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Aus versehen Prinzessin - Mary Janice Davidson4

Titel: Aus versehen Prinzessin - Mary Janice Davidson4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: babylon
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Kommodenschublade auf, weil sie unbedingt duschen und sich umziehen wollte, um den Geruch des Kaufhauses loszuwerden – und hätte um ein Haar aufgekreischt. Aus dem Augenwinkel nahm sie eine Bewegung wahr, drehte sich blitzschnell um und packte Prinz Nicholas, der sich aus dem Staub machen wollte, an der Kapuze seines Sweatshirts.
    Christina zerrte. Nick gab einen erstickten Laut von sich, dann schüttelte sie ihn wie eine Rassel.
    „Verdammt, du kleiner Perversling! Lass endlich meine Schubladen in Frieden, verstanden! Hör auf. Meine. Sachen. Umzuräumen.“ Jedes Wort akzentuierte sie mit einem Schütteln.
    „Ooooch, Chris, komm schon. Du kannst doch nicht Baumwollslips auf Seidenslips stapeln. Das ist ja richtig unnatürlich!“
    „Ist mir scheißegal! Ich finde es unnatürlich, dass ein Zwölfjähriger über so etwas Bescheid weiß. Ich meine das ernst, Nicky. Am Anfang fand ich deine seltsame Kleider-Obsession ja noch ganz niedlich, aber jetzt verschafft sie mir eine erstklassige Gänsehaut. Wie würde es dir denn gefallen, jede Woche zu Dr. Pohl zu müssen?“
    „Nicht sehr“, gab der Junge zu. „Sie sieht wie eine liebe alte Oma aus, aber ich glaub, sie kann einem echt Angst machen.“
    „Ganz genau. Also. Lass. Es. Bleiben.“
    „Du solltest netter zu mir sein“, platzte er heraus, während seine kleinen Füße in den Turnschuhen hilflos in der Luft zappelten. „Meine Mom lebt nicht mehr.“
    „Willkommen im Club, Kumpel“, sagte Christina grimmig. „Von mir kannst du in dieser Hinsicht leider gar nichts erwarten.“
    Nicky hörte auf zu strampeln. „Das mit deiner Mama hatte ich vergessen, Chris“, sagte er kleinlaut. „Tut mir leid.“
    „Schon gut. Aber denk an das, was ich gesagt habe. Wenn ich dich noch ein Mal erwische, verpetze ich dich beim König, und er wird dafür sorgen, dass du zu ’nem Seelenklempner gehst und nicht zum Fischen.“
    „Okay. Ahm … Chris … kann ich dich was über deine Familie fragen?“
    Sie stellte ihn wieder auf die Beine, hielt aber vorsorglich seine Kapuze fest. „Klar.“
    „Ähnelst du mehr deiner Mom oder deinem Dad?“
    Christina blinzelte erstaunt. „Keinem von beiden. Mom war klein und hatte langes, glattes dunkles Haar und braune Augen. Dad war dagegen ein Rotschopf mit grünen Augen.“
    „Du hast aber grüne Augen. Außer, dass sie manchmal blau sind.“
    „Ja, manchmal. Eigentlich sehe ich meinem Großvater am ähnlichsten.“
    „Oh. Es ist nämlich so: Ich sehe nicht aus wie die aus meiner Farn … ich meine, manche Leute sagen, ich sehe eher aus wie die Verwandten von Mom“, sagte er verlegen.
    „Also, diese Leute sind einfach Idioten, Nicky. Weißt du, was ein rezessives Gen ist? Nein? Okay, jedenfalls sorgt dieses Gen dafür, dass ich meinem Großvater ähnlicher sehen kann als meinem Dad. Und es sorgt auch dafür, dass du deiner Großmutter ähnelst – oder ist es deine Urgroßmutter? Ich kann mir das nie merken … jedenfalls liegt es an diesem Gen, dass du ihr ähnlicher siehst als deinem Dad.“
    „Weil … weil, ich sehe überhaupt nicht aus wie meine Brüder oder Schwestern. Sie sind alle dunkelhaarig und ich nicht.“
    Christina zwinkerte dem Jungen zu. Es war offensichtlich, dass er sehr darunter litt, aber sie machte einen Fehler, wenn sie dieser Tatsache zu viel Bedeutung beimaß. Also seufzte sie, als wäre sie am Ende ihrer Geduld, und sagte: „Nicky, es ist so, wie ich gesagt habe. Es liegt an den rezessiven Genen. Es hat überhaupt nichts zu bedeuten. Außerdem – glaubst du denn, dein Dad schert sich darum, ob du blonde oder schwarze Haare hast? Da hab ich Neuigkeiten für dich, du Penner – es ist ihm völlig egal. Völlig egal! Und ich kenne jede Menge Leute, die für Haare wie deine einen Mord begehen würden. Blonde Naturlocken … ich werd verrückt vor Neid, wenn ich dich nur ansehe.“
    „Okay.“ Nicky grinste. „Du solltest mich aber nicht einen Penner nennen.“
    „Ich nenn dich verdammt noch mal, wie ich will, du kleiner –“
    „Soll ich ihn erschießen?“
    Sie blickten auf. Kurt lehnte grinsend am Türrahmen.
    „Kann ich mal Ihre Pistole sehen?“, fragte Nicky, sofort abgelenkt.
    „Klar.“ Kurt zog seine Waffe aus dem Schulterhalfter, checkte, ob sie gesichert war, fuhr den Schlitten aus, klopfte die Kugel aus der Kammer, reichte dem Prinzen die leere Waffe und bückte sich, um die Kugel vom Teppich aufzuheben. „Das ist eine 9-Millimeter-Beretta.“
    „Weiß ich. Sie ist echt

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