Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon
NS-Rechtswahrerbund, 1937 NSDAP. 1938 Hilfsrichter am Landgericht Elbing. Oktober 1940 kommissarisch Leiter der Gestapo Düsseldorf. November 1941 Stellv. Sachgebietsleiter im Judenreferat des Reichssicherheitshauptamts (RSHA). Regierungsrat. Duzfreund Eichmanns. Berechtigt und verpflichtet, die Uniform eines SS-Hauptsturmführers zu tragen. Teilnehmer der Endlösungskonferenz am 27.10.1942 im Eichmann-Referat des RSHA. Zusammenarbeit mit der für die Judenvernichtung zuständige Abteilung des Auswärtigen Amts. Ab März 1944 im SEK Eichmann in Ungarn. Juristischer Berater Eichmanns und des ungarischen Innenministeriums in Judenfragen (Krumey-Anklage). Am 12.5.1945 Verhaftung auf einer Alm bei Altaussee im Salzkammergut. 1948 Entlassung aus Internierungslager Esterwegen, entnazifiziert als Mitläufer . Ab 1954 Rechtsanwalt im westfälischen Datteln. Am 29.8.1969 vom LG Frankfurt zu 12 Jahren Haft verurteilt. Q.: 1 Js 1/65 GSTA Berlin.
Huppertz, Karl
SS -Schütze
* 13.12.1903 Bonn. SS-Totenkopf-Sturmbann, Kommando Jawischowitz und Golleschau. 1948 in Krakau zu 3 Jahren Haft verurteilt (LaV). † 4.3.1970 Lengerich.
Husemann, Erwin
SS -Unterscharführer
* 16.5.1911. Wachmannschaft, Monowitz. 1948 in Wadowice zu 3 Jahren Haft verurteilt (LaV).
Huth, Franz
SS -Scharführer
* 22.12.1890 Steudten/Sachsen. Ab Juni 1944 in Auschwitz, Monowitz, Außenlager Bobrek. 1948 in Krakau zu 3 Jahren Haft verurteilt (LaV). † 11.7.1948.
Huttfless, Josef
SS -Sturmmann
* 15.5.1924 Kaltenstein/Ungarn. SS-Totenkopf-Sturmbann. † 26.3.1945 Breslau.
Hykes, Karl
Gefangenen-Eigentums-Verwaltung
* 27.1.1910 Ahlen/Westfalen. 1933 SS (Nr. 125051), Unterscharführer. NSDAP 1937. Ab 31.3.1941 in Auschwitz, Standortverwaltung, Abteilung GEV (Vertreter der GEV waren bei Transportankünften immer auf der Rampe). Standortbefehl vom 15.4.1943: »Besuch der Braut in der Zeit über Ostern 1943«. Kommandanturbefehl Nr. 24/43: »Besuch der Braut v. 12.–15.6.1943«. 1948 in Krakau zu 8 Jahren Haft verurteilt, Entlassung 1954. Hykes: »Das Verfahren gegen meine Person ist in korrekter Weise durchgeführt worden.« Angestellter beim Finanzamt Wolfenbüttel. Q.: AV, Bl. 13500ff.
I
Ibscher, Ferdinand
SS -Unterscharführer
* 19.5.1909 Radautz. Ab 2.5.1943 in Auschwitz. SS-Totenkopf-Sturmbann, Birkenau, Sosnowitz (II). 1948 in Krakau zu 4 Jahren Haft verurteilt (LaV). Nach 1945 in Amberg/Oberpfalz.
Ihle, Hildegard
KZ -Wärterin
* 2.2.1910. Frauenkonzentrationslager Birkenau, Kommandoführerin im Birkenauer Durchgangslager. Verbleib unbekannt. – Als Durchgangslager dienen ab Mai 1944 Baracken im Lagerabschnitt BIIE, hier werden als arbeitsfähig selektierte Häftlinge untergebracht, nicht registriert, da sie als Zwangsarbeiter weitertransport werden sollen. Häftling Franz Ruprecht (Nr. 32639) im Auschwitz-Prozeß: »Das Lager C wurde im Mai 1944 neu belegt. Es war für höchstens 10000 Menschen vorgesehen, aber 35000 ungarische Frauen wurden dort eingesperrt. Keine Waschmöglichkeit! In einem Block waren 1500 Mädchen untergebracht. Wenn man da hineingekommen ist, hat einen der Gestank umgeworfen. Auf einer Pritsche, die für vier Personen bestimmt war, mußten 15 sein.«
Ilczuk, Josef
Jüdisches Sonderkommando, nichtjüdischer Kapo, Nr. 14916
* 23.8.1910 Koperczynie/Polen. Lehrer. Ankunft Auschwitz am 6.4.1941 mit einem Transport von 1249 Menschen aus Lublin (darunter Flecktyphuskranke, die eine Fleckfieberepidemie verursachen). Juni 1941 Schreiber im Alten Krematorium . Ab 15.7.1943 zuerst Vorarbeiter, dann Kapo der Heizer in den Vergasungsanlagen. Am 5.1.1945 Überstellung nach Mauthausen. † 3.4.1945 ebenda als Geheimnisträger erschossen. Q.: Handschriften. – Die russische Häftlingsärztin Ljubow Alpatowa (Nr. 65138) über eine Fleckfieberepidemie Ende 1943 (AV, Bl. 8797): »Die Läuse krochen überall umher, auf dem Boden, auf den Betten, auf den Wänden, auf den Menschen, sie knirschten unter den Füßen. Die Sterblichkeit war erschreckend. Am 31. Dezember starben innerhalb von 24 Stunden 960 Menschen, das war die höchste Sterblichkeitsziffer während der ganzen Epidemie. Medikamente gab es keine.« Das in Auschwitz verbreitete Fleckfieber oder Flecktyphus ist eine Not- und Hungerkrankheit, deshalb auch Hungertyphus genannt. Die Infektionskrankheit wird, siehe oben, durch die Laus übertragen.
Ilitsch, Nikolaus
SS -Sturmmann
* 2.7.1911 Hrtkovici/heutiges Serbien. SS-Wachkompanie
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