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Aus Notwehr! - Aus Notwehr! - For a House Made of Stone. Gina's Story

Titel: Aus Notwehr! - Aus Notwehr! - For a House Made of Stone. Gina's Story Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gina French
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verwendete es, damit die Toilette und das Bad nach der Benutzung besser rochen - eine gute Idee, wie ich fand. Immer wenn ich nach Hause kam, drehte ich von da an eine Runde durchs Haus und sprühte das Parfüm überall hin. Die Flasche war innerhalb von ein paar Wochen leer!
    »Unsere Bekanntschaft hat mich gefreut«, sagte er, als ich ging. »Ich würde dich gern wiedersehen.«
    »Wirklich?«, fragte ich ehrlich erstaunt, denn ich hatte gedacht, er würde eher nach Mädchen suchen, die mit ihm Hasch rauchten und Sex hatten.
     
    Es war mir eine Riesenfreude, Geld zu haben und Beth und ihre Familie zu verwöhnen. Ich hatte dann das Gefühl, ihnen von Nutzen zu sein. Manchmal gingen wir in ein Kaufhaus; ich sagte dann, dass sie sich einfach aussuchen sollten, was sie haben wollten. Ihre Wahl fiel auf
Dinge, die sie noch nie im Leben besessen hatten, Luxusartikel, die sie sich selbst nie hätten leisten können. Wenn jemand von ihnen Geburtstag hatte, ließ ich eine Party steigen. Ich bezahlte auch das Haus und die Möbel. Es war ein schönes Gefühl für mich zu wissen, dass ich nicht »zu nichts taugte« und »faul war«, wie meine Eltern so oft zu mir gesagt hatten.
    Ich war immer total erschöpft, wenn ich bis spät in der Nacht gearbeitet hatte, und deshalb nickte ich auf dem Heimweg oft im Nachtbus ein. Eines Nachts schlief ich so tief und fest ein, dass ich die Haltestelle verpasste und mein Kopf dem Mann neben mir an die Schulter sank. Als ich aufwachte, streichelte er mich ganz sanft - wie ein Kind.
    »Ach, tut mir Leid«, stotterte ich und kam mir dämlich vor. Die Sache war mir peinlich. »Aber ich bin so müde. Ich komme von der Arbeit.«
    »Wo arbeiten Sie denn?«, fragte er.
    »Im Holiday Inn.« Ich sagte das Erste, was mir gerade in den Sinn kam. »An der Rezeption.«
    »Und wo wohnen Sie?«, wollte er wissen, und ich erzählte es ihm, bloß um ein bisschen Konversation zu treiben.
    Ein paar Tage später klopfte es an der Haustür, und der Mann aus dem Bus stand da.
    »Ich habe an Sie gedacht«, erklärte er, »deshalb bin ich vorbeigekommen, um einfach mal guten Tag zu sagen.«
    Ich hatte so einen Schock, ihn zu sehen, dass ich nicht wusste, was ich sagen sollte; ich bat ihn also herein.
    »Ich war im Holiday Inn, um nach Ihnen zu schauen«, erzählte er, nachdem er sich gesetzt hatte und seinen Kaffee trank.

    »Ach«, sagte ich und hatte gleich Schuldgefühle. »Tut mir Leid. Ich habe Sie hinsichtlich meiner Arbeit angelogen. Es war mir ein bisschen peinlich, und ich wollte nicht, dass Sie wissen, dass ich in einer Bar arbeite.«
    »Sie müssen nicht in einer Bar arbeiten«, meinte er; er wirkte traurig.
    »Ich tue das für meine Familie.« Ich zuckte mit den Achseln.
    »Na ja, wenn das Ihr Wunsch ist...«
    »Es ist nicht mein Wunsch. Das ist die einzige Möglichkeit, genug Geld zu verdienen. So ein Mädchen wie ich ist kein Umgang für Sie.«
    »Warum nicht?« Er wirkte überrascht. »Viele Mädchen müssen diese Art von Arbeit tun, und die meisten haben nicht so eine Persönlichkeit wie Sie. Sie sind eine anständige Frau.«
    »Nein.« Ich schüttelte den Kopf. »Ich möchte mich nicht mit Ihnen treffen.«
    Er war ein netter Mann, aber er war nicht mein Typ. Im Grunde meines Herzens liebte ich noch immer Jun; ich hatte zwar gelernt, was ich mit meinen Kunden machte, in einer gesonderten Ecke in meinem Verstand abzulegen, aber ich fühlte mich nicht bereit, Jun durch einen anderen Mann in meinem Herzen zu ersetzen. Meine Gefühle waren ein einziges Durcheinander. Mein Herz sehnte sich danach, wieder bei meinem Mann und meinem Kind zu sein, obwohl das Zusammensein mit den Kunden nicht so schlimm war, wie ich es mir anfangs vorgestellt hatte.
     
    Ein paar Tage, nachdem er zum ersten Mal mit mir ausgegangen war, kam Bill, der Amerikaner, wieder in den Club und fragte nach mir. Wir gingen essen und dann in
sein Hotelzimmer. Es war schön, ihn zu sehen - wie wenn man einen alten Freund wieder trifft -, aber ich wusste nicht recht, was er sich diesmal von mir erhoffte.
    »Ich würde dich gern wohin mitnehmen«, sagte er, nachdem wir eine Weile geplaudert hatten.
    »Wohin denn?«, fragte ich, hörte allerdings nur halb zu.
    »Nach New York.«
    Der Name sagte mir gar nichts. Eine andere Großstadt eben. Ich nahm an, dass sie in Amerika war, aber ich hatte keine Ahnung, ob sie weit entfernt oder in der Nähe war. Ich hatte oft gehört, wie andere Leute von fremden Ländern gesprochen hatten, in denen sie

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