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Aus Notwehr! - Aus Notwehr! - For a House Made of Stone. Gina's Story

Titel: Aus Notwehr! - Aus Notwehr! - For a House Made of Stone. Gina's Story Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gina French
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»Aber ich will während der Arbeit aus dem Fenster schauen und sehen können, wo du bist. Ich will nicht bei Leuten sein, die ich nicht kenne.«
    Da Beth wusste, dass meine geistige Verfassung noch immer sehr labil war, hatte sie viel Verständnis und bat unseren Cousin, sich noch ein bisschen umzuhören. Zu meiner großen Erleichterung schaffte er es, eine Witwe, die mit ihren beiden erwachsenen Söhnen gleich nebenan wohnte, zu überreden, mich zu nehmen. Sie war bereit, zwei Euro die Woche zu bezahlen, also viermal so viel, wie das Tantchen mir gezahlt hatte. Das war mehr, als ich zum Leben brauchte, und bedeutete, dass mir Geld übrig blieb, das ich dann nach Hause schicken konnte. Da ich wusste,
dass ich Beth jederzeit sehen konnte, beruhigte ich mich und willigte ein, den Job anzunehmen.
    Ich arbeitete gut und tat alles, worum mich meine neue Chefin bat - waschen, kochen und putzen. Da die Familie klein war, war die Arbeitsbelastung im Vergleich zu dem, was ich bei meiner Tante hatte leisten müssen, gering, aber im Grunde meines Herzens sehnte ich mich weiterhin danach, ständig bei Beth zu sein. Obwohl mir meine Chefin ein eigenes Zimmer gab, ging ich abends zu meinem Cousin hinüber, um bei meiner Schwester zu übernachten. Ich wollte, wenn es dunkel wurde, nicht allein sein, denn schließlich könnten ja die Dämonen wiederkommen und mich heimsuchen.
    Die Witwe und ihre Söhne waren sehr nett zu mir, doch mein Gesundheitszustand war noch nicht besonders gut. Meine Augen und meine Haut färbten sich gelb, und egal wie viel ich auch aß, ich nahm kein bisschen von dem Gewicht zu, das ich in den achtzehn Monaten meines Wahnsinns verloren hatte. Meine Chefin machte sich meinetwegen solche Sorgen, dass sie schließlich einen ihrer Söhne bat, mich zu einer Untersuchung ins Krankenhaus zu bringen.
    »Ich will da nicht hin«, sagte ich, denn ich wusste noch, wie schrecklich die Dämonen das letzte Mal darauf reagiert hatten. »Das wird schon wieder.«
    »Aber wir müssen herausfinden, was dir fehlt«, sagte er freundlich, aber bestimmt. »Wir haben hier in Manila gute Ärzte.«
    Ich weigerte mich nicht lang, denn ich wusste ja eigentlich, dass er Recht hatte und ich keine Angst zu haben brauchte. Ein Teil meines Gehirns sagte mir, dass all dieser Aberglaube aus meiner Kindheit nur Humbug war,
aber der andere Teil hatte nicht die Courage, ihn einfach abzulegen. Solange ich aber auch nur halb an sie glaubte, hatten die Dämonen noch die Macht, mich zu beeinflussen und zu verängstigen. Ich nahm also all meinen Mut zusammen und willigte ein, mich von dem Sohn ins Krankenhaus bringen zu lassen.
    Es gab keinerlei Anzeichen von irgendwelchen Dämonen, als ich dort eintraf. Ich wurde aus Wartezimmern in Sprechzimmer gerufen und musste mich schließlich einigen Untersuchungen unterziehen. Die Ärzte sagten mir, dass ich ein Problem mit der Leber hätte, und gaben mir eine entsprechende Arznei. Vielleicht wird ja doch noch alles gut, dachte ich mir. Vielleicht waren die Dämonen ja endlich bezwungen.
    Meine Chefin und ihre Söhne waren sehr lieb zu mir und sagten, sie wollten mich adoptieren und in ihre Familie aufnehmen. Nach all dem, was ich durchgemacht hatte, war es tröstlich zu glauben, dass jemand mich liebte. Ich hatte in den letzten Monaten das Gefühl gehabt, die Zuneigung meiner Familie verloren zu haben, und das hatte in meinem Herzen eine schreckliche Leere hinterlassen.
    Obwohl meine Chefin so freundlich war, ging ich nach der Arbeit trotzdem immer zu Beth hinüber, ebenso, wenn ich eine Pause machte. Manchmal hörte ich dann, wie die Witwe nebenan nach mir rief. Ihr war nicht klar, dass ich nicht da war, also rannte ich schnell zu ihr zurück. Sie wollte mich ständig um sich haben, weil sie sich einsam fühlte, wenn ihre Söhne außer Haus in der Arbeit oder bei ihren Freundinnen waren. Als sie älter wurde, bat sie mich, im Haus zu schlafen, für den Fall, dass sie nachts Hilfe benötigte. Es war absolut vernünftig, dass sie mich
darum bat, und ich wollte ihr ja auch gern helfen, aber ich konnte es noch immer nicht ertragen, von Beth getrennt zu sein. Ich hatte wieder Schuldgefühle, wie ich sie meinen Eltern gegenüber empfunden hatte, und war hin und her gerissen. Es erstaunte mich, wie stark meine Ängste immer noch waren.
    Die Frau meines Cousins wurde langsam auch ein bisschen ärgerlich, weil ich ständig da war, ihr Essen aß und Beths Zeit beanspruchte. Jetzt, da sich mein Gesundheitszustand

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