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Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition)

Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition)

Titel: Aus heiterem Himmel: Ein Südstaaten-Krimi von TrueBlood-Autorin Charlaine Harris (Aurora Teagarden) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Charmes. Er trank nicht, er rauchte nicht, und er hatte für alle, die tranken oder rauchten, nur wenig übrig. Er ging nicht zur Jagd, er sah sich nie ein Footballspiel an, er kaufte noch nicht einmal Zeitschriften mit nackten Mädchen darin. Die kurze Ehe mit Sally war seine einzige geblieben. Anscheinend ging er ganz in seiner Arbeit auf, die Strafverfolgung war sein Leben. In dieser Hinsicht glich er seinem früheren Chef Jack Burns.
    „Das Auto gehört mir. Das habe ich Ihnen doch schon gesagt.“ Angel schaffte es kaum noch, die Ruhe zu bewahren.
    Da ich Paul nicht aus den Augen gelassen hatte, sah ich deutlich, wie sich alle Anzeichen für einen Wutanfall einer Flutwelle gleich auf seinem Gesicht ausbreiteten. Er war so wütend, es hätte mich nicht gewundert, wenn er eine Waffe gezogen und er Angel befohlen hätte, sich flach auf den Boden zu legen.
    „Paul!“, sagte ich scharf.
    Er blinzelte kurz, sah dann aber gehorsam zu mir herüber. Ich baute mich ganz dicht neben Angel auf. Pauls Blick ruhte kurz auf mir, ehe er wider hoch zu Angels Gesicht huschte. Er hatte einen höchst seltsamen Gesichtsausdruck.
    Wieder einmal war ich gewogen und für zu leicht befunden worden. Das kränkte, auch wenn einen jemand wog, um dessen Meinung man sich im Grunde einen feuchten Dreck scherte. Ich seufzte. „Können Sie mir erklären, warum diese Handtasche hier liegt?“, erkundigte ich mich. Pauls Gesicht hatte wieder seine normale Farbe angenommen, insofern erschien es mir sicher, ihn anzusprechen. Sein Blick wirkte ruhig und konzentriert.
    „Genau das wollte ich gerade die junge Frau hier fragen.“ Auch Pauls Stimme klang schon erheblich ruhiger.
    „Mein Name ist Angel Youngblood“, sagte Angel, ebenfalls ruhig und kühl. „Ich habe diese Handtasche auf meiner Kühlerhaube gefunden, nachdem ich erst hier im Komplex für Strafverfolgung und dann drüben im Supermarkt war.“ Sie deutete mit dem Kinn auf den Shop-So-Kwik Supermarkt gleich hinter dem Eingang zum Parkplatz des Spacolec und schwenkte dabei die braune Papiertüte in ihrer rechten Hand.
    Auf eine herrische Geste von Paul hin öffnete sie die Tüte folgsam. Darin befanden sich ein kleines Päckchen Tortillachips, eine Dose Diätcola und ein riesiger Keks in einer Plastikfolie. „Ich hatte Hunger“, sagte Angel, als sei sie irgendwem eine Erklärung schuldig.
    Ich persönlich hatte Angel noch nie Chips oder Kekse essen sehen. Das war zwar lecker, aber trotz allem Junk Food.
    „Die Handtasche lag bei Ihrer Rückkehr vom Supermarkt genau so da?“ Paul hatte sich endgültig gefangen. Seine Stimme klang wieder wie immer, leicht säuerlich.
    „Nein. Ich habe sie aufgemacht und darin herumgekramt, weil ich herausfinden wollte, wem sie gehört.“ Was Angel da sagte, klang total logisch, jeder hätte so gehandelt. „Erst habe ich mich umgeschaut, ob ich hier auf dem Parkplatz eine Frau entdecke, die sie dahin gelegt haben könnte. Als das nicht der Fall war, habe ich hineingeschaut. Ich wollte mir gerade das Portemonnaie ansehen, als Sie aus Ihrem Wagen gesprungen sind.“
    Paul zog einen Bleistift aus seiner Hemdtasche, mit dessen Hilfe er die Handtasche auf der Kühlerhaube umdrehte und das Portemonnaie herausschob. Er benutzte den Bleistift auch, um den Brieftaschenteil des Portemonnaies aufzuklappen. Als Erstes fiel uns ein Führerschein ins Auge. Bild und Name darauf waren eindeutig: Es war der Führerschein von Beverly Rillington.
    Was mich wenig überraschte, war ich mir doch vorher schon ziemlich sicher gewesen, die Handtasche wiedererkannt zu haben. Aber Angel holte laut und vernehmlich Luft. Jeder andere von uns, die wir es nicht gewohnt waren, Gefahren als ganz normalen Bestandteil unseres Lebens anzusehen, hätte an dieser Stelle wahrscheinlich einen spitzen Schrei ausgestoßen.
    „Wir sollten vielleicht reingehen und uns in aller Ruhe unterhalten“, sagte Paul, und ich glaubte nicht, dass er das als Vorschlag gemeint hatte.
    „Nein!“ Wenn ich nicht bald nach Hause fuhr und meine Mutter anrief, würde sie mit Hilfstruppen zu meiner Rettung erscheinen. Ich wollte keine größere Sache aus der Handtasche machen, als unbedingt erforderlich war.
    „Wie bitte?“ Paul sah aus, als verstünde er die Bedeutung des Wortes ‚Nein ‘ nicht mehr.
    „Als ich auf den Parkplatz fuhr und bei Angels Wagen anhielt, lag die Handtasche noch nicht auf dem Kühler. Als Angel an meinem Auto vorbeiging, lag die Handtasche auch nicht auf dessenKühler.

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