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Aus Notwehr! - Aus Notwehr! - For a House Made of Stone. Gina's Story

Titel: Aus Notwehr! - Aus Notwehr! - For a House Made of Stone. Gina's Story Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gina French
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sprang, nachdem er blitzschnell seine Kleidung abgelegt hatte. Der Anblick seines unbehaarten Hinterkopfs war zu viel für mich. Ich bekam einen Lachanfall und musste ihm sagen, dass ich das nicht durchziehen könne. Er war wirklich sauer auf mich und zahlte mir nichts. Aber es war mir immer wichtiger, mit meinem Tun in Einklang zu sein, als Geld zu bekommen.
    An einem Abend kam ein Filipina-Mädchen mit ihrem Mann, einem Japaner, in den Club. Sie hatten noch einen Japaner dabei, der schon recht alt aussah.
    Das Mädchen bat die Mama San, ein nettes, vertrauenswürdiges Mädchen zu empfehlen, das mit ihrem Freund gleich ein paar Tage verbringen würde, und da deutete die Mama San auf mich. Sie riefen mich zu sich und redeten eine Weile, bevor das Mädchen mich fragte, ob ich ihrem älteren Freund Gesellschaft leisten wolle.
    »Keine Sorge, ihm würde nicht im Traum einfallen, Sex zu wollen«, versicherte das Mädchen mir, als könnte es meine Gedanken lesen. »Er ist einundachtzig Jahre alt. Er
möchte bloß jemanden, der mit ihm auf den Inseln Urlaub macht.«
    »Okay«, sagte ich. »Ich fahre mit ihm auf die Inseln und kümmere mich um ihn. Das wäre schön. Wenn es ihm recht ist, natürlich.«
    »Aber ja«, sagte sie. »Du gefällst ihm.«
    Der alte Mann und ich fuhren in einen Ferienort am Meer, und obwohl wir ein Zimmer teilten, passierte gar nichts. Er scherzte, dass er Viagra dabeihabe und es einnehmen würde, wenn ich wolle, aber ich sagte ihm, das könne er vergessen. Wir unterhielten uns viel und lachten. Er erzählte mir von seiner Familie in Japan und dass er seit vielen Jahren alleine sei. Ich erzählte ihm dann von meiner Familie in den Bergen. Was mit Jun passiert war, erzählte ich meinen Kunden nie. Ich wollte sie nicht beunruhigen. Ich verstand, weshalb die Filipina und ihr Mann nach einem vertrauenswürdigen Mädchen gesucht hatten; der alte Mann hatte nämlich eine überaus lockere Art und ließ stapelweise Geld im Zimmer herumliegen. Er kaufte mir Kleidung, und wir gingen schön essen. Die Ferien waren sehr angenehm.
    »Was wünschst du dir in deinem Leben?«, fragte er mich eines Abends beim Essen.
    »Ich will nur meiner Familie helfen«, antwortete ich.
    »Warum machst du so eine Arbeit?«
    »Weil ich das für eine einfache Möglichkeit hielt, Geld zu verdienen«, sagte ich, »ich habe keine Ausbildung.«
    »Das tut mir aber Leid für dich«, sagte er. »Du bist ein nettes Mädchen. Was möchtest du, dass ich dir als Andenken an diesen Urlaub schenke?«
    Ich dachte einen Moment nach. »Ich wollte schon immer ein Radio.«

    »Ich habe ein Radio in meinem Hotel in Manila. Ich schenke es dir; es ist sehr teuer.«
    »Das ist sehr nett von dir, danke.«
    Als wir wieder in die Stadt kamen, gab er mir das Radio. Es war wunderschön, klein und schwer. Man konnte auch Kassetten damit abspielen. Ich war begeistert.
    »Was möchtest du sonst noch?«, fragte er.
    »Nichts«, sagte ich und streichelte mein neues Spielzeug liebevoll. »Ich werde gut darauf aufpassen.«
    Er schenkte mir auch noch eine Goldkette, die ich irgendwann später verlor, aber das Radio habe ich bis heute. Er hatte mir auch neunhundert Euro Bargeld für die vier Tage gegeben, sodass ich jetzt in der Lage war, meinem Papa genügend Geld zu schicken, damit er mit dem Haus aus Stein anfangen konnte.
     
    In dem Haus, in dem ich mit Beth und ihrer Familie wohnte, gab es ein Problem: Es stand oft unter Wasser. Bei schweren Niederschlägen lief der Regen in den Keller, und der modrige Gestank war unerträglich; deshalb zogen wir um. Manchmal verschwand ich natürlich ein, zwei Tage mit einem Kunden, und Beth wusste nicht, wann ich wiederkommen würde, aber die meiste Zeit gehörte ich mit zur Familie und konnte die Atmosphäre des Clubs vergessen.
    Wenn ich dann nach ein paar Tagen wieder auftauchte, war das immer wie eine Party, denn meine Börse war ja voller Geld. Ich ging dann einkaufen und machte das Haus randvoll mit Essen und Getränken und schenkte ihnen alles, was sie haben wollten. Josies Mutter erledigte die ganze Wäsche für mich, und ich bezahlte sie gut dafür. Wenn Nachbarn bei einer unserer Feten vorbeikamen,
fragten sie sich immer, was es denn zu feiern gab, aber für uns war das ein ganz normaler Tag; wir wollten uns nur an unserer Glückssträhne freuen, solange sie anhielt.
    Eines Tages, während ich weg war, hatte Beth die Kinder zu ihrer Schwiegermutter gebracht, und als ich nach Hause kam, musste ich feststellen, dass

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