Waffenstation stand, viel zu unerfahren für ihren Posten war. Sie hätte die Odyssey per Computer identifizieren müssen, da sie ein grobes Profil des Schiffs gespeichert hatten, aber das hatte sie nicht getan.
    Senthe würde das jedoch niemals in irgendeinem Bericht erwähnen. Ithan Serra war nach dem Tod ihres Vorgesetzten in Erfüllung ihrer Pflicht geradezu über sich hinausgewachsen, und er wollte vom Zerstörer verdammt sein, wenn er oder sonst jemand ihr irgendetwas ankreideten.
    Zumal er die Verantwortung für das Schiff trug und nicht sie oder irgendjemand anderes.
    Er hätte den unbekannten Kontakt noch einmal persönlich überprüfen müssen, doch war ihm das damals zweitrangig erschienen. Er hatte den Drasins in dem Moment viel größere Bedeutung beigemessen.
    »Triebwerksraum, Meldung machen!«, sagte er knurrend und ausgesprochen schlecht gelaunt.
    »Der Antrieb wird sehr stark beansprucht, Capitaine. Die Reaktionsmasse ist bereits auf ein Drittel geschrumpft und nimmt weiter ab.«
    Das war wohl nicht die Antwort, die er hatte hören wollen. Wenn die Reaktionsmasse unter die Hälfte fiel, würde sich das ungünstig auf das Schiff auswirken; und wenn sie unter ein Drittel fiel, würden die Reaktoren selbst ihre Stabilität verlieren und zerfallen – beziehungsweise den Zerfall einstellen.
    Und dann würden sie tot im Raum treiben – und nicht nur in technischer Hinsicht.
    »Nun gut. Erhöhen Sie die Leistungsentnahme von den Reaktoren und speisen Sie die Energie in den Hauptantrieb ein.«
    »Capitaine!«
    Senthe würgte den entsetzten Protest mit einer energischen Handbewegung ab. »Tun Sie, was ich sage!«
    Es trat ein langes, angespanntes Schweigen ein.
    »Ja, Sir.«
    Es dauerte nicht lang – die Leistungsentnahme aus den Kernen erfolgte fast sofort, und die Heralc , die bisher eher gemächlich beschleunigt hatte, sprang plötzlich auf hundertzehn Prozent ihrer Nennleistung durch den Weltraum Freund und Feind entgegen.
    NACS Odyssey
    Ranqil-System
    »Streustrahlung!«, meldete Winger mit einem Anflug instinktiver Angst. Winger überbrachte ihnen doch immer die besten Neuigkeiten, stellte Weston fest.
    »Analysieren«, befahl Eric, obwohl ihm bewusst war, dass er sich diese Aufforderung auch hätte schenken können. Seine Leute wussten schließlich, was sie zu tun hatten.
    »Schon dabei«, erwiderte Waters mechanisch. Er beugte sich über seine Konsole und befahl den Computern, ihre laufenden Berechnungen zu unterbrechen und die Frequenz

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