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Aus Notwehr! - Aus Notwehr! - For a House Made of Stone. Gina's Story

Titel: Aus Notwehr! - Aus Notwehr! - For a House Made of Stone. Gina's Story Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gina French
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Als Kinder hatten meine Geschwister und ich oft zu den Flugzeugen hinaufgestarrt, die über die Inseln flogen, und uns gefragt, wie sie da oben in der Luft blieben; jetzt saß ich wirklich in so einem Ding drin und richtete mich darauf ein, in den Himmel hinaufkatapultiert zu werden.
    Von Bill wusste ich bloß, dass er in einem großen Tabakkonzern als Manager in einer Führungsposition tätig war, aber ich hatte keine Ahnung, ob das nach amerikanischem Standard bedeutete, dass er viel Geld hatte oder nicht. Es schien mir eine Welt der Reichen zu sein, die er mir zeigte, aber ich hatte keine Ahnung, wie viel beispielsweise ein Flugticket kostete; mit meinem normalen Leben ließ sich das jedenfalls nicht vergleichen. Ich lief ihm also einfach überallhin nach wie ein Kind und machte große Augen, tat, was er mir sagte, nahm jede neue Erfahrung, die sich mir bot, begierig auf und versuchte, alles irgendwie einzuordnen.
    Als das Flugzeug abhob, schaute ich auf die Straßen der Stadt hinunter, die mir bei meiner Ankunft so beängstigend und verwirrend erschienen waren. Von oben sah Manila wie eine Spielzeugstadt aus, ganz unbedrohlich und einfach. Es war, als wäre ich gewachsen und die Stadt unter mir geschrumpft, und dann war sie plötzlich weg, und wir waren über den Wolken in unserer eigenen Welt, abgetrennt von der Realität, wobei wir von vorne bis hinten bedient wurden.
    Auf der Reise mussten wir zig Zeitzonen durchquert haben, aber ich hatte keine Ahnung. Alles war wie ein Traum, und die Zeit spielte keine Rolle. Ich war in einer anderen Welt, was spielte da eine andere Zeitzone noch für eine Rolle?

    Die ganze Reise über versicherte Bill mir, dass ich mir keinerlei Sorgen machen müsse, dass ich schon klarkäme, schließlich wolle er ja für mein Wohlergehen und meine Sicherheit sorgen. Er war so nett und aufmerksam. Ich hätte mich gern in ihn verliebt, wenigstens ein bisschen. Ich stellte mir vor, wie es gewesen wäre, mit Jun und Dailyn so ein Abenteuer zu unternehmen.
    »Bei mir zu Hause wohnen ein paar Mädchen«, sagte Bill, »du hast also Gesellschaft, während ich in der Arbeit bin.«
    Ich fragte mich, was »ein paar Mädchen« zu bedeuten hatten. Ob es so werden würde wie in der ersten Nacht, als ich ihn kennen gelernt hatte? Würde ich ihm zuschauen müssen, wie er mit anderen Sex hatte? Ich war ein bisschen besorgt, hatte aber nicht wirklich Angst, weil er mir gegenüber immer so nett und respektvoll war. Erst als wir bei ihm zu Hause ankamen, wurde mir klar, dass die »Mädchen« Angestellte waren. Er hatte auch drei oder vier Burschen, die in den Ställen arbeiteten und seine Pferde versorgten. Alle Angestellten waren Amerikaner. Alles war enorm groß mit jeder Menge Platz. In der Küche waren die gigantischen Kühlschränke und Gefriertruhen mit Essen voll gestopft, und es waren Zimmer vorhanden, in die ich gehen konnte, wenn ich allein sein, fernsehen oder einfach nur die Aussicht genießen wollte.
    Wie sich herausstellte, war Bill erheblich reicher, als ich angenommen hatte. Sein Haus war eine Ranch am Stadtrand, und er stellte mich seinem Personal als seine Freundin vor. Sie schienen ihn als Arbeitgeber alle zu mögen und strengten sich an, freundlich zu mir zu sein, denn sie wussten, dass ich weit weg von zu Hause war. Sie sprachen mich mit »Ma’am« an und machten so Sachen, wie
mir das Frühstück ans Bett zu bringen - als wollten sie mich verhätscheln und nicht nur den Anordnungen nachkommen. Da ich mein Leben lang anderen zu Diensten gewesen war, fühlte ich mich bei dem Rollentausch nicht wohl. Ich konnte anderen einfach nicht anschaffen, was sie zu tun hatten, und wenn Bill in der Arbeit war, gesellte ich mich zu den Angestellten und fragte, wie ich ihnen zur Hand gehen könnte.
    Am Ende der Woche war gar keine Rede davon, dass ich wieder nach Hause fliegen sollte, und nach zwei Wochen auch nicht. Die Tage waren angenehm, sie flogen nur so dahin, und kaum dass ich mich versah, war ich schon fünf oder sechs Monate bei Bill. Ich versuchte, reiten zu lernen, fiel aber vom Pferd und hatte nicht den Mut, es noch einmal zu probieren; es ging ziemlich weit hinunter von dort oben. Wir fuhren öfter nach Manhattan hinein, und er kaufte mir alles, was ich mir wünschte. Meistens wollte ich nur einen Spaziergang machen und die Hochhäuser hinaufstarren. Hinter jeder Ecke bot sich mir ein neuer atemberaubender Anblick. Bill bezahlte mir Fahrstunden, was mir Spaß machte, auch wenn ich nicht

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