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Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition)

Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition)

Titel: Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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handelt.“
    „Dann ist Beverly ... wie schlecht steht es um sie?“, wollte ich wissen.
    „Schwere Kopfwunden“, meinte Sam düster. „Ich muss es den anderen sagen und einen Blumenstrauß ins Krankenhaus schicken. Hast du heute Morgen nicht eine Gruppe, Roe?“
    Ja, richtig! Nach einem Blick auf meine Armbanduhr schoss ich wie ein Blitz aus dem Zimmer.
    Fünf Minuten später begrüßte ich die Vorschulgruppe mit einem leicht zittrigen Lächeln auf den Lippen. Hoffentlich fiel niemandem auf, dass meine Hände ebenso sehr zitterten, als ich jedem Kind seine aus hellem, buntem Tonpapier ausgeschnittene Blume überreichte.
    Nachdem die Kleinen wieder fort waren, hatte ich zwischen einzelnen Kunden kurz Zeit zum Nachdenken. Hatte es jemand auf Beverlys Familie abgesehen? War der Unfall ihrer Mutter wirklich ein Unfall gewesen? Oder stand der Überfall auf Beverly in keinerlei Zusammenhang mit dem anderen Unglück, hatte einfach ein Jugendlicher auf Drogen versucht, an schnelles Geld zu kommen?
    Letzteres schien mir wahrscheinlicher. Wer sich mit Beverly Rillington anlegte, der war nicht mehr klar im Kopf, dessen Hirn musste unter dem Einfluss irgendwelcher Chemikalien stehen. Die geistigen und körperlichen Kräfte dieser Frau waren enorm. Während ich hinter meinem Schreibtisch hockte, die Hände im Schoß gefaltet, mit Blick auf die Bücher, die ich eigentlich gar nicht richtig sah, wünschte ich mir von ganzem Herzen, Beverly und ich hätten nicht am Vortag diesen Zusammenstoß gehabt. Kaum war mir das durch den Kopf gegangen, folgte auch schon der nächste Wunsch: Ich wünschte, ebenfalls aus ganzem Herzen, dieser Zusammenstoß wäre nicht von so vielen Leuten beobachtet worden.
    Wenig später wurde ich ans Telefon gerufen. Arthur Smith war dran, er rief von der Polizeiwache aus an. Als hätte er geahnt, was mir gerade durch den Kopf ging. Da sich das Haus der Rillingtons innerhalb der Stadtgrenzen befand, befasste sich die städtische Polizei mit dem Angriff auf meine Kollegin.
    „Roe, könnten wir uns heute nach deiner Arbeit über den Vorfall gestern in der Bücherei unterhalten?“ Arthur war gerne direkt. Früher einmal hatte ich das aufregend gefunden.
    „Okay.“ Mein Mangel an Enthusiasmus war nicht zu überhören.
    „Könntest du dann heute Nachmittag auf der Wache vorbeikommen? So gegen zwei?“
    „Ja, sicher. Aber warum soll ich auf die Wache kommen?“
    „Das ist für alle Teile bequemer“, meinte er.
    Bitte? Die Sache gefiel mir immer weniger. Aber jetzt schon zu überlegen, ob ich einen Anwalt mitnehmen sollte, schien mir doch einen Tick paranoid. Wieso wollte eigentlich Arthur mich sprechen? Er arbeitete im Raubdezernat. Für Gewaltverbrechen war seine Frau zuständig. Sie war die einzige Beamtin in unserer Stadt, die in Mordfällen ermittelte, und bekam von daher manchmal zur Unterstützung andere Kollegen zugeteilt, aber warum Arthur?
    Sollte ich Martin aus seinem Seminar in Chicago herausrufen lassen, um mir seinen Rat zu holen? Nein, wir würden heute Abend sowieso miteinander telefonieren. Als Nächstes fragte ich mich, ob ich meine Mutter anrufen sollte, um ihr Bescheid zu sagen, was hier los war. Das schien mir schon sinnvoller. Natürlich war Mutters Telefon besetzt, sie leitete schließlich eine erfolgreiche Firma. Ich würde einfach auf dem Weg zur Polizei bei ihr vorbeifahren.

    Die Räume von Mutters Maklerbüro waren in einem alten, sehr stilvoll umgebauten und in ruhigen, eleganten Farben gestrichenen Haus untergebracht. Dort fühlte ich mich immer ein wenig so, als sei ich nicht ganz die Art Besucher, die man hier erwartete. Eine Zeit lang hatte ich gehofft, mich langfristig für das Maklerdasein erwärmen zu können, und hatte sogar schon angefangen, für die Lizenz zu lernen. Aber leider hatte sich mein Interesse an Grundeigentum letztendlich darauf beschränkt, mir selbst welches zuzulegen. Sobald Begriffe wie ‚Eigenkapital ‘ , ‚Fannie Mae ‘ und ‚anzunehmende Hypothekenraten ‘ fielen, breitete sich in meinem Kopf gähnende Leere aus. Was ich immer noch irgendwie leise bedauerte, besonders, wenn ich an einem guten Tag bei Select Realty war und das gut organisierte geschäftige Treiben dort beobachten durfte.
    Patty Cloud, früher Mutters furchterregend perfekt gestylte Empfangsdame, war inzwischen erst zur Büroleiterin, dann zur Maklerin avanciert. Ihre ehemalige Zweitbesetzung Debbie Lincoln bewachte jetzt den Schreibtisch im Empfangsbereich. Auch Debbie hatte

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