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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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1942 Stellv. Leiter des neugegründeten und 4 km von Auschwitz entfernten Männerlagers Wirtschaftshof Budy: Landwirtschaft, Viehzucht, Fischteiche, 200–400 Häftlinge. September 1942 Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern (das KVK für KZ-Angehörige läßt Beteiligung an Tötungen vermuten). Standortbefehl (StB) Nr. 29/43: »Besuch der Schwägerin mit Tochter vom 22.7.– 30.7.43«, StB Nr. 40/43: »Besuch von Frau Müller v. 19.9.–26.9.43«. † Kriegstod 21.2.1945.

Gleim, Paul
    SS -Rottenführer
    * 23.11.1904 Weiterode. Tischler. Ab Dezember 1942 in Monowitz, Kompanieführer. Am 30.3.1948 in Krakau zu 3 Jahren Haft verurteilt, Anrechnung der U-Haft auf die Haftdauer. † 29.10.1969 Rotenburg an der Fulda.

Glowa, Stanislaw
    Häftling Nr.  20017
    * 15.9.1898 Igolomia/Kielce. Studienrat, höherer Verwaltungsbeamter der Stadtverwaltung Krakau. Verhaftung Gestapo am 19.7.1940, interniert im Gestapogefängnis Montelupich. Glowa: »Von Montelupich kam ich mit einem Transport von ca. 40 polnischen Männern [am 12.8.1941] an. Es waren alles politische Gefangene, und wir waren während der Fahrt nach Auschwitz aneinandergekettet. In Auschwitz kamen wir in das Stammlager, weil zu dieser Zeit noch keine Nebenlager bestanden. Wir bekamen Häftlingskleidung, wurden mit einem Desinfektionsmittel gebadet und kahlgeschoren. Anschließend bekam ich die Häftlingsnummer 20017. Diese hohe Nummer machte mich stutzig, da im Lager damals höchstens 7000 Häftlinge waren. Ich habe mir den Kopf zerbrochen, wohin die übrigen 13000 Häftlinge hingekommen sein könnten. Es wurde nämlich zu dieser Zeit weder vergast noch abgespritzt.« Oktober 1941 als Kranker auf Block 20 – Durchfallblock – im Häftlingskrankenbau (HKB). Danach »Kübelträger«: »Ich trug Nacht für Nacht ca. 50–60 Kübel mit Fäkalien und erhielt dafür eine Schüssel Suppe mehr am Tag. Zu meiner Aufgabe gehörte auch das Transportieren der Verstorbenen.« Zuletzt Häftlingsschreiber im HKB: »Da ich als Schreiber im Block 20 des HKB eingesetzt war, war ich in der Lage, die Zahl der jeweils abgespritzten Häftlinge heimlich zu notieren. Ich kam so in dem Zeitraum von Frühjahr 1942 bis Ende des Jahres 1943 zu der Zahl von 30000 (dreißigtausend) abgespritzten Häftlingen. Ich konnte genau feststellen, wer abgespritzt wurde, da ich sofort nach einer Selektion die Liste mit Name und Häftlingsnummer der Betroffenen bekam und sofort die Totenmeldungen ausschreiben mußte, obwohl diese Häftlinge zu diesem Zeitpunkt noch am Leben waren.« Am 30.8.1944 Abschub nach Sachsenhausen. Nach 1945 Vorsitzender der Invaliden-Chemie-Genossenschaft in Krakau. Aussage: AV, Bl. 7047ff.

Glowacki, Ceslaw
    Häftling Nr.  4661
    * 20.7.1918 Thorn. Medizinstudent (2 Semester). Verhaftung Gestapo Juni 1940 in Warschau. Ankunft Auschwitz – insgesamt 1705 Häftlinge – am 22.9.1940. Zunächst Leichenträger (MV, Bd. 5): »Wenn besonders viele Leichen angefallen waren, mußten die Leichenträger manchmal auch noch bei der Verbrennung [im Alten Krematorium ] behilflich sein.« Pfleger im Häftlingskrankenbau (HKB) des Stammlagers (Block 28), dann Blockältester im HKB des »Zigeunerlagers«. Nach dessen Liquidierung August 1944 in der Strafkompanie. Glowacki zur Aufnahme kranker Häftlinge in die Ambulanz von Block 28: »Der Lagerarzt sah sich die nackten Häftlinge nur flüchtig an und entschied dann auf Grund seines visuellen Eindrucks darüber, ob der betreffende Häftling in den Krankenbau aufgenommen oder ob er ambulant behandelt oder schließlich, ob er liquidiert werden sollte. Die Zahl der täglich zum Abspritzen ausgesuchten Häftlinge war unterschiedlich. In der Regel handelte es sich um 30 bis 60 Häftlinge.« Dezember 1944 Überstellung ins KZ Sachsenhausen, zuletzt in Ravensbrück. Gynäkologe in Warschau. Aussage: AV, Bl. 7025ff.

Glücks, Richard
    Inspekteur der Konzentrationslager, Leiter der Amtsgruppe D im SS -Wirtschafts-Verwaltungshauptamt ( WVHA )
    * 22.4.1889 Düsseldorf. 1930 NSDAP (Nr. 214855), 1932 SS (Nr. 58706), zuletzt SS-Obergruppenführer (1943) und Generalleutnant der Waffen-SS. 1936 Stabsführer des Inspekteurs der Konzentrationslager (IKL) Eicke im SS-Führungs-Hauptamt. Am 15.11.1939 dessen Nachfolger als Inspekteur der Konzentrationslager. Von Anfang an mit Planung und Ausbau des KZ Auschwitz beauftragt. Am 1.3.1941 Begleiter Himmlers bei dessen erster Inspektion in Auschwitz. Am 16.3.1942 Eingliederung der

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