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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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IKL als Amtsgruppe D ins WVHA (in Oranienburg, angrenzend an das KZ Sachsenhausen). Die Amtsgruppe D ist gegliedert: Amt D I: Zentralamt und Adjutantur, Amt D II: Arbeitseinsatz der Häftlinge, Amt D III: Sanitätswesen und Lagerhygiene, Amt D IV Konzentrationslagerverwaltung. Glücks inspiziert Auschwitz am 16.6.1942. Am 7.7.1942 Besprechung mit Himmler, dessen Arzt Karl Gebhardt und mit Clauberg zur Sterilisation jüdischer Frauen. Glücks im Erlaß vom 26.12.1942: »In der Anlage wird eine Aufstellung über die laufenden Zu- und Abgänge in sämtlichen Konzentrationslagern zur Kenntnisnahme übersandt. Aus derselben geht hervor, daß von 136000 Zugängen rund 70000 durch Tod ausgefallen sind. Mit einer derartig hohen Todesziffer kann niemals die Zahl der Häftlinge auf die Höhe gebracht werden, wie es der Reichsführer-SS befohlen hat. Die 1. Lagerärzte haben sich mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln dafür einzusetzen, daß die Sterblichkeitsziffer in den einzelnen Lagern wesentlich herabgeht. […] Der Reichsführer-SS hat befohlen, daß die Sterblichkeit unbedingt geringer werden muß.« Am 7.1.1943 letzter Besuch in Auschwitz. † Suizid 10.5.1945 Lazarett Flensburg-Mürwik.

Glückselig, Irene
    Objekt von Medizinverbrechen
    * 1910. Ankunft Auschwitz am 2.6.1944 aus Drancy. Von 1000 Deportierten kommen 627 sofort in die Gaskammer. November 1944 auf dem Versuchsblock Claubergs. Körpergewicht bei der Befreiung: 29,5 kg. Ärztliches Gutachten, sieben Jahre nach der Befreiung: »Es handelt sich bei der jetzt etwas über 42 Jahren alten Frau, die an den Folgen der an ihr vorgenommenen sklerosierenden Injektionen in die Gebärmutter zunächst jahrelang an einer doppelseitigen Adnexitis [Entzündung der Eierstöcke und Eileiter] litt, die dann zur Entfernung beider Eileiter, der Eierstöcke [sic] führte und gleichzeitig die Entfernung der Gebärmutter wegen eines Myoms [Geschwulst] zur Folge hatte. Außerdem hatten die Verwachsungen des Darmes, die ebenfalls durch die sklerosierenden Injektionen hervorgerufen worden waren, zu einer schweren Verstopfung geführt. Es ist anzunehmen, daß die später vorgenommene Operation des Darmes weitere Verwachsungen bilden wird.« Das Gutachten beginnt: »Bricht bei der Untersuchung in Tränen aus.« Q.: SP.

Glücksmann, Romana (Mädchenname)
    Häftling Nr.  38555
    * 12.12.1914 Radom. Krankenschwester. Glücksmann über Mengele »Er fragte mich, wie lange ich im Lager sei. Auf meine Antwort, daß ich ein Jahr da sei, sagte er sinngemäß: ›Und du lebst noch? Das ist doch kein Lager zu leben, das ist ein Vernichtungslager.‹« Q.: MV, Bd. 34.

Glumbik, Emanuel
    SS -Oberscharführer
    * 25.12.1905 Hoschialkowitz. SS-Nr. 356292. Standortverwaltung, Leiter der Effektenkammer in Block 26 (Stammlager). Wohnsitz zuletzt in der CSSR.

Gniech, Friedrich
    SS -Rottenführer
    * 23.9.1903 Menckewitz/Westpreußen. Ab September 1944 in Auschwitz. Kommando Eintrachthütte. Wohnsitz in Grabdorf (DDR).

Godwinski, Alexander
    SS -Sanitätsdienstgrad ( SDG )
    * 17.8.1903 Beltz in Bessarabien. SS-Unterscharführer. Oktober 1940 Wachmannschaft. 1943 SS-Sanitäter in Auschwitz und Monowitz, 1944 Außenlager Eintrachthütte. † 22.1.1973 Berlin.

Göbbert, Herbert
    SS -Unterscharführer ( 1941 )
    * 19.8.1911 Marne. Kommandanturstab, Abteilung IIIA, Arbeitseinsatz. Kommandanturbefehl vom 9.6.1943: »Besuch der Ehefrau.« † 14.12.1978 Kiel.

Goebel, Johannes Paul
    Chemiker
    * 29.10.1891. Dr. pharm. 1933 NSDAP (Nr. 3003519) und SS (Nr. 182700), Untersturmführer (1938). 1943/44 Assistent Claubergs bei Versuchen zur Massensterilisierung von Jüdinnen mittels Injektionen (injizierte selbst), Erprobung von Kontrastmitteln für Röntgenzwecke. Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern (LaP). † 11.8.1952. – Laut Museum Auschwitz Vertreter der Schering-Werke (die Firma bestreitet dies). Versuchsopfer Marie Messiri, Nr. A-5567, über die Folgen: »Ende 1945 fand ich meinen Mann wieder. Wir haben nie wieder Geschlechtsverkehr haben können. Der Versuch eines Aktes war außerordentlich schmerzhaft.« Ärztliches Gutachten, acht Jahre nach der Befreiung (SP): »Die Schilderung der Ereignisse ist von Tränenausbrüchen begleitet. Die Patientin ist abwechselnd gereizt oder deprimiert. Diese Schädigungen sind zurückzuführen auf die von Dr. Göbel im Konzentrationslager durchgeführten Experimente, die außer zu einer Sklerose der Scheide und damit zur

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