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Aus lauter Liebe nach New York

Aus lauter Liebe nach New York

Titel: Aus lauter Liebe nach New York Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Bianchin
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besonders clever, mit einem anderen Mann auszugehen, oder?"
    Rebekah blieb wie erstarrt stehen, als Brad hinter einer Säule hervorkam. Ich muss ruhig bleiben und darf die Nerven nicht verlieren, mahnte sie sich.
    „Wie bist du hereingekommen?" fragte sie.
    „Überleg mal."
    Brad war größer und viel kräftiger als sie. Sie bemerkte seinen verschlagenen, harten Blick und den brutalen Zug um seinen Mund.
    Instinktiv versuchte sie, die Entfernung bis zum Aufzug abzuschätzen.
    „Vergiss es", forderte er sie grob auf. „Das schaffst du sowieso nicht."
    Der Lieferwagen, dachte sie. Wenn es ihr gelingen würde, sich darin einzuschließen, wäre sie in Sicherheit. Aber da sie die Tür erst aufschließen musste, hätte Brad Zeit genug, ihr zu folgen.
    Okay, wenn sie ihm schon nicht entkommen konnte, musste sie mit ihm reden. Und wenn das nicht half, musste sie sich verteidigen.
    „Es gibt nichts mehr, was wir besprechen müssten", erklärte sie ruhig.
    „Du irrst dich, Baby."
    Sie hasste sein boshaftes Lächeln. „Meine Schwester erwartet meinen Anruf. Wenn sie in fünf Minuten nichts von mir hört, ruft sie die Polizei."
    Brad durchschaute sie natürlich. Er wusste, dass sie bluffte. „Dann ruf sie jetzt an."
    Rebekah öffnete ihre Tasche, schob die Hand hinein und zog die Spraydose hervor. Ehe Brad begriff, was sie vorhatte, hatte sie ihm schon das Gesicht besprüht. Er schrie auf vor Schmerz, während sie zum Aufzug eilte und auf den Knopf drückte. Doch so rasch, wie sie gehofft hatte, kam der Aufzug nicht. Ihr wurde klar, dass sie besser zu dem Wagen gelaufen wäre und sich darin eingeschlossen hätte. Dann hätte sie über ihr Handy Hilfe herbeirufen können.
    Plötzlich ertönte ein leises Summen. Der Aufzug würde gleich da sein. Vor lauter Angst schlug Rebekah das Herz bis zum Hals, und sie zählte die Sekunden. Hinter sich hörte sie Brad fluchen, seine Stimme wurde immer lauter. Schließlich öffneten sich die Türen des Aufzugs. Sie stieg hastig ein und drückte auf den Knopf für den siebten Stock. In dem Moment sah sie, dass Brad den Arm zwischen die sich schließenden Türen steckte.
    Sie schrie auf und drückte geradezu hysterisch immer wieder auf den Knopf zum Schließen der Türen. Es half jedoch alles nichts. In seiner Wut entwickelte Brad beinah herkulische Kräfte, während Rebekah mit der Aktentasche auf seine Hände einschlug.
    Als sie dachte, sie hätte gewonnen, gelang es Brad, die Türen so weit auseinander zu schieben, dass er sich hineinzwängen konnte. Rebekah hatte noch die Spraydose in der Hand und benutzte sie erbarmungslos, damit es ihm nicht gelang, den Aufzug mitten zwischen den Stockwerken zum Anhalten zu bringen.
    Der Inhalt der Sprühdose machte Brad vorübergehend blind. Er brüllte vor Wut und Schmerz und taumelte mit ausgebreiteten Armen in der ziemlich engen Kabine umher.
    Rebekah versuchte, ihm auszuweichen. Sie hoffte, dass es ihr gelingen würde, sich in Sicherheit zu bringen, sobald der Aufzug im siebten Stock anhielt. Den Schlüssel zu ihrem Apartment nahm sie schon in die Hand.
    Plötzlich packte Brad sie an den Schultern und versetzte ihr einen kräftigen Faustschlag in die Rippen und noch einen auf den Oberarm. In dem Moment hielt der Aufzug an, und Brad zog sie mit sich in den Flur.
    „Wo ist dein verdammter Schlüssel?" fuhr er sie an.
    Lieber sterbe ich, als dass ich ihm den Schlüssel freiwillig gebe, dachte sie und wehrte sich mit Händen und Füßen. Schließlich schlug er sie ins Gesicht.
    „Gib ihn mir, du Hexe!"
    Rebekah schlug mit der Aktentasche auf ihn ein. Aber er nahm sie ihr weg, packte Rebekah und warf sie auf den Boden. Aus lauter Verzweiflung warf sie den Schlüssel weg. Es war ihr egal, wo er landete. Wichtig war nur, dass Brad ihn nicht fand. Sie hörte, wie er irgendwo aufschlug, während Brad ihre Arme umklammerte.
    „Was, zum Teufel, ist denn hier los?" rief auf einmal jemand aus. „George, komm rasch her!"
    Stimmen ertönten, es gab ein Handgemenge, und dann war Rebekah endlich wieder frei.
    Maisie, ihre Nachbarin und Krankenschwester von Beruf, erteilte Anweisungen, als wäre sie im Dienst. Ihr Partner George, ein ehemaliger Ringer mit einem sehr muskulösen Körper, hielt Brad mit eisernem Griff fest.
    Maisie rief die Polizei und einen Arzt und führte Rebekah in ihr Apartment.
    Als die Polizei kam, machte Rebekah ihre Aussage, und man bat sie, das Protokoll in den nächsten vierundzwanzig Stunden auf der Wache zu unterschreiben. Der

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