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Aus Notwehr! - Aus Notwehr! - For a House Made of Stone. Gina's Story

Titel: Aus Notwehr! - Aus Notwehr! - For a House Made of Stone. Gina's Story Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gina French
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wissen.
    Manchmal bedauerte ich meine Entscheidung, von New York weggegangen zu sein, denn eigentlich war es besser, mit jemandem zusammen zu sein, der einen liebte, als nach jemandem zu suchen, den man selbst lieben konnte. Aber zu dem Zeitpunkt war ich nicht bereit, die Suche nach der wahren Liebe aufzugeben - noch nicht. Ich wollte jemanden finden, der in mir dieselben Gefühle auslöste wie damals Jun, als wir uns kennen lernten. Ich wollte mich nicht mit jemandem zufrieden geben, der für mich nur ein guter Freund war.

9. KAPITEL
    Bekanntschaft mit Paul
    Paul Donald sah mich zum ersten Mal, als ich im Jools tanzte. Ich war damals neunzehn und auf der Bühne recht routiniert. Er bat die Mama San, mich an seinen Tisch zu schicken. Das Erste, was mir an ihm auffiel, als ich zu ihm hinüberging, war, dass er Jogging-Shorts, ein T-Shirt und Turnschuhe trug, was in einem schicken Club ungewöhnlich war. Die meisten Kunden bemühten sich schon, sich ein bisschen schick zu machen, wenn sie in einer Tropennacht ausgingen. Paul war etwa vierzig Jahre alt, hatte helle Haut, war schlank und an die eins fünfundachtzig groß; er überragte mich also bei weitem, wenn er aufstand. Er hatte das süßeste, freundlichste Gesicht, das ich je gesehen hatte, und ich fühlte mich in seiner Gesellschaft sofort wohl. Ich sagte Ja, als er mich fragte, ob ich mit ihm die Bar verlassen wolle. Als wir in sein Hotelzimmer kamen, war er wirklich reizend; er wollte alles Mögliche über mein Leben wissen und interessierte sich auch sehr für meine Antworten.
    Er erzählte mir, dass er geschieden sei und in Brunei lebe - wieder so ein Ort, von dem ich zwar schon gehört hatte, den ich aber auf der Landkarte nie gefunden hätte. Paul war Elektroingenieur bei Shell. Die Stunden verstrichen, und er benahm sich wie ein perfekter Gentleman; schließlich fragte ich ihn dann, ob er Sex wolle, denn ich fühlte mich ungewöhnlich stark zu ihm hingezogen.

    »Eigentlich nicht«, sagte er, »es ist einfach schön, sich mal mit jemandem unterhalten zu können.«
    »Ich habe ein Kondom in der Tasche, falls du es brauchst«, fügte ich hinzu, denn es konnte ja sein, dass das der Grund für sein Zögern war.
    Er lachte über meinen Eifer, und ich wurde rot, aber er ging auf mein Angebot nicht ein und begnügte sich damit, mich zu küssen und zu umarmen. Ich war recht enttäuscht, gleichzeitig aber von seiner Höflichkeit beeindruckt. Ich blieb über Nacht bei ihm im Hotel, und am nächsten Morgen sagte er mir, er sei mit Freunden verabredet und müsse weg.
    »Willst du hier warten, bis ich wieder da bin?«, fragte er.
    »Okay«, willigte ich ein, denn ich wollte ihn unbedingt wiedersehen. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie hart es sein würde, den ganzen Tag in einem Luxushotel zu verbringen.
    Aber die Zeit vergeht in einem Hotelzimmer wie Blei, wenn man nichts zu tun hat, egal wie groß der Luxus ist. Von den Fernsehprogrammen interessierte mich eigentlich keines besonders, und im Bad konnte ich mich auch nicht ewig amüsieren. Da ich es gewohnt war, mich immer mit etwas zu beschäftigen, sah ich mich um, ob sich vielleicht etwas finden ließ. Mein Blick fiel auf einen Stapel schmutziger Kleidung in Pauls Schrank. Ich beschloss also, seine Wäsche zu machen, und ging in einen Laden in der Nähe, um Seife zu kaufen. Bei der Gelegenheit kaufte ich auch ein paar Krapfen und Kuchen für ihn, wenn er nach Hause kam, für den Fall, dass er noch nichts hatte essen können und hungrig war.
    Wieder im Hotelzimmer, wusch ich alle seine Hemden
und seine Unterwäsche von Hand und hängte sie dann vor dem Elektroventilator im Zimmer auf. Ich hatte das Gefühl, Paul schon lange zu kennen - als wären wir irgendwie schon ein Paar.
    Nachdem ich alle Hausarbeiten erledigt hatte, wartete ich also wieder und starrte aus dem Fenster oder auf die Bilder, die sinnlos über den Fernseher flimmerten. Drau ßen wurde es langsam dunkel, und in den umliegenden Gebäuden gingen die Lichter an. Es war Zeit, wieder in den Club zur Arbeit zu fahren, außerdem hatte ich ja keine Ahnung, wann Paul zurückkommen würde; vielleicht blieb er mehrere Tage oder noch länger weg. Ich hinterließ ihm eine Nachricht, die besagte, dass ich nicht mehr warten könne; und auf dem Weg nach draußen bat ich den Mann vom Sicherheitsdienst, Mr. Donald zu bestellen, dass es mir Leid tue, ihn verpasst zu haben.
    Paul muss ein paar Minuten, nachdem ich gegangen war, ins Hotel gekommen sein; als er

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