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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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einzelne Fälle, eine vollkommen neue Einführung, zur Vorstellung bei der wöchentlichen Ärztebesprechung.« 1945 in Bergen-Belsen. Laut Häftlingsarzt Leo hat er sich hier »noch nie um irgendeinen Kranken gekümmert«. † 9.5.1945 Süderhastedt.

Horwat, Stefan
    SS -Schütze
    * 20.2.1908 Semelji/heutiges Kroatien. November 1942 bis März 1944 in Auschwitz, Kommando Golleschau. Nach 1945 in Speyer.

Horwath, Franz
    SS -Schütze
    * 20.5.1908 Silberek, Kreis Sombor/heutiges Serbien. SS-Totenkopf-Sturmbann, Kommando Golleschau. Nach 1945 in München.

Hoschke, Richard
    SS -Oberscharführer
    * 24.1.1892 Querfurt/Sachsen. Juli bis September 1944 in Auschwitz. Koch, d.h. Überwachung der Häftlingsköche. Verbleib unbekannt.

Houstek, Josef, Nachname nach 1944: Erber
    Politische Abteilung ( PA ), Lager-Gestapo
    * 16.10.1897 Ottendorf, Kreis Braunau. Sohn eines Textilarbeiters, selbst Spinnereiarbeiter. 1935 Sudetendeutsche Partei. 1939 NSDAP/SS, Oberscharführer. November 1940 Wachsturmbannführer in Auschwitz. Mitte 1942 Leiter der Aufnahmeabteilung der PA. PA-Häftling Bartel: »Von Gestalt klein, mit gebeugtem Gang.« September 1942 Leiter der PA im Frauenlager Birkenau. Vom 14.10.1943 bis April 1944 Leiter der PA-Aufnahmeabteilung für das gesamte Lager Birkenau. 1944 Kriegsverdienstkreuz II. Klasse . Filip Müller: »Wenn er im Krematorium auftauchte, stand immer eine größere Mordaktion bevor, deshalb wurde er im Sonderkommando ›Malchemowes‹, das heißt Todesengel genannt.« Eigenhändige Tötungen und Selektionen im Lager, häufig Rampendienst. Laut Auschwitz-Urteil erschoß er am 26.11.1944 mit Boger mindestens 100 Häftlinge des Sonderkommandos per Genickschuß. 1945 Groß-Rosen und Mauthausen. Nach 1945 Spinnereiarbeiter. Am 16.9.1966 vom LG Frankfurt zu lebenslanger Haft verurteilt. Ein Beispiel aus dem Urteil: »Eines Tages sah der Angeklagte die etwa 16 Jahre alte Edith Steiner weinend vor einem Unterkunftsblock stehen, in dem ihre Schwester im Verlauf einer Typhusepidemie gestorben war. Als der Angeklagte den Grund ihrer Trauer erfuhr, erklärte er sinngemäß, er werde es einrichten, daß die beiden Schwestern wieder zusammenkämen. Er ließ das Mädchen mit einem Lkw, auf den die Toten der Epidemie verladen wurden, zu den Gaskammern fahren und vergasen.« † 1986 kurz nach Entlassung bei Verkehrsunfall.

Hoyer, Wilhelm
    Politische Abteilung ( PA ), Lager-Gestapo
    * 15.4.1911 Unterpolaun, Kreis Gablonz. SS-Unterscharführer. In der Vernehmungsabteilung der PA. Die PA-Gefangene Dagmar Bock: »Dieser hat bei den Vernehmungen auf die Häftlinge eingeschlagen. Ich habe auch beobachtet, daß Hoyer mit den Häftlingen in den Raum gegangen ist, in dem sich die sog. Schaukel befand. Bevor Hoyer in diesen Raum ging, zog er zunächst Handschuhe an.« PA-Schreiberin Regina Steinberg (im Lager: Lebensfeld) im Auschwitz-Prozeß: »Oft nahm sich Broad eine Hilfe, wenn er schlagen wollte, z.B. den SS-Mann Hoyer.« Jagdbegleiter von KZ-Zahnarzt Willy Frank (Huber). † 25.8.1981 (Standesamt Schwäbisch Gmünd).

Hradil, Adam
    Fahrbereitschaft
    * 5.5.1904 Woronetz/Rumänien (Bukowina). Sohn eines Försters. Schule nur bis zum zehnten Lebensjahr. Kraftfahrer. Als Volksdeutscher November 1940 zunächst nach Erfurt umgesiedelt. SS-Rottenführer, Juli 1942 bis Januar 1945 in Auschwitz. Hradil: »Ich hatte mit meinem Lkw folgende Fahrten durchzuführen: 1. Verpflegungsfahrten, 2. Häftlingstransporte, 3. Effektentransporte. Was den Punkt zweitens betrifft, handelte es sich darum, Häftlinge, die nach der Ankunft für den Tod in der Gaskammer ausgesucht worden waren, mit den Lastwagen dorthin zu bringen, im allgemeinen wurden 50 Personen auf einen Lastwagen aufgeladen. Die Häftlinge standen während des Transportes auf dem Lkw. Als die Entladung noch zwischen Auschwitz und Birkenau erfolgte, wurden alle Todeskandidaten, also auch die an sich wegefähigen Frauen und Kinder, zur Gaskammer gefahren. Als die Rampe in Birkenau eingerichtet worden war, transportierten wir nur noch die Gebrechlichen. Wenn ich befragt werde, wieviel Fahrten mit Häftlingen zur Gaskammer ich durchgeführt habe, so kann ich mich zahlenmäßig nicht festlegen. Ich kann aber sagen, daß ich mehrere hundert Lastwagen voll Häftlinge zur Gaskammer gebracht habe. Ich bin zunächst auch noch zu dem sog. Vergasungsbunker hinter dem Lager Birkenau gefahren.« Hradil zu den materiellen Anreizen: »Für die Teilnahme an den Fahrten zwischen

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