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Aus Notwehr! - Aus Notwehr! - For a House Made of Stone. Gina's Story

Titel: Aus Notwehr! - Aus Notwehr! - For a House Made of Stone. Gina's Story Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gina French
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Diebe das Haus ausgeräumt hatten. Ich besaß eine Sammlung Mini-Fläschchen aus den Minibars der Hotels, in denen ich zu Gast gewesen war, und die hatten sie allesamt ausgetrunken und dann herumliegen lassen. Ich hatte außerdem fast fünftausend Euro Bargeld im Haus gehabt, da ich die Bauarbeiter in Bintan-o hatte bezahlen wollen, und das Geld war natürlich auch weg. Ich hatte das Gefühl, dass man mir alles geraubt hatte, denn schließlich hatte ich so viel tun müssen, um das Geld zu verdienen. Ich verdächtigte die Nachbarn und beschloss, dass wir in eine schönere, sicherere Gegend ziehen sollten. Der Diebstahl spornte mich an, mich noch mehr zu bemühen, mein Leben zu verbessern. Ich wollte noch mehr verdienen, um das Haus meiner Eltern fertig zu stellen, bevor mich das Glück verließ.
    Immer wenn ich nach Hause in die Berge fuhr, nahm ich Lebensmittel und Geschenke für alle mit, darunter auch Kleidung und hübschen Krimskrams. Wir freuten uns alle so über das Wiedersehen, und alle waren begeistert von den Sachen, die ich mitbrachte. Von den Verwandten meines Vaters sagten einige, dass ich noch mehr hätte bringen sollen, aber ich tat, was ich konnte. Meine Mama und mein Papa waren immer sehr dankbar für alles. Ich glaube, sie wussten, dass ich mein Bestes tat, um Wort zu halten und sie für all den Ärger, den ich verursacht hatte, zu entschädigen.

    »Wie verdienst du denn so viel Geld?«, fragte mich Papa eines Abends, als ich zum ersten Mal zu Besuch war und keiner zuhörte.
    »Ich arbeite in einem Club, Papa«, antwortete ich. Als ich aufblickte, sah ich, dass er weinte.
    »Warum ist das nötig?«, wollte er wissen.
    »Ich habe dir doch, als ich weggegangen bin, in dem Brief geschrieben, dass ich alles tun würde, um meine Schuld wieder gutzumachen«, sagte ich und konnte meine Tränen auch nicht mehr zurückhalten.

8. KAPITEL
    New York, New York
    Der nächste Kunde, mit dem ich ausging, war ein Amerikaner. Er war zwischen dreißig und vierzig Jahre alt und ein bisschen pummelig. Er hatte schon eine Weile im Club gesessen, bevor ich zu ihm an den Tisch gerufen wurde, aber ich hatte ihn nicht beachtet. Ich wollte Kunden nie den Eindruck vermitteln, dass ich besonders auf ihre Gesellschaft aus war. Ich wollte, dass die Männer nur dann nach mir fragten, wenn ich ihnen wirklich gefiel, nicht weil ich irgendwie bedürftig wirkte. Vielleicht waren sie ja deshalb immer so nett zu mir.
    Mir war aufgefallen, dass viele der Mädchen ein Riesenaufhebens um ihn gemacht hatten, aber ich hatte keine Ahnung, warum, und hatte auch nicht die Absicht, mit ihnen um seine Aufmerksamkeit zu wetteifern. Als die Mama San mir dann sagte, er wolle mich kennen lernen, war ich allerdings recht froh. Wie die meisten Amerikaner war er sehr offen und zugleich höflich, sodass man sich locker mit ihm unterhalten konnte. Er sagte mir, wie hübsch ich sei; ich hatte mich ja langsam daran gewöhnt, dergleichen zu hören, aber es war trotzdem schön. Er sagte mir auch, dass er Bill hieß.
    »Möchtest du mit mir ausgehen?«, fragte er, nachdem wir eine Weile geplaudert hatten.
    »Okay«, sagte ich, aber er stand nicht gleich auf, um an der Bar die Gebühr zu bezahlen und zu gehen, wie die
meisten. Ich wartete also auf ein Stichwort von ihm und war gespannt, was er als Nächstes vorhatte.
    Eine der normalen Tänzerinnen wurde von der Mama San an den Tisch geschickt, und Bill stellte ihr die gleiche Frage. Sie willigte ebenfalls ein. Ich überlegte mir, ob ich einen Fehler gemacht oder etwas falsch verstanden hatte oder ob ich ihm den Eindruck vermittelt hatte, dass ich nicht mit ihm ausgehen wollte. Ich war verwirrt und sagte daher nicht viel, sondern beobachtete bloß. Ich war noch nie in so einer Situation gewesen und machte mir Sorgen, was als Nächstes passieren würde. Wenn er vorhatte, nicht nur mit einer von uns auszugehen, was erwartete er sich dann von mir? Ich hätte zu dem Zeitpunkt meine Meinung noch ändern können, aber er schien harmlos zu sein, und ich wollte ihn nicht verletzen oder Ärger machen, deshalb beschloss ich also, seinen Plänen einfach zuzustimmen, egal was er vorhatte. Das andere Mädchen schien sich wegen meiner Anwesenheit absolut keine Sorgen zu machen.
    Bill nahm uns mit in sein Hotel, wo es eine Disko gab, und ging dann mit uns im Restaurant etwas essen. Anschließend begleiteten wir ihn in sein Zimmer hinauf. Wir hatten keine Ahnung, was er vorhatte.
    »Bedient euch einfach, wenn ihr etwas

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