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Aus Notwehr! - Aus Notwehr! - For a House Made of Stone. Gina's Story

Titel: Aus Notwehr! - Aus Notwehr! - For a House Made of Stone. Gina's Story Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gina French
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zu lernen?«, fragte er. »Sie würde dich gern treffen.«
    »Ich dachte, sie ist eifersüchtig auf mich.«
    »Ist sie auch, aber kennen lernen will sie dich trotzdem.«
    »Ich habe in Panlayaan anonyme Briefe bekommen«, sagte ich. »Es standen Dinge drin, die nicht gerade nett waren. Könnte sie mir die geschickt haben?«
    »Möglicherweise.«
    Die Briefe waren voller Beschuldigungen gewesen - nicht nur, dass ich als Barmädchen gearbeitet hatte, sondern auch, dass ich nur so getan hätte, als sei ich verrückt, und Jun mit Absicht angegriffen hätte.

    »Glaubst du, dass ich dich mit Absicht angegriffen habe?«, fragte ich.
    »Daran habe ich noch nicht einmal gedacht.«
    Ich wollte seine Frau nicht kennen lernen. Ich wusste, was seine ganze Familie von mir hielt, und wollte bloß weg. Anschließend versuchte ich, Dailyn an ihren Geburtstagen und an Weihnachten zu schreiben - ich legte den Glückwunschkarten auch immer Geld bei -, bekam aber nie eine Antwort.
     
    Ich nahm Beth mit nach Brunei; sie sollte bei mir wohnen, und gleichzeitig hatte sie so auch einen Tapetenwechsel. Sobald Paul sah, dass ich Gesellschaft hatte, kam er zu dem Schluss, dass er ja nun weiterhin mit seinen Freunden ausgehen könne; er kam nie nach Hause wie versprochen. Es gab immer einen Grund, weshalb er nicht heimkommen konnte, manchmal tagelang nicht. Oft kreuzte er gerade lang genug auf, um mir seine schmutzigen Sachen zum Waschen hinzulegen, dann war er auch schon wieder durch die Tür verschwunden. Ich sagte nichts, schaute einfach nur zu und wartete ab in der Hoffnung, dass sich bald etwas ändern würde und ich wüsste, was ich machen sollte. Als er mir schließlich wieder einmal sagte, dass er geschäftlich weg müsse, konnte ich meinen Zorn nicht mehr unterdrücken. Ich war in seinem Büro und schlug alles kurz und klein. Ich schmiss Sachen an die Wand, zerriss alles Mögliche und fegte sein Zeug auf den Boden.
    »Du behandelst mich jetzt nicht mehr wie eine Dienstmagd!«, schrie ich. »Du respektierst mich jetzt, wie ich dich auch!«
    Er machte seine Geschäftsreise trotzdem, und es änderte sich gar nichts.

    Als er wiederkam, verkündete er sofort, dass er etwas mit der Band vorhabe. Diesmal gelang es mir, in aller Ruhe zu argumentieren, doch nun verlor er die Beherrschung, und er schlug mich vor Beth und Michael. Ich trat nach ihm und brachte ihn aus dem Gleichgewicht, sodass er schließlich hinfiel. Als er wieder auf die Beine kam, schlug er zurück, dann stürmte er aus dem Zimmer, wo wir alle weinend zurückblieben.
    Wir wussten aber, wo die Band spielen würde, und sobald ich meine Fassung wiedergefunden hatte, beschloss ich hinzugehen und zuzuschauen. Als wir ankamen, ignorierte er uns einfach. Ich winkte ihm zu und machte ihm ein Zeichen, dass er kommen solle, aber er schaute einfach durch mich hindurch, als wäre ich nicht da. Vor seinen Freunden gedemütigt fuhr ich mit Beth und Michael nach Hause und sagte zu meiner Schwester, ich wolle noch einmal hin und versuchen, mit ihm zu reden. Aber sobald ich im Auto saß, konnte ich es nicht verkraften. Ich brauchte Zeit für mich allein, um meine Gedanken zu ordnen, deshalb parkte ich in der Nähe der Geschäfte; sie waren alle geschlossen und dunkel, weil es ja spät am Abend war. Ich fühlte mich so müde. Ich lehnte mich im Fahrersitz zurück und schloss die Augen; ich wollte nur ein paar Minuten meinem Unglück entfliehen und hoffte, dass die Sache mit ein bisschen Schlaf besser würde. Zu dem Zeitpunkt war es etwa ein Uhr morgens.
    Ich döste immer wieder ein und wurde wieder wach, als mich plötzlich ein Schlag ans Fenster hochfahren ließ. Ich schaute auf und sah zwei Polizisten in Zivil ins Auto hereinspähen, die Dienstmarken gezückt. Ich versuchte, sie zu ignorieren, und hoffte, sie würden wieder gehen, denn ich hatte Angst, was passieren würde, wenn ich mit ihnen
redete. Aber sie klopften immer wieder ans Fenster und riefen. Mir blieb keine andere Wahl, als die Autotür aufzumachen.
    »Was machen Sie da?«, fragten sie.
    »Ich habe mich gerade mit meinem Mann gestritten.«
    Da sie offensichtlich in Sorge waren, dass ich eine Prostituierte sein könnte, zeigte ich ihnen ein Bild von mir mit Paul und Michael. Sie sagten zu mir, dass ich hier nicht bleiben könne, und boten mir an, hinter mir her nach Hause zu fahren, damit mir auch nichts zustieß.
    »Wenn es irgendwelche Probleme gibt, lassen Sie es uns wissen«, sagten sie, als sie mich am Tor verließen.
    Ich

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