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Aus Notwehr! - Aus Notwehr! - For a House Made of Stone. Gina's Story

Titel: Aus Notwehr! - Aus Notwehr! - For a House Made of Stone. Gina's Story Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gina French
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feststellte, dass ich weg war, nahm er ein Taxi zum Club, um nach mir zu suchen.
    »Ich will dieses Mädchen wiederhaben«, sagte er zur Mama San, als er hörte, dass ich da war.
    Ich unterhielt mich gerade mit einem anderen Kunden, einem Mann, der mich bereits gebeten hatte, mit ihm auszugehen. Die Mama San flüsterte mir ins Ohr, dass Paul wieder da sei und mit mir reden wolle. Ich trank meinen Drink aus und bat den anderen Kunden, mich einen Augenblick zu entschuldigen. Bevor ich noch an seinem Tisch war, hatte Paul schon die Bargebühr bezahlt, bereit, den Club sofort zu verlassen.
    »Geh dich umziehen«, sagte er zu mir, »wir gehen aus.«
    Ich versuchte, mir nicht anmerken zu lassen, wie sehr ich mich freute, ihn wiederzusehen.
    Wir fuhren wieder in sein Hotel und gingen dort essen. Er sagte, er habe sich Sorgen gemacht, mich womöglich verloren zu haben.
    »Nein«, sagte ich, »du hast mich nicht verloren. Ich habe so lange gewartet, wie ich nur konnte.«
    »Ich weiß, es tut mir Leid. Die Frau, die ich besucht habe, war meine Brieffreundin. Wir haben uns zum ersten Mal gesehen, obwohl wir uns schon lange schreiben. Ich hatte vor, sie zu fragen, ob sie mit mir nach Brunei kommt.«
    Er zog ein Foto von einem Mädchen heraus und zeigte es mir.
    »Was hat sie gesagt?«, fragte ich.
    »Sie sagte, dass sie nichts für mich empfinde«, gab er zu. »Das Einzige, was sie wollte, war, dass ich sie und ihre ganze Familie zu einem Einkaufsbummel einlade. Ich dachte schon, sie würden nie ein Ende finden. Du hast mir sehr gefehlt, ich habe den ganzen Tag an dich gedacht.«
    Wir setzten unsere Unterhaltung fort; er erzählte mir, dass er am nächsten Tag nach Brunei zurückmüsse.
    »Diesmal kann ich dich nicht mitnehmen«, sagte er, »aber wenn du schön brav bist, komme ich wieder und nehme dich beim nächsten Mal mit.«
    »Ist das dein Ernst?« Nach der Reise nach New York wollte ich unbedingt eine neue Erfahrung machen, vor allem mit diesem Mann, der mir ja so gut gefiel.
    »Selbstverständlich«, versicherte er mir, und ich hatte das Gefühl, dass es durchaus ehrlich gemeint sein könnte. Ich war so gern mit ihm zusammen. Es war, als würden wir uns schon lange kennen und hätten gerade wieder zueinander gefunden. Er war der perfekte Gentleman und gab mir ständig das Gefühl, etwas Besonderes zu sein.
Egal was passierte, in meinem Herzen war nie diese überwältigende Leidenschaft, die ich empfunden hatte, als ich Jun zum ersten Mal gesehen hatte, aber da war etwas, und ich fühlte mich wohl in seiner Gesellschaft und hoffte, dass meine Gefühle intensiver würden. Gleichzeitig war ich mir nicht wirklich sicher, ob er es auch ernst meinte, da ich ja wusste, dass er den Tag mit seiner Brieffreundin verbracht hatte. Sein Verhalten kam mir für einen Mann seines Alters komisch vor, aber damals entdeckte ich jeden Tag etwas Neues im Leben, und vielleicht gehörte das ja auch dazu.
    In jener Nacht schliefen wir zum ersten Mal miteinander; seit meiner Trennung von Jun war es nie mehr so schön gewesen. Am nächsten Tag begleitete ich ihn zum Flughafen. Als ich ihm zum Abschied winkte, stellte ich fest, dass ich nichts machen konnte - mir stiegen einfach die Tränen in die Augen. Etwas in meinem tiefsten Inneren hatte auf Paul reagiert. Ich wagte kaum, das Gefühl als Liebe zu bezeichnen, denn ich hatte Angst, dass man mir wieder so schrecklich wehtun könnte wie schon einmal.
    Mich auf sein Versprechen zu verlassen, dass er zurückkommen würde, wagte ich nicht. Ich war mir sicher, dass es ihm in dem Augenblick ernst war, aber sobald er wieder eine Weile in Brunei war, würden seine Erinnerungen an mich bestimmt immer mehr verblassen und er würde andere Mädchen kennen lernen - so dachte ich jedenfalls. Ich hoffte von ganzem Herzen, ihn wiederzusehen, konnte aber das Risiko nicht eingehen, mich darauf zu verlassen. Ich nahm meine Arbeit im Club also wieder auf und versuchte, mir Paul aus dem Kopf zu schlagen.
    Ein paar Tage später bekam ich einen Brief aus Brunei.
Paul hatte Geld und ein Foto von sich auf dem Motorrad mitgeschickt, auf dem er sehr sexy aussah. In seinem Begleitschreiben sagte er mir, dass er in mich verliebt sei und gern mit mir hierhin und dorthin reisen würde. Ich musste seine Worte mehrmals lesen, bis ich sie wirklich glauben konnte. Ich wollte ihm zurückschreiben, aber mein Englisch war noch immer schlecht, und so bat ich meinen Schwager, mir zu helfen, die richtigen Worte zu finden.
    Als ein paar

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