Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon
Monowitz, Außenlager Gleiwitz I, ein Reichsbahnausbesserungswerk. Am 26.4.1948 in Krakau zu 4 Jahren Haft verurteilt (HvA 14). Wohnsitz am Ammersee. – Langbein ( Menschen ) berichtet von dem holländischen Häftling Siegfried van den Bergh, Ende 1944 in Gleiwitz zum Be- und Entladen von Waggons eingesetzt. Da die Waggons möglichst schnell der Bahn zur Verfügung gestellt werden sollen, prügeln sowohl SS als auch Kapos auf die Häftlinge ein. Deutsche Anwohner schauen zu. Bergh: »Ich hörte sie dann zu den SS-Posten sagen: ›Ich verstehe nicht, daß ihr sie nicht totschlagt, die dreckigen Juden.‹«
Illers, Heinrich
Vize-Kommandeur der Sicherheitspolizei und des SD in Paris
* 29.12.1886 (Zentralkartei ZSTL). Zuständig für Judenfragen, Deportation von mehr als 800 Juden nach Auschwitz. 1958–1972 Senatspräsident am Landessozialgericht Niedersachsen. † Ermittlungsverfahren StA Aurich durch Tod 1986 beendet. Lit.: Brunner.
Illig, Max
SS -Unterscharführer
* 21.8.1901 Dresden. Standortverwaltung, Abteilung Verpflegung, Koch, d.h. Überwachung der Häftlingsköche in Monowitz, Küche Außenlager Janinagrube. Standortbefehl vom 15.9.1943: »Das dem SS-Rottenführer. Max Illig zugeteilte Dienstfahrrad Nr. 11, Fabrikations-Nr. 1247163, Marke Adler, wurde diesem am 5.9.43, in der Zeit von 18.00–22.00 Uhr, aus dem Fahrradständer vor der Tausendmannhalle der I.G. Farbenindustrie entwendet.« Verbleib Illings unbekannt.
Ilonka
Häftling Nr. 1100
* Nicht bekannt. Ankunft Auschwitz am 26.3.1942 aus Poprad in der Slowakei. Es ist der erste registrierte Frauentransport, der durch das Eichmann-Referat (RSHA IV B 4) eingewiesen wird. Häftlingsärztin Adelsberger hat Ilonka in ihren Erinnerungen ein eigenes Kapitel gewidmet (Auszug): »Angefangen hat Ilonka mit Außenarbeiten im Sumpf, in dem sie mit eitrigen Beulen am Bein bis zu den Knien watet, den Schmerz wie ein Fakir überwindend, die schmierigen Wunden nur notdürftig umwickelt, ohne Verband, der Aufseherinnen und Lagerarzt die Wunden verraten und sie sofort zum Kamin gebracht hätte. Im zweiten Jahr war sie endlich zum ›Stubendienst‹ aufgerückt, zur Gehilfin der Blockältesten. Sie wurde [danach] als Kapo zur Aufsicht der Jauchegrube bestellt. Die Arbeit brachte doppelte Essensrationen und war körperlich leicht: Dort stehen und zusehen, wie müde, überhungerte Frauen aus allen Blocks die schweren stinkenden Kübel anschleppten. Freilich, der Boden um die Grube war durchtränkt mit den überfließenden und überschütteten Exkrementen und verströmte einen ekelerregenden Geruch, und die Luft war weitgehend verpestet von dem Gestank der Fäkalien. Ilonka stand mittendrin und tat ihren Dienst, den Vorzugsdienst. Ende August hatte es viel geregnet, und um das Jauchenloch starrte eine schlammig-urinige Fläche. Ilonka glitt in dem Matsch aus, gerade vor dem Rollwagen, der über ihren Unterschenkel ging und den Knochen zersplitterte. Auch dies nahm sie ohne Klagen auf sich. Aber dieses Mal mußte sie ins Revier. Die slowakischen Kameradinnen sorgten für sie. Das Bein heilte gut, und am 10. Oktober humpelte sie schon wieder vor dem Krankenblock auf und ab. Am 11. Oktober untersuchte sie der Lagerarzt [Mengele]. Er fand, daß sie nicht arbeitsfähig war, und ließ ihre Nummer notieren. Sie wußte Bescheid. Am 14. Oktober 1944 ging sie ins Gas, nach mehr als zwei Jahren Auschwitz, bei der letzten Selektion.«
Immig, Johann
SS -Hauptscharführer
* 9.10.1900 Köln. Ab 11.9.1944 in Auschwitz, SS-Totenkopf-Sturmbann, Monowitz, Spieß. 1948 in Wadowice zu 3 Jahren Haft verurteilt (LaV).
Inhoff, Franz
SS -Rottenführer
* 6.1.1910 Drenovci/heutiges Kroatien. 1944 SS-Wachbataillon Majdanek, Aussage (407 AR-Z 297/60 ZSTL) zur Aktion Erntefest , der Ermordung von 18000 Juden der Lubliner Lager und des KZ Majdanek am 3.11.1943 in Majdanek: »An den Rändern der Grube waren die Angehörigen des Exekutionskommandos postiert, die von oben jeweils hinunterschrien: ›Hinlegen!‹ Dann schossen sie mit ihren Maschinenpistolen auf die Häftlinge in der Grube.« Ab Juli 1944 Auschwitz. Nach 1945 Arbeiter.
Issler, Traugott
SS -Rottenführer
* 31.5.1904 Mariewka/Rumänien. SS-Totenkopf-Sturmbann. 1948 in Krakau zu 2 Jahren Haft verurteilt (LaV). Nach 1945 in Plochingen.
Itermann, Wilhelm
Sanitätsdienstgrad ( SDG )
* Nicht ermittelt. Laut Kommandanturbefehl Nr. 3/40 vom 12.7.1940 der erste SDG in Auschwitz.
Ivanauskas,
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