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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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Sommer 1943 in Neuengamme, wiederum Amputationen (laut Kaienburg oft ohne Narkose) und Ermordung entkräfteter Häftlinge mit Spritzen. Laut Marsalek auch in Mauthausen. † Für tot erklärt. – Häftlingsschreiber Paczula (AV, Bl. 2569): »Dieses sog. ›Abspritzen‹ wurde seit Frühjahr 1942 immer mehr intensiviert. Von diesem Zeitpunkt an suchten die Lagerärzte bei ihren Visiten täglich kranke Häftlinge aus. Die Zahl der selektierten Häftlinge hing im allgemeinen nicht von dem Gesundheitszustand ab, sondern ausschließlich von der Laune und Willkür des betr. Arztes.« Paczula weiter: »Außer diesen alltäglichen Routineselektionen kam es zu Sonderaktionen, mit denen es folgende Bewandtnis hatte: Sobald eine Station des Häftlingskrankenbaus (also z.B. Tbc-Station, psychiatrische Station usw.) überfüllt war, bestimmte der jeweilige Lagerarzt, daß sämtliche Insassen dieser Station zu liquidieren seien. Die Kranken wurden daraufhin ohne Rücksicht auf ihren Gesundheitszustand – also sowohl Schwerkranke als auch Genesende – auf Lastwagen geladen und nach Birkenau zur Vergasung gefahren. Dabei kam es manchmal auch zu Großaktionen, bei denen 2000 bis 3000 Häftlinge zur Vergasung bestimmt wurden.«

Jähne, Otto
    Zentral-Bauleitung
    * 29.12.1910 Ketten, Kreis Reichenberg. SS-Unterscharführer. Standortbefehl (StB) Nr. 20/43: »Besuch der Ehefrau vom 29.5.–9.6.43«. StB Nr. 31/43: »Besuch der Ehefrau vom 10.8.–5.9.43«. Nach 1945 in Nordrhein-Westfalen.

Jänner, Nikolaus
    SS -Sturmmann
    * 3.9.1919. Standortverwaltung, Abteilung Verpflegung, Koch, d.h. Überwachung der als Köche eingesetzten Gefangenen in der Häftlingsküche im Stammlager. Verbleib unbekannt. – Im vergrabenen und aufgefundenen Bericht eines unbekannten Häftlings des Jüdischen Sonderkommandos vom 26.11.1944 heißt es: »Aus irgendeinem Lager wurde eine Gruppe ausgemergelter, abgezehrter Juden gebracht. Sie zogen sich im Freien aus und gingen einzeln zum Erschießen. Sie waren schrecklich ausgehungert und flehten, ihnen im letzten Augenblick, solange sie noch lebten, ein Stückchen Brot zu geben. Man brachte viel Brot, und sie ergriffen mit beiden Händen die ganzen Brotscheiben und verschlangen sie gierig, während sie gleichzeitig die Stufen direkt zur Erschießung gingen. So versteht der Deutsche, Menschen zu quälen und ihren Seelenzustand zu beherrschen. Man muß hinzufügen, daß diese Juden vor kaum ein paar Wochen von zu Hause fortgerissen worden waren.« Q.: Handschriften.

Jänsch, Heinz
    SS -Unterscharführer
    * 19.1.1909 Posen. SS-Totenkopf-Sturmbann, Monowitz, Kompanierechnungsführer im Stammlager. 1948 in Krakau zu 6 Jahren Haft verurteilt (LaV). † 26.9.1956 (Standesamt Wolfsburg).

Jaguschok, Albert
    SS -Rottenführer
    * 21.4.1902 Dembowa-Gora. Ab 1942 in Auschwitz. Zuständig für Waffen und Geräte. 1948 in Krakau zu 3 Jahren Haft verurteilt (LaV). Polizeilich gemeldet in Düsseldorf, Aufenthalt jedoch unbekannt.

Jahn, Angela, geb. Wrobel
    KZ -Wärterin
    * 13.10.1904 Neudorf, Kreis Kattowitz. Juli 1943 bis September 1944 in Auschwitz, Frauenlager Birkenau. Nach eigener Aussage im Straßenbaukommando und Blockführerin im Bibelforscherblock. Jahn: »Bei der Ankunft von Judentransporten auf der sogenannten Rampe mußten auch SS-Aufseherinnen Dienst dort versehen.« 1946 in die SBZ – sowjetisch besetzte Zone – »ausgesiedelt« (Jahn), Wohnsitz Ostberlin. 1955 Flucht in die BRD. Q.: AV, Bl. 4233ff.

Jahnke, Bruno
    SS -Sturmmann
    * 29.11.1904 Scoenbrod/Polen. Ab Juli 1942 in Auschwitz. SS-Totenkopf-Sturmbann. 1948 in Krakau zu 5 Jahren Haft verurteilt (LaV). Nach 1945 in Borgsdorf (DDR).

Jaitner, Edmund
    SS -Unterscharführer
    * 12.8.1913 Weißkirch/Jägerndorf. Am 12.12.1940 Zugang von Buchenwald, am 15.11.1941 Abgang nach Majdanek (KB Nr. 31/41). † Vermißt.

Jambor, Eduard
    SS -Unterscharführer ( 1943 )
    * 13.7.1900. Lehrer. Ankunft Auschwitz am 10.12.1941, aus einer Sanitätskompanie in Oranienburg (LaP). KZ-Kollege Wilks (AV, Bl. 9144): »Schreiber beim Truppenarzt und führte dort die Krankenbücher. Er stammte aus Warnsdorf/CSR.« Langbein (Die Stärkeren): »Während die anderen SSler saufen, huren und stehlen, tut er das alles nicht.« Von KZ-Arzt Kremer am 17.11.1942 im Tagebuch als »alter ›Stacheldrahtkämpfer‹ und ›K. Z. Hase‹« bezeichnet. † 24.7.1945, laut Ehefrau in tschechischer Haft.

Janda, Lieselotte
    KZ -Wärterin
    * Nicht ermittelt.

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