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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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1943 in Auschwitz. SS-Totenkopf-Sturmbann, Kommando Golleschau. Nach 1945 in Pottenbrunn in Österreich.

Heiser, Franz
    SS -Schütze
    * 22.9.1908 Brestowatz. SS-Totenkopf-Sturmbann, Kommando Golleschau. Nach 1945 in München.

Hejblum, Erko
    Jüdisches Sonderkommando, Nr.  49269
    * Polen. Ankunft Auschwitz am 19.7.1942 aus dem französischen Lager Pithiviers. Nach der Ankunft kurze Zeit im Kommando an den Gasbunkern. Hejblum gehörte zum Kommando, das ab dem 21.9.1942 mehr als 107000 Leichen der Birkenauer Massengräber auszugraben und zu verbrennen hatte. Hejblum: »Wir wateten in einer Mischung aus Schlamm und verwesenden Körpern. Wir hätten Gasmasken gebraucht. Die Leichen schienen an die Oberfläche zu steigen – es war so, als würde die Erde selbst sie zurückweisen. Nach einer Woche hatte ich das Gefühl, wahnsinnig zu werden.« Hejblum ist einer von zwei bekannten Überlebenden dieses Kommandos, die anderen werden Dezember 1942 als Geheimnisträger ermordet. Gestorben 1994 in Frankreich. Q.: Friedler.

Hejblum, Samuel
    Jüdisches Sonderkommando, Nr.  57177
    * 10.8.1925 Lukow/Polen. Ankunft Auschwitz – 17jährig – am 7.8.1942 aus Beaune-la-Rolande. Mutter, Bruder und eine Tante kommen »ins Gas«. Nach der Ankunft zwei Wochen im Kommando an den Gasbunkern. Hejblum: »Zu diesem Zeitpunkt gab es noch keine Krematoriumsöfen, da waren große Gräben und da waren Häftlinge, die Gräber aushoben. Man hat uns – meinen Freund Simon und mich – dazu eingeteilt, die Loren zu schieben. Wir schoben also die Loren. Wir kamen zu dem Gebäude, da war die Gaskammer. Ich war an der Lore, mit meinem Freund Simon, wir sammelten die Leichen auf, die Babys, die Männer, die Greise, die Frauen, schließlich … schließlich habe ich auch die Leiche meiner Mutter aus der Gaskammer geholt.« Danach im Maurerkommando. Gestorben am 7.5.2003 in Cannes. Q.: Friedler.

Helber, Emil
    SS -Rottenführer
    * 27.10.1922 Katzbach. Wachmannschaft. 1948 in Krakau zu 8 Jahren Haft verurteilt (LaV). † 18.6.1976 Altenried.

Helmbold, Artur
    SS -Unterscharführer
    * 24.9.1899. Kommandanturbefehl Nr. 3/44: »Ab 1.2.44 wird der SS-Strm. Artur Helmbold als Rechnungsführer bei der Kommandantur KL Auschwitz III [Monowitz] eingesetzt.« Verbleib unbekannt.

Helmersen, Erwin von
    SS -Arzt
    * 4.11.1914 Bremen. 1933 SA, HJ. 1937 NSDAP (Nr. 4194453), 1940 SS (Nr. 372240), Hauptsturmführer (1944). Studium in Bonn, Mitarbeiter, später Leiter im Amt für politische Erziehung des NS-Studentenbunds. Dezember 1942 SS-Lazarett Berlin-Lichterfelde und Doktorand beim Rassenhygieniker Fritz Lenz am Kaiser-Wilhelm-Institut (KWI) für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik. August 1943 Promotion bei Lenz, im selben Monat Lagerarzt in Birkenau. Kielar: »Er lief fast täglich in den Blocks umher, suchte sich Kranke ›zur Spritze‹ [sic] oder selektierte sie zur Liquidierung in den Gaskammern.« September 1944 SS-Wirtschafts-Verwaltungshauptamt, Amtsgruppe D (KZ), Ende Oktober 1944 SS-Lazarett Prag. Helmersen ist neben Mengele und Liebau der dritte (!) KWI-Mitarbeiter in Auschwitz. Todesurteil am 17.1.1949 in Krakau. † Hinrichtung 12.4.1949 ebenda. Q.: BDC.

Helmig, August
    SS -Oberscharführer
    * 5.12.1886 Kinnwangen. Zugang am 28.10.1942 aus Buchenwald. Nach 1945 in Freudenstadt.

Hempel, Werner
    SS -Unterscharführer
    * 23.1.1900 Fröndenberg/Westfalen. Ab 23.10.1942 in Auschwitz, Standortverwaltung und SS-Wachkompanie Monowitz. † 4.11.1960 Regensburg. – Häftling Werner Jacob (AV, Bl. 13333f.): »Während meiner Anwesenheit in Monowitz sind fast täglich Häftlinge auf den Arbeitskommandos von den Wachposten erschossen worden. Ich habe solche Erschießungen mehrfach mit eigenen Augen gesehen. Beliebt war bei den SS-Leuten, einem Häftling die Mütze abzunehmen und wegzuwerfen, Der Häftling mußte dann die Mütze wieder holen und wurde hierbei erschossen. Es hieß dann, er sei auf der Flucht erschossen worden.« Das Auschwitz-Urteil zum Mützenwerfen (Lagersprache) der SS-Wachmannschaft: »Eine Methode, die Häftlinge zu töten, bestand darin, daß SS-Wachposten einem Häftling die Mütze abnahmen und über die Postenkette, eine Linie, die an sich kein Häftling überschreiten durfte, warf. Lief dann der Häftling auf den Befehl des SS-Mannes oder des Kommandoführers hin, um seine Mütze zu holen, wurde er wegen Überschreitens der Postenketten ›Auf der Flucht‹ erschossen.« Häftling Alex Rosenstock

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