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Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition)

Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition)

Titel: Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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ich ihm die Ereignisse des heutigen Tages nach seiner Heimkehr in aller Ruhe schildern wollte.

    In dieser Nacht konnte ich nicht schlafen, was mir nur selten passierte. Unruhig wälzte ich mich im Bett hin und her. Ich konnte nicht genau sagen, was mir so große Sorgen bereitete, dass an Schlaf nicht zu denken war.
    Die Alarmanlage war eingeschaltet, unbemerkt einbrechen konnte also niemand. Aber draußen regnete und stürmte es, der Wind fegte stöhnend um die Hausecken. Ich nickte von Zeit zu Zeit ein, nur um bald darauf mit einem Ruck wieder wach zu werden, begleitet von dem ganz üblen Gefühl, etwas Entscheidendes übersehen zu haben. Etwas, dem ich eigentlich meine ganze Aufmerksamkeit hätte schenken müssen.
    Jedes Mal, wenn ich wieder wach geworden war und schlaflos dalag, musste ich über eins der vielen Dinge nachdenken, die mir gerade auf der Seele lagen. Angels Schwangerschaft und was die für ihre Ehe bedeutete, die bizarren Vorfälle mit der Schleife um Madeleines Hals und der Handtasche auf Angels Kühlerhaube, Jack Burns ’ Sturz aus dem Flugzeug und wie er gefallen und getrudelt war. Angel und Shelby würden bald eine größere Wohnung brauchen, mit dem Baby konnten sie doch unmöglich in dem winzigen Apartment bleiben.
    Ich stand auf und ging ins Bad, ich holte mir ein Glas Wasser, ich löste ein Kreuzworträtsel, ich las das Buch zu Ende, das ich in Dr. Zelmans Wartezimmer angefangen hatte.
    Um halb fünf gab ich es auf, hüllte mich in den dunkelblauen Morgenmantel, den Mutter mir zu Weihnachten geschenkt hatte, schlüpfte in meine Hausschuhe und erklärte den Tag offiziell für begonnen. Die Zeitschaltautomatik an der Kaffeemaschine war natürlich noch nicht in Aktion getreten, also schaltete ich sie per Hand ein. Bald darauf hörte ich das beruhigende Zischen, mit dem das heiße Wasser durch den Brühkreis lief.
    Ob die Zeitung schon gekommen war? Ohne Zeitung schien mir der Morgenkaffee kein richtiger Morgenkaffee. Allerdings war es noch grausam früh. Wann wurden unsere Zeitungen eigentlich gebracht? Wir bezogen zwei, eine aus Atlanta und eine aus Lawrenceton. Beide landeten für gewöhnlich in unserer Auffahrt.
    Ich zog den Gürtel meines Morgenmantels fest und trat auf die vordere Veranda. Es regnete noch immer ein wenig, in der Luft lag eine gewisse Kälte. Ich langte hinter die Tür nach einem Schirm, den ich dann unklugerweise aufspannte, ehe ich die Fliegentür aufdrückte. Natürlich verklemmte er sich in der Tür, und ich musste ziemlich zerren, drücken und fluchen, ehe ich ihn wieder frei bekam.
    Zu so einer ungewöhnlichen Stunde in den feinen, leichten Regen hinauszugehen, war ein kleines Abenteuer. Eigentlich hätte ich auch eine Taschenlampe mitnehmen müssen. Wir hatten zwar im großen Garten eine helle Lampe, die sich per Bewegungsmelder automatisch einschaltete, aber nicht im Vorgarten. Nach dem Kampf mit dem Regenschirm hatte ich aber keine Lust mehr, vernünftig zu sein. Hinter der Verandabeleuchtung lag die Auffahrt in tiefem Schatten. Ich folgte den Trittsteinen, die nach rechts hinunter zur Auffahrt führten. Wir hatten sie im Jahr zuvor asphaltieren lassen, so dass ich wenigstens nicht über Kies zu stolpern brauchte. Aber der Regen strömte über den Asphalt, und meine Hausschuhe waren blitzschnell durchnässt.
    Ich ging dorthin, wo die Zeitung aus Atlanta normalerweise landete, und siehe da: Dort lag sie auch, fein säuberlich in ihre Plastikhülle eingewickelt. Tugend wurde halt doch belohnt. Ich schob mir die Zeitung unter den Arm, mit dem ich den Schirm hielt, damit ich mit dem anderen den Saum meines Morgenmantels anheben konnte. Dann drehte ich mich um und ging zurück ins Haus. Der Kaffee würde inzwischen fertig sein, und in der Gefriertruhe wartete ein Zimtbrötchen, das ich nur kurz in die Mikrowelle zu werfen brauchte. Die Zeitung aus Lawrenceton konnte warten, bis es hell war.
    Ich hatte es bis zu den Trittsteinen hinter der Auffahrt geschafft und konzentrierte mich ganz auf meine Füße. Trotzdem verlangte irgendetwas am Rand meines Bewusstseins Aufmerksamkeit. Das Licht war in meinem Rücken gewesen, als ich die Veranda verließ, aber auf dem Weg zurück konnte ich ein paar Dinge erkennen, die ich vorher nicht bemerkt hatte. Eines davon war ein Busch an einer Stelle, wo am Vortag bestimmt noch keiner gestanden hatte.
    Ich blieb stehen, kniff die Augen zusammen, legte den Kopf schräg und versuchte einzuordnen, was ich da sah. Direkt vor der Bepflanzung

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