Aus versehen Prinzessin - Mary Janice Davidson4
Stupsnäschen drücken. Igitt! David, ernsthaft. Du musst endlich erwachsen werden!“
„Wie wär’s, wenn du dir einen Wecker stellst und mich weckst?“
„Na klasse! Du verdammter Loser.“
„Ich stehe normalerweise ziemlich früh auf", warnte er sie, „um nach den Bewohnern von Allen Hall zu sehen.“
„Ach, die Pinguine können doch wohl noch eine Stunde oder sechs auf ihre Fischköpfe warten. Komm schon, aufgeht’s, los jetzt, aufgeht’s! New York, wir kommen!“
„New York, zieh dich warm an“, murmelte David, wich der kleinen Faust seiner Gattin aus und schob sie zur Tür hinaus.
„Hallo, allerseits“, grüßte die frischgebackene Prinzessin und blinzelte, weil sie von einer Myriade Blitzlichter geblendet wurde.
„Wie schmeckt das Eheleben, Euer Hoheit?“
„Ist New York für Alaskas Prinzenpaar bereit, Euer Hoheit?“
„Was sind denn Ihre Pläne, Hoheit?“
„Nun, John“, sagte Christina, als sie den letzten Fragesteller erkannte, den Korrespondenten von MSNBC, „erst mal werde ich euch Loser abschütteln, dann in dieses Flugzeug steigen und weit, weit weg fliegen. Und – Mann, wie viele Fotos wollt ihr denn noch knipsen?“
„Prinz David, könnten Sie bitte einen Schritt zurücktreten -genau so! Danke.“ Wieder ein Blitz. David sah resigniert zu, wie sich die Pressemeute auf seine Frau stürzte. „Also, wie war die Hochzeit?“
„Don, Sie waren doch dabei“, erwiderte Christina geduldig. „Ich hab ja gesehen, wie Sie sich hinter den Rosensträuchern versteckt haben. Hab noch zu Jenny gesagt, sie solle Ihnen ein Stück Torte bringen.“
„Wo steckt überhaupt die Pressereferentin?“
„Hat diese Woche frei. Sie arbeitet härter als wir alle zusammen und hat sich einen Urlaub verdient.“
„Was werden Sie in New York unternehmen?"
„Ach, das hab ich für euch ausdrucken lassen, und David wird jedem gleich eine Kopie aushändigen – als ob!“ Das Gelächter übertönend fuhr sie fort: „Vergesst es, ihr Quälgeister. Was wir in New York machen, das geht niemanden was an.“
„So wie Ihr Liebesleben auch, nicht wahr, Euer Hoheit?“
„Ich hab’s genau gehört, Darrell. Wir werden ja sehen, ob ich Ihnen eine Weihnachtskarte schicke.“
Auf ein Zeichen des Prinzen trat Kurt vor die Mikrofone und schob Christina so schwungvoll beiseite, dass sie fast gestrauchelt wäre. „Der Spaß ist vorbei, Leute. Ihr könnt sie ausquetschen, wenn sie wieder zurück sind.“
„Bye bye“, schaffte Chris noch zu sagen, bevor Kurt ihren Ellbogen packte und sie vom Rollfeld herunter in eine Privatlounge zerrte. „Richtig unauffällig hast du das gemacht!“, warf sie ihm vor, sobald sie außer Hörweite waren.
„Hey, mir brauchst du das nicht anzukreiden, Sonnenschein. Dein Göttergatte hat mich mahnend angesehen, nur deshalb hab ich dich aus dem Tumult gezerrt.“
„Oh. Ach, David, tut mir wirklich leid, der ganze Rummel … du bist mir doch nicht böse? Wenn ich nicht mehr so interessant bin, werden sie mich vergessen und wieder dich nerven, da bin ich mir sicher.“
„Mein Gott, ich hoffe doch nicht“, erwiderte der Prinz inbrünstig. „Das Dümmste, was Prinz Charles jemals getan hat -abgesehen davon, seine Frau zu betrügen –, war, dass er ihr grollte, weil sie so viel Aufmerksamkeit erhielt. Weißt du, wie viel Zeit ich jetzt für meine Abhandlungen habe? Denk doch nur an meine Forschung!“
„Hab dir ja gesagt, dass er nicht sauer ist“, sagte Kurt und blies eine Kaugummiblase auf, so groß wie sein Schädel. Sie roch stark nach künstlicher Traube.
„Wie kannst du nur so früh am Morgen Kaugummi kauen? Und würde es dich umbringen, mal ein bisschen eifersüchtig auf den ganzen Prinzessin-Christina-Rummel zu sein?“, fragte Chris leicht verstimmt. „Und wo zum Teufel sind wir eigentlich überhaupt?"
Sie befanden sich in einer großen, luxuriös ausgestatteten Lounge, deren Ostwand aus einem einzigen großen Fenster bestand. Draußen sah man Flugzeuge starten und landen. In der Feme konnte Chris auch das Privatflugzeug der königlichen Familie ausmachen, das langsam auf sie zurollte. Die Pressemeute, ausgesperrt auf der anderen Seite der Wand, zerstreute sich allmählich.
„Hi!“, grüßte Prinz Nicholas, ließ einen Hähnchenschenkel fallen und schlang seine Arme um die Prinzessin. „Wir wollten euch doch verabschieden!“
„Du machst mein Shirt ganz voll mit Barbecuesauce. Und bah, wie kannst du nur so früh essen – wie spät ist es
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