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Aus Notwehr! - Aus Notwehr! - For a House Made of Stone. Gina's Story

Titel: Aus Notwehr! - Aus Notwehr! - For a House Made of Stone. Gina's Story Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gina French
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gebessert hatte, aß ich viel, um wieder zu Kräften zu kommen, was bedeutete, dass ich Extraausgaben verursachte.
    »Du musst ihr sagen, dass sie bei sich drüben schlafen und essen soll«, sagte sie zu Beth. »Es passt mir nicht, dass sie die ganze Zeit hier ist.«
    Beth gab die Anweisung weiter, doch ich kümmerte mich nicht darum. Das Bedürfnis, bei meiner Schwester zu sein, war stärker als jeglicher Respekt, den ich meinem Cousin und seiner Frau entgegenbrachte.
    Wir waren noch nicht lang in der Stadt, als Beths Mann Josie erfuhr, dass sie da war, und nach ihr schauen kam. Er besuchte sie, und sie setzten sich zusammen, um sich zu unterhalten. Er sagte ihr, ihm sei klar geworden, dass er einen Fehler gemacht habe und dass er es nicht hätte zulassen dürfen, dass die Ehe in die Brüche ging; er wollte zu ihr und ihrer Tochter zurückkehren. Als er hörte, dass es noch ein Kind gab, von dem er nichts gewusst hatte, war er noch entschlossener, sie davon zu überzeugen, dass er sich gebessert hatte und nun ein guter Vater und Ehemann wäre. Nachdem Josie gegangen war, kam Beth zu mir.
    »Ich habe mich entschlossen, zu ihm zurückzugehen«, sagte sie.

    »Aber was wird Papa dazu sagen?«, fragte ich.
    Ich war entsetzt, denn ich wusste, dass Papa wütend sein würde.
    »Bitte«, bettelte sie, »du darfst ihm nichts davon sagen.«
    Ich versprach es. Ich verstand, weshalb sie das Risiko eingehen und zu Josie zurückkehren wollte, wenn das bedeutete, dass sie ihre Kinder nach Manila holen und sie bei sich haben konnte. Beth würde dann ihren Job aufgeben, und sie könnten als Familie zusammenleben. Ich hätte auch fast alles getan, um mein Leben wieder mit Jun und Dailyn zu verbringen. Ich hatte Jun sogar einen Brief geschrieben und mich für das, was passiert war, entschuldigt; ich hatte ihm mitgeteilt, wie sehr er mir fehlte, und ihn gefragt, ob wir noch einmal von vorn anfangen könnten. Jetzt wartete ich Tag für Tag auf den Postboten mit seiner Antwort und betete, dass er mir schrieb, dass er genauso empfände und dass ich nach Hause zurückkehren solle.
    Als seine Antwort schließlich kam, machte ich den Umschlag mit zitternden Händen auf und konnte kaum atmen - wie damals, als ich ihn kennen gelernt und nicht gewusst hatte, ob er die gleichen Gefühle für mich hegte wie ich für ihn. Ich überflog den Brief und versuchte, alles zu erfassen und nicht in Panik zu geraten, bis ich sicher war, dass ich auch alles verstanden hatte. Aber bestimmte Sätze auf dem Papier sprangen mich schier an.
     
    Vergiss unsere Beziehung. Vergiss uns. Wenn du deine Tochter wirklich liebst, kannst du ja versuchen, sie finanziell zu unterstützen.
     
    Seine Worte klangen so endgültig - als sollte ich keinen der beiden je wiedersehen. Wenn die einzige Möglichkeit,
mit Dailyn in Kontakt zu bleiben, darin bestand, Geld für ihren Unterhalt zu schicken, dann musste ich das eben tun, so gut es ging. Mir gefiel die Vorstellung nicht, in meiner Arbeitsstelle zu bleiben, wenn Beth nicht mehr nebenan wohnte und ich in meiner Freizeit nicht mehr bei ihr sein konnte, und so ließ ich mir andere Möglichkeiten durch den Kopf gehen, um noch zusätzliches Geld zu verdienen; ich hoffte, bei Beth und Josie einziehen zu können, sobald sie sich irgendwo häuslich niedergelassen hatten. Aber ich wusste auch, dass ich stark sein und anfangen musste, wieder auf eigenen Füßen zu stehen.
     
    Josies ganze Familie lebte in Manila. Als ich sie mit Beth besuchen ging, sprachen ihre Mutter und zwei ihrer Töchter über Jobs. Ich erzählte ihnen, dass ich nach neuen Möglichkeiten suchte, um Geld für meine Familie zu Hause zu verdienen.
    »Ich würde dich gern einer Bekannten vorstellen«, sagte Josies Mutter. »Dort könntest du viel mehr Geld verdienen als als Hausmädchen.«
    »Was für eine Art Arbeit wäre das denn?«, fragte ich.
    »Mach dir darüber keine Gedanken«, antwortete sie. »Du wirst viel Geld verdienen. Dann kannst du deiner Familie wirklich helfen.«
    »Das ist alles, was ich will.« Ich stimmte zu.
    Wir nahmen einen Bus in einen Stadtteil, in dem ich noch nie gewesen war, und sie stellte mich einer sympathischen Frau mittleren Alters mit Familie vor, die mich herzlich bei sich willkommen hieß. Da ich unter netten Leuten war, hatte ich weniger Angst vor meinem neuen Leben. Ich hatte das Gefühl, darauf vertrauen zu können, dass sie sich um mich kümmern würden, damit mir nichts
zustoßen würde - vor allem, weil ich ja durch Beth

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