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Aus Notwehr! - Aus Notwehr! - For a House Made of Stone. Gina's Story

Titel: Aus Notwehr! - Aus Notwehr! - For a House Made of Stone. Gina's Story Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gina French
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einmal erzählt, dass er geschieden sei und zwei erwachsene Kinder habe, aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass er noch einmal heiraten würde, obwohl das Mädchen, das ihn bekam, sich glücklich schätzen konnte.
    In dem Augenblick, als ich anfing, von meinen Problemen zu erzählen, konnte ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Sie flossen wie ein Strom, während ich ihm die ganze Geschichte schluchzend erzählte. Er hörte ruhig zu, nickte verständnisvoll und ermunterte mich fortzufahren, bis ich total ausgelaugt war.
    »Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll«, sagte ich. »Ich liebe Paul, aber ich weiß nicht, was ich tun soll.«
    »Es ist schwierig«, erwiderte er und nippte nachdenklich an seinem Wein. »Paul ist ein guter Freund von mir, aber ein guter Ehemann ist er nicht. Der einzige Rat, den ich Ihnen geben kann, ist, sich von ihm fern zu halten. Ziehen Sie mit Michael weg.«

    »Aber ich habe so viel auf mich genommen, um das alles zu erreichen«, sagte ich. »Wenn ich ihn verlasse, ist alles verloren. Dann bin ich ganz allein.«
    »Sie werden nicht allein sein, Gina. Sie haben Ihre Familie und viele Freunde. Und ich werde Ihnen auch helfen, wo ich nur kann.«
    Mein einziger Wunsch war, dass alles so sein sollte wie früher - als wäre nichts geschehen. Doch langsam akzeptierte ich, dass das nicht ging. Als ich nach Hause kam, war Paul - er wusste, dass ich bei Dr. Reynolds gewesen war - voll der Entschuldigungen und Versprechen, dass er mir nie mehr etwas zuleide tun würde, doch das hatte ich schon hundertmal gehört, und er hatte nie Wort gehalten.
    »Warum schreibst du mir das alles nicht in einem Brief«, sagte ich. »Wenn du es vergisst und wieder in dein altes Verhalten verfällst, kann ich ihn dir zeigen und dich an all deine Versprechen erinnern.«
    Zu meiner Überraschung willigte er ein und schrieb zwei Seiten, auf denen er sich für alles entschuldigte und mich bat, ihm noch eine Chance zu geben. Ich war froh, das schriftlich zu haben, aber ich glaubte trotzdem nicht, dass er Wort halten würde.
    Ich hatte mich immer gefragt, warum seine Freunde mir gegenüber so reserviert waren, doch erst zu dem Zeitpunkt wollte Edel, die Freundin eines seiner Freunde, bei einer Unterhaltung wissen, ob es denn wahr sei, was Paul über mich sage; ihr Lebensgefährte Rob spielte in der gleichen Band wie Paul.
    »Was sagt er denn?«, fragte ich.
    »Dass du immer wegen Geld herumstreitest und dass du total eifersüchtig und unsicher bist.«
    »Wir haben uns nie um Geld gestritten«, erklärte ich
ihr, »und eifersüchtig bin ich manchmal schon, aber aus gutem Grund.«
    Ich gab ihr den Brief, den er unterschrieben hatte, und sah zu, wie Edel ihn schweigend durchlas - und ihr der Mund offen stand. Als sie schließlich aufblickte, weinte sie.
    »Wenn ich das nur früher gewusst hätte«, sagte sie. »Ich kann es nicht glauben, welche Lügen er uns über dich erzählt hat.«
    »Er lügt die ganze Zeit«, sagte ich. »Ich vertraue ihm immer wieder und gebe ihm noch eine letzte Chance, aber er lässt mich jedes Mal im Stich.«
    Von dem Tag an waren mir Rob und Edel gute Freunde.
     
    Obwohl ich das Gefühl hatte, mich nie von dem Leid erholen zu können, das Paul mir zugefügt hatte, glaubte ich, dass wir noch einmal von vorn anfangen könnten, als er mir vorschlug, nach England zu ziehen - weg von den Versuchungen des Lebens im Ausland, weg von den Asiatinnen. Ich willigte ein. Wir machten einen Flohmarkt, um die ganzen Sachen loszuwerden, die wir nicht mitnehmen wollten - und um uns des Lebens zu entledigen, das uns beide so unglücklich machte.
    Ich wusste, dass es nie mehr so werden würde wie damals, als wir uns kennen gelernt hatten, aber vielleicht konnten wir ja in einem anderen Land etwas Neues aufbauen - Michael zuliebe.

11. KAPITEL
    »Mahal Kita«
    Wir flogen im Jahr 2000 nach Manchester. Obwohl damals in England noch Sommer war, war der Himmel meist grau. Mir wurde nie richtig warm, wenn ich mich nicht in der Sonne und Hitze von Brunei oder auf den Philippinen befand. Das trübe Wetter durchdrang alles. Wir wollten bei meinem Schwager David wohnen, bis Paul einen neuen Job und ein Haus gefunden hätte. Er schien nie Schwierigkeiten zu haben, eine Stelle zu bekommen, deshalb machte ich mir in dieser Hinsicht keine Sorgen. Da wir kein Auto hatten, mussten wir überall mit dem Zug hinfahren; mit Michael und dem Gepäck war das ein Riesenaufwand.
    David lebte in einem Reihenhaus mit drei Zimmern in

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