Aus lauter Liebe nach New York
weniger Stunden sein wahres Gesicht gezeigt und sich in ein Monster verwandelt hat?"
Sekundenlang schwieg Jace und blickte Rebekah nur an. „Es muss die Hölle für dich gewesen sein", antwortete er dann.
Ja, da hat er Recht, dachte sie. „Und was ist mit dir, Jace? Hast du keine Leichen im Keller?"
„Ich hatte einige Beziehung, aber nichts war von Dauer", erklärte er.
Er wünschte sich, er könnte den Schmerz lindern, der sich in ihrem Gesicht spiegelte.
Aber ihm war klar, dass sie es nicht zulassen würde. Er trank den Kaffee aus und stand auf.
„Ich glaube, ich sollte mich jetzt verabschieden." Er stellte die Tasse auf die Spüle und ging zur Tür.
Rebekah griff nach den Schlüsseln und folgte ihm. „Ich fahre dich zum Hotel."
„Nein, ich kann mir ein Taxi über das Handy bestellen."
„Das ist doch lächerlich."
Jace drehte sich zu ihr um, legte ihr einen Finger auf die Lippen und küsste sie federleicht auf die Stirn. „Ich rufe dich morgen an", versprach er.
Rebekah wollte protestieren. Doch er eilte schon auf die Aufzüge zu. Sie blieb neben ihm stehen und wartete, bis ein Aufzug kam und Jace einstieg. Dann ging Rebekah in ihr Apartment zurück, schloss die Tür hinter sich ab, stellte die Alarmanlage an und ließ im Badezimmer heißes Wasser in die Badewanne ein.
7. KAPITEL
„Hat Brad dich wieder belästigt?" fragte Ana besorgt.
„Wie kommst du darauf?" Rebekah hatte nicht vor, mit Ana über die Anrufe ihres Exmanns zu sprechen.
„Vergiss nicht, ich bin deine Schwester. Du kannst mich nicht täuschen. Sag schon, was los ist."
Da Suzie gerade Mittag machte, waren sie allein.
Es war sinnlos, Ausflüchte zu machen, das war Rebekah klar. „Du weißt doch Bescheid.
Brad scheint entschlossen zu sein, mich von Zeit zu Zeit zu belästigen. Deshalb habe ich mir eine neue Geheimnummer geben lassen."
„Ah ja. Hat es vielleicht etwas damit zu tun, dass du jetzt mit Jace ausgehst?"
„Ich gehe nicht mit Jace aus", entgegnete Rebekah und konzentrierte sich mehr als nötig auf das Bouquet, das sie zusammenstellte.
„Okay, vergessen wir es." Ana blickte ihre Schwester beunruhigt an. „Pass auf dich auf, Rebekah", forderte sie sie sanft auf. „Brad ist so etwas wie eine wandelnde Zeitbombe, die jederzeit explodieren kann."
Rebekah bemühte sich, ihr Unbehagen zu verbergen. „Ich tue alles, was mir das Gericht und mein Rechtsanwalt geraten haben", erwiderte sie ruhig. „Ich bin seit zwei Jahren geschieden und habe das Recht, so zu leben, wie ich will."
Anas Miene hellte sich auf. „Gut, dass du es begriffen hast."
Sie hätte ihrer Schwester gern noch mehr gesagt zu diesem Thema, schwieg aber vorsichtshalber. „Versprich mir, dass du mich anrufst, wenn es Probleme gibt."
„Versprochen." Rebekah verzog das Gesicht.
In dem Moment läutete das Telefon. Ana meldete sich, unterhielt sich kurz mit dem Anrufer und reichte dann Rebekah das schnurlose Gerät. „Für dich. Es ist Jace."
„Hallo! Wie geht es dir?" begrüßte Rebekah ihn.
„Interessiert es dich wirklich?" Seine Stimme klang tief und rau und seltsam intim.
Die beunruhigendsten Gefühle wurden in Rebekah geweckt. „Wie war der Flug? Wie war es in Cairns?"
„Schön. Aber es wäre noch schöner gewesen, wenn du mich begleitet hättest."
Sekundenlang war sie sprachlos. „Wir haben viel zu tun, ich muss das Gespräch beenden", erklärte sie schließlich.
Jace lachte in sich hinein. „Pass auf dich auf, Rebekah. Ich rufe dich heute Abend auf dem Handy an."
Rebekah reichte Ana das Telefon und zog die Augenbrauen hoch. „Kein Kommentar?"
fragte sie.
„Glaubst du, ich würde riskieren, dass du mir ins Gesicht springst?" In Anas Augen blitzte es belustigt auf.
Danach hatten sie so viel zu tun, dass Rebekah das Geschäft erst um sieben Uhr verlassen und in dem Lieferwagen nach Hause fahren konnte. Sie freute sich darauf, zu duschen, sich ein Steak mit Salat zuzubereiten, es mit einem frischen Brötchen zu essen und sich in aller Ruhe einen Videofilm anzusehen.
Man spürt, dass es Sommer wird, die Tage werden wärmer, dachte sie, als sie den Wagen in die Einfahrt zu der Tiefgarage ihres Wohnblocks lenkte. Nachdem sie das Sicherheitsgitter geöffnet hatte, fuhr sie in die Garage und stellte das Auto auf ihrem Parkplatz ab. Dann hängte sie sich die Umhängetasche über die Schulter, nahm ihre Aktentasche mit den Computerausdrucken in die Hand, schloss den Wagen ab und ging zum Aufzug.
„Du hältst dich wohl für
Weitere Kostenlose Bücher