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Aus versehen Prinzessin - Mary Janice Davidson4

Titel: Aus versehen Prinzessin - Mary Janice Davidson4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: babylon
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Job fehlte ihr der Stammbaum, aber das musste ja noch nicht heißen, dass sie ihn nicht gut machen würde.
    Oder wenigstens befriedigend.
    „Das ist mein Ziel“, sagte sie laut und starrte auf das Gras, das sich im Wind wiegte. „Den Job angemessen zu machen. Also gut zu machen.“
    Christina saß lange Zeit auf dem Hügel hinter dem Mausoleum.

21
    „Eins-zwei-drei, eins-zwei-drei, eins-zwei-drei …“
    „Aua!“, beschwerte sich Prinzessin Alexandria. „Du bist mir schon wieder auf den Fuß getreten, du Trampeltier!“
    „Noch so eine tierische Beleidigung“, warnte Christina mit zusammengebissenen Zähnen – im Geist zählte sie die Schritte, nur die Schritte –, „und du wirst in diesem Land die einzige Prinzessin mit Zahnersatz sein.“
    „Konzentrierst du dich wohl mal?!“
    "… ..zwei-drei, eins-zwei-drei …“
    „Auaaaa! Lässt du in Dreiteufelsnamen endlich mal mich führen?“
    „Nein.“
    „Edmund, warum lassen Sie sie gewähren?“, beschwerte sich Alexandria. „Mein Bruder wird sie nicht führen lassen, da können Sie verdammt sicher sein.“
    „… zwei-drei, eins – weil ich gern gefährlich lebe, Euer Hoheit – zwei-drei, eins-zwei-drei, eins-zwei-drei …“
    „Edmund!“
    „Hör auf rumzuzicken. Zähl lieber“, sagte Christina.
    „Ich kann jetzt nicht zählen, ich bin abgelenkt, weil meine Schuhe sich allmählich mit … Blut füllen.“
    „Sieh mal – ich muss doch den Walzer lernen. Und wenn ich mit Edmund tanzte, würde ich kaum über seinen Bauchnabel reichen.“
    „Warum ist denn David nicht da, um es dir beizubringen?“
    „Eins-zwei-drei, eins-zwei-drei, eins-zwei-drei – weil Seine Hoheit bereits Walzer tanzen kann.“
    „Ja, und die anwesende Hoheit kann es auch.“
    „Ja, schon“, sagte Christina, „aber ich möchte David doch gern mit meinen Walzertanzkenntnissen überraschen.“
    „Du missbrauchst mich also als Stunt-Walzerin?“
    „Halt den Mund und zähl.“
    „Ich hasse dich.“
    „eins-zwei-drei, eins-zwei-drei – das tun wir doch alle, Euer Hoheit –, eins-zwei-drei …“
    Alex’ dunkelblaue Augen, die Davids so sehr ähnelten, blitzten gefährlich. „Mir kommt gerade in den Sinn, dass ich den höchsten Rang in diesem Raum innehabe“, verkündete sie. „Und ich warne dich: Gleich hab ich von dieser Fuß-Folter genug.“
    „Ich kann dir einen Mordsärger einbringen, und das weißt du.“ Christina fegte mit Alex quer durch den Saal. „Hey, ich glaube, ich krieg den Dreh allmählich raus!“
    „Kriegst du nicht. Glaub mir. Wo steckt eigentlich dein Leibwächter? Sind solche gefährlichen Situationen nicht sein Job?“
    „Als ich das letzte Mal mit Kurt getanzt habe, hab ich ihm in die Eier getreten.“
    „Und … Drehung!“
    „Red keinen Scheiß!“ Alex schnappte nach Luft. „Wirklich?“
    „Ja-ha. Deshalb macht es ihn verständlicherweise nervös, mit mir zu tanzen.“
    „Er ist ja ein Prachtexemplar.“
    „Und er weiß das, also pass auf. Wenn man erst mal die I’m-too-sexy-for-my-shirt-Thase mit ihm durchgestanden hat, ist er eigentlich ein ganz netter Kerl.“
    „Besser ein guter Freund als ein Liebhaber, was?“
    „Exakt.“
    „Eins-zwei-drei, eins-zwei-drei, eins-zwei-drei – meine Damen, ich bitte um Konzentration –, eins-zwei-drei, eins-zwei-drei, eins-zwei-drei …“
    Es war, sinnierte Christina, ein bisschen wie Sportunterricht in der Hölle. Der Ballsaal war groß genug dafür, und obwohl sie den Namen des Walzers gar nicht kannte, hallte der vermaledeite Eins-zwei-drei-Rhythmus bereits in ihrem Kopf wider. Nun, für David würde sie schon einige Risiken auf sich nehmen: Walzer und noch mehr!
    „Mylady? Ah. Hier sind Sie.“ Jenny eilte in den Ballsaal. Aufgrund der Größe des Saales hallten ihre Stimmen von den Wänden wider. Christina hatte unter dem sechsten Kronleuchter mit dem Zählen aufgehört.
    Wie üblich war Jenny tadellos zurechtgemacht: Ihr Dienstags-Outfit bestand aus einem grauen Nadelstreifenkostüm mit weißer Bluse, fleischfarbenen Nylons und schwarzen Pumps. „Sind Sie so weit?“
    „Nein. Hauen Sie ab. Ich bin beschäftigt.“
    „Mylady …“
    „Nein.“
    „Mylady, seien Sie doch vernünftig. Nur dieses eine Mal.“
    „Jetzt hören Sie schon auf, mich zu nerven. Wir haben doch noch Zeit genug.“
    „Da bin ich aber anderer Ansicht“, schaltete sich Prinzessin Alexandria ein. „Morgen in einer Woche trittst du vor den Altar. Und drück mich nicht so, sonst zücke ich das

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