Aus versehen Prinzessin - Mary Janice Davidson4
paar Kerzen aus, und Christina pustete diejenigen auf ihrem Nachttisch aus, die zu ihrem Entsetzen lediglich einen halben Meter von dem Federbett entfernt standen! Ob Federn brannten? Bestimmt! Und sie stanken dabei wahrscheinlich wie die Pest.
„Jetzt schlafe ich in diesem Palast zum ersten Mal in anderen Zimmern als denjenigen, die ich von Kindesbeinen an bewohnt habe“, sagte David nachdenklich.
„Ehrlich?“ Sie hörte mit dem Pusten auf. „Du hast nie irgendwo anders geschlafen? Hast du nicht so was wie ein Feldbett in Allen Hall bei den Pinguinen?“
„Ja, aber da schlafe ich nicht.“
Christina legte eine Hand über die Augen. „Wirklich, David! Erstens hab ich bloß Spaß gemacht, und zweitens ist das auf mindestens fünf Arten gruselig.“
„Ich habe dort nur deswegen ein Feldbett, damit ich mich hinlegen und ausruhen kann, während ich über ihre Verhaltensmuster –“
„David. Im Ernst. Hör endlich auf, über diese verdammten Vögel zu schwafeln, und küss mich.“
„Kann ich nicht beides zugleich tun?“, neckte er sie und beugte sich zu einem langen, wunderbaren Kuss über sie.
„… blödes Cape …“ Christina wälzte sich über das ganze Bett. „Hilfst du mir, dieses Zeug loszuwerden?“
„Mit dem größten Vergnügen.“
„Versteh das jetzt nicht falsch oder so, aber ich will dich schon seit sechs Tagen bespringen.“
„Gleichfalls.“
„Oh, wie romantisch er doch ist! Gleichfalls. Du könntest glatt für einen Verlag Liebesromane schreiben, weißt du?“
„Worte können doch niemanden verletzen. Und Christina -halt jetzt den Mund und küss mich.“
„Mit Vergnügen.“ Mit einem boshaften Funkeln in den Augen packte sie David an den Ohren und küsste ihn. Dann zappelten beide wild herum, und Christinas Cape rutschte zu Boden, gefolgt von Davids Jackett, dann zerrte sie an seinem Hemd, und seine Manschettenknöpfe mit den blauen Diamanten flogen auch davon (später sollte Chris einen von ihnen in ihrem Schuh wiederfinden), danach folgten seine Hose, eine seiner Socken, einer ihrer Strümpfe, und schließlich -
„Mein Gott! Wie viele Knöpfe hat dieses Ding bloß?“
„Horrance musste einen Knopfhaken benutzen“, antwortete Christina besorgt und spähte über ihre Schulter. „Bekommst du sie irgendwie auf?“
„Hast du zufällig eine Axt dabei? Keine Angst, ich bin sehr geschickt.“
„Na, dann Waidmannsheil.“
Eine halbe Stunde später glitt das Kleid endlich von Christinas Schultern. Sie schleuderte es von sich, erleichtert darüber, endlich von dem Stoffgewirr befreit zu sein. Denn inzwischen zitterten ihre Hände, weil sie so lange gewartet hatte und ihn so sehr begehrte. Fast nicht zu glauben, dass der ersehnte Augenblick endlich gekommen war! Sie hoffte nur, dass David nicht zu den Männern gehörte, die unter Druck versagten.
„Mein Gott! Christina, du bist – du siehst wirklich bezaubernd aus!“
„Das liegt nur an den Dessous. Und weil du mich zur Abwechslung mal im Schlafzimmer siehst und nicht in einem Wandschrank.“ Sie nahm ihre Brüste in die Hände und hob sie an. „Siehst du? Meine Titten sind normalerweise nicht so weit oben – das liegt jetzt nur an diesem komischen Mieder.“
„Mmmmmhh … ja, verstehe … faszinierend … lässt du es bitte an?“
„Frag ich dich etwa, ob du deine Unterwäsche anbehältst?“, maulte sie.
„Ich könnte schon, weißt du – es sind ja Boxershorts. Mit einem Schlitz.“
„Vergiss es. Ich will schon seit, ich weiß nicht, seit ewigen Zeiten deinen nackten Hintern angrabschen.“
„Dann grabsch, so viel du willst“, sagte er und erstickte fast vor Lachen. Er schnappte nach Luft, als sie ihn – fest! – drückte und sich auf den Rücken rollte, um ihn über sich zu ziehen.
„Wusst’ ich’s doch“, sagte Chris, tief befriedigt. „Diese schlabbrigen Hosen und altmodischen Anzüge konnten mich nicht täuschen. Du hast einen fantastischen Arsch.“
„Gleichfalls“, sagte David und duckte sich, als sie mit der Faust auf sein Ohr zielte.
„Du bist unmöglich!“
„Ja, das muss wohl stimmen.“ Er senkte den Kopf und begrub sein Gesicht in der weichen Haut zwischen ihren Brüsten. Er liebkoste sie noch eine Weile, während sie seufzte und ihm über das dichte schwarze Haar strich. So lange hatte sie sich danach gesehnt, diese seidig-rauen Strähnen zu berühren. Die letzten verrückten Tage vor der Hochzeit hatten ihnen wenig – oder vielmehr gar keine – Zeit für irgendwelche
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