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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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Unmöglichkeit des Geschlechtsverkehrs zu einer künstlichen Kastration der Patientin geführt hat.«

Goedecke, Robert Mathias
    Zentral-Bauleitung
    * 26.7.1903 Saarlouis. SS-Sturmmann. Wohnsitz am Geburtsort.

Gönczi, Imre
    Häftling Nr.  44035
    * 19.4.1925 Nitra/Slowakei. Ankunft Auschwitz am 20.6.1942. Pfleger im Häftlingskrankenbau bei Klehr. Später im Hygiene-Institut der Waffen-SS in Rajsko. Nach 1945 Dentist in der CSSR. Gönczi im Auschwitz-Prozeß über seinen ersten Tag in Buna-Monowitz: »Als unser Kommando ausmarschierte, um Planungsarbeiten durchzuführen, hat ein SS-Mann die Mütze meines Vaters weggeworfen und ihm befohlen, die Mütze zu holen. Dabei hat er meinen Vater erschossen. Ich war damals 17 Jahre alt und dachte, mein Leben hat keinen Wert mehr. Ich stürzte mich auf den Mörder meines Vaters, weil ich nicht mehr weiterleben wollte. Ich wurde von diesem niedergeschlagen. Er sagte nur: ›Dich erschieße ich nicht, du krepierst ja sowieso.‹ Dann mußte ich meinen toten Vater auf dem Rücken ins Lager zurücktragen.«

Göppel, Max
    SS -Unterscharführer
    * 7.1.1907 München. SS-Nr. 156821. Standortverwaltung, SS-Küche. Kommandanturbefehl (KB) Nr. 21/43: »Besuch der Eltern vom 8.6.–11.6.43«. KB Nr. 24/41: »Am 3.9.41 kam dem SS-Schützen Max Göppel aus der Stube 1 des Stabsgebäudes eine schwarzfarbige, mit vernickelten Beschlägen versehene Aktentasche abhanden.« 1948 in Krakau zu 3 Jahren Haft verurteilt. KZ-Kollege Paschke: »Er lebt jetzt in München oder Umgebung und hat eine Bäckerei.«

Götze, Paul
    SS -Unterscharführer
    * 15.11.1903 Haale. Anstreicher. 1937 NSDAP, SS 1942. Ab Juli 1942 in Auschwitz. Wachdienst, Arbeitskommandos. Mai 1943 Blockführer im »Zigeunerlager«. September 1944 Abgang nach Buchenwald. Todesurteil am 22.12.1947 in Krakau wegen Selektion von Häftlingen in die Gaskammer. † Hinrichtung. – Häftlingsärztin Adelsberger (AV, Bl. 17586) über die Liquidierung des »Zigeunerlagers«: »Ich muß hinzufügen, daß diese Nacht eine der grauenhaftesten in meinem ganzen Leben war und daß sie noch heute so gegenwärtig ist, daß ich oft mitten in der Nacht aufwache.«

Golebiowska, Janina
    Häftlingsfrau
    * 15.1.1918 Lublin. Ankunft Auschwitz am 12.12.1942. Golebiowska, unter anderem im Büro der Politischen Abteilung: »Als ich noch im ›Alt Kanada‹ [im Stammlager] war, erlebte ich selbst eine Selektion in der Sauna. Ich war damals auf dem Revier, um eine ambulante ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, und wurde zusammen mit einer Gruppe von ca. 200 Frauen in die Sauna getrieben. Wir standen dort ebenfalls nackt, und Mengele in Begleitung von einigen anderen SS-Männern ging in der Sauna herum und führte eine Selektion durch. Die Selektion verlief unter Weinen der Frauen, aber ohne Widerstand. Die alten Frauen versuchten gerade zu stehen, versteckten sich eine hinter der anderen. Ich sah, daß Mengele entweder mit der Hand oder mit dem Finger auf die am schlechtesten aussehenden Frauen zeigte, und einer der SS-Männer zog sie mit einem Stock aus der Gruppe.« Lehrerin in Lublin. Q.: MV, Bd. 29.

Golik, Ignacy
    Häftling Nr.  20017
    * 19.1.1922 Warschau. Ankunft Auschwitz am 1.2.1941, insgesamt 593 Häftlinge aus dem Warschauer Gestapogefängnis Pawiak. Ab Herbst 1942 im SS-Revier (Krankenstation). Golik: »Zum SS-Revier gehörten damals die Krankenstuben für SS-Leute, mehrere Zimmer für SS-Sanitätsdienstgrade, Zahnstation, Operationssaal und mehrere Zimmer der Dienststelle des Standortarztes im 1. Stock des Blockes sowie die Apotheke im Erdgeschoß. Im übrigen befand sich im Erdgeschoß damals noch die Politische Abteilung und die SS-Kantine.« Herbst 1943 Kapo des SS-Reviers. Nach 1945 Journalist in Warschau. Q.: AV, Bl. 2388ff.

Golisch, Gustav
    SS -Sturmmann
    * 2.6.1902 Peterwitz/Schweidnitz. Ab 10.7.1942 in Auschwitz. SS-Totenkopf-Sturmbann, Häftlingsküche Stammlager. 1948 in Krakau zu 4 Jahren Haft verurteilt (LaV). Wohnsitz in Nürnberg.

Golse, Serge
    Häftlingsarzt, Nr.  130615
    * 18.6.1914 Paris. Am 17.2.1943 Verhaftung in Lyon. Ankunft Auschwitz aus Drancy am 20.7.1943. Von 1000 Deportierten werden 440 »gesondert untergebracht« (Tarnwort für Gaskammer). Im »Krankenbau, Lager F. Block 12«. Golse: »Ich habe ziemlich häufig Selektionen beigewohnt. Einmal kam es sogar vor, daß die gesamten Kranken des Blocks selektioniert wurden, d.h. daß alle Kranken in die Gaskammern geschickt wurden.« Nach 1945

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