Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition)

Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition)

Titel: Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
Vom Netzwerk:
Telefon sitzen sollte, würde Mutter die Festung schon stürmen und mich raushauen.

    Der Gebäudekomplex, in dem unsere Polizeiwache, das Bezirksgericht, das Büro des Bezirkssheriffs und das Stadtgefängnis untergebracht waren, wurde ‚Spacolec ‘ genannt, kurz für ‚Spalding County Law Enforcement Complex‘. Ich parkte in der Nähe eines Wagens, der mir sehr bekannt vorkam. Aber erst nach einigen Sekunden erkannte ich Angels Auto, dem Jack Burns den albernen Strafzettel verpasst hatte. Ich erinnerte mich an Angels Ankündigung, sie werde zur Beerdigung gehen, weil Jack und sie zusammen Sport getrieben hätten. Widersprachen sich die beiden Geschichten nicht eigentlich?
    Das ging mir durch den Kopf, als ich über den schwülen Parkplatz zur Glastür trottete, die ins ‚Spacolec ‘ führte.
    Angels Geschichten ergaben immer noch keinen Sinn, als ich Arthur Smith direkt vor dem großen Anmeldetresen auf mich warten sah, der im Eingangsbereich des Gebäudes von einer Seite zur anderen reichte. Aber jetzt musste ich mich erst einmal auf etwas anderes konzentrieren. Arthur hatte sich in den drei Jahren, die er nun mit Lynn verheiratet war, wenig verändert. Das Eheleben hatte ihm weder ein Bäuchlein noch Falten beschert, die Vaterschaft sein dichtgelocktes Haar nicht grau werden lassen. Wobei Arthurs Haar so blond war, dass graue Strähnen, wenn sie denn auftauchen sollten, beneidenswert schlecht zu entdecken sein würden.
    Vielleicht hatte sich, wenn schon nicht sein Aussehen, so aber doch seine Haltung verändert. Jedenfalls wirkte er zäher, auch wütender und ungeduldiger, als ich ihn von früher her in Erinnerung hatte. Heute war das besonders deutlich zu erkennen. Warum war mir das nicht schon früher aufgefallen?
    Arthur hatte mit dem diensthabenden Beamten am Tresen geplaudert, wandte sich aber um, als die Eingangstür ein leises Zischen von sich gab. Bei meinem Anblick veränderte sich sein Gesicht schlagartig.
    Himmel, war mir das unangenehm! Ich war es nicht gewohnt, Objekt unerwiderter Begierde zu sein. Ganz anders als Angel, die gerade durch die hölzernen Schwingtüren links vom Tresen auf mich zukam. Angel hatte bestimmt schon in ihren Teenagerjahren mit lechzenden Männern fertig werden müssen. Am besten erkundigte ich mich bei ihr, wie sich das genau anfühlte und wie man damit umging. Im Moment allerdings wirkte sie eher ausgelaugt, und auch ihrem Gang fehlte der gewohnte selbstbewusste Schwung.
    „Alles in Ordnung?“, erkundigte ich mich besorgt.
    Sie nickte, was allerdings nicht gerade überzeugend wirkte. „Ich fahre jetzt nach Hause und lege mich hin. So müde war ich in meinem ganzen Leben noch nicht. Habe ich vielleicht einen Kohldampf! Totalen Kohldampf.“
    „Brauchst du Hilfe?“
    „Nein, danke. Shelby ist ja in einer Stunde auch zu Hause.” Bisher hatte sie Arthur noch keines Blickes gewürdigt, aber die nächsten Worte waren eindeutig für seine Ohren bestimmt. „Wenn du bis dahin nicht daheim bist, rufe ich Bubba an.“
    Bubba Sewell war mein Anwalt.
    „Bis später dann.“ Ich sah ihr noch nach, wie sie nach draußen ging, ihren Wagen aufschloss, die Arme hochreckte und die Schultern kreisen ließ. Jede ihrer Bewegungen war trotz ihrer Erschöpfung sparsam und beherrscht.
    „Hier entlang, Roe.“ Arthurs Stimme holte mich wieder zurück in die Gegenwart, obwohl ich darauf gerne verzichtet hätte. Er hielt mir die Holztür zur Polizeiwache auf, nickte der Frau zu, die am Schreibtisch hinter der kugelsicheren Glasscheibe Dienst tat, und winkte mich durch die Tür. Als ich an ihm vorbeiging, legte er mir die Hand auf den Rücken, als müsse er mir den Weg zeigen. Eine kontrollierende Geste, die mir besonders zuwider war. Ich mochte es nicht, einfach so im Vorbeigehen berührt zu werden. Mein Rücken wurde ganz steif, aber ich ertrug Arthurs Berührung.
    Warum? Weil der Mann einmal mein Geliebter gewesen war! Als mir das klar wurde, beschleunigte ich meine Schritte, bis seine Hand nicht mehr mitkam und er den Arm sinken ließ.
    Arthur führte mich in die Kabine, die sein Büro war. Er bat mich, auf dem einzigen Stuhl Platz zu nehmen, den man dort außer dem Schreibtischstuhl finden konnte, murmelte, er sei gleich wieder da, und ließ mich allein. Allein in seinem seltsamen Büro, mit nichts anderem zu tun, als mich umzusehen. Ein bisschen kam ich mir vor wie beim Autohändler, wenn man zum Eigentlichen kommt und der Verkäufer einen an seinen Schreibtisch hinter eine dieser

Weitere Kostenlose Bücher