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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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Kommandoführerin Effektenkammer (Kanada) und Blockführerin in Birkenau. Kommandanturbefehl Nr. 21/43: »Besuch der Mutter und Schwester vom 11.–14.6.43«. SS-Richter Morgen als Zeuge im Auschwitz-Prozeß über das Lager Kanada : »Man sah von den letzten Transporten noch einen Haufen aufgebrochener Koffer, Wäschestücke, Aktentaschen, aber auch ganze Zahnarzteinrichtungen, Schustereinrichtungen, Medikamententaschen. Offensichtlich waren die sog. Evakuierten wirklich der Auffassung, sie würden im Osten, wie man ihnen gesagt hatte, angesiedelt und fänden dort eine neue Existenz.«

Janee, Andreas
    Gefangenen-Eigentums-Verwaltung
    * 5.10.1912. SS-Unterscharführer. Standortverwaltung, Abteilung GEV (Vertreter der GEV waren bei Transportankünften immer auf der Rampe). † 4.3.1945 bei Fürstenberg (KZ Sachsenhausen).

Janisch, Josef
    Zentral-Bauleitung
    * 22.4.1909 Salzburg. SS-Obersturmführer. Ab November 1941 mit dem Bau der Vergasungsanlagen beauftragt. Nach Bischoff die »einzige verläßliche technische Fachkraft«. Laut Aktenvermerk Ertl Teilnehmer des Treffens am 19.8.1942 »mit Obering. Prüfer der Fa. Topf u. Söhne Erfurt, bezüglich Ausbau der Einäscherungsanlagen«. KZ-Kollege Karl Eggeling: »Er war mit der Oberaufseherin Maria Mandel befreundet.« † 26.7.1964 Gries am Brenner. Lit.: Schüle.

Janisch, Karl
    Zentral-Bauleitung
    * 16.8.1922 Hohenegg. SS-Nr. 342862, Untersturmführer (1942). † Kriegstod Oktober 1944 (AV, Bl. 7641).

Janiszowski, Bohdan
    Zehnjähriger Häftling
    * Nicht bekannt. Bohdan über Weihnachten 1944 in Auschwitz (StAu II): »Die Kinder im Block bekamen Geschenke, an denen die Stubendienste so manche Stunde gearbeitet hatten. Es waren kleine, aus Deckenstücken angefertigte und mit Lumpen ausgestopfte Hunde, Katzen, Elefanten und Hasen. Im Block waren nicht viele Kinder, weil nur noch wenige Kinder am Leben geblieben waren. Mir brachten der Weihnachtsbaum und die Geschenke aber keine Freude. Meine Mutter fehlte mir, die mich an sich gedrückt und mich getröstet hätte. Mir fehlte das Wort, nach dem sich jedes Kind sehnt. Die Mutter, die sie, die Hitleristen, mir weggenommen hatten.«

Janko, Erwin
    SS -Sturmmann
    * 19.6.1914 Wien. Ab Oktober 1941 in Auschwitz. SS-Totenkopf-Sturmbann, Kommando Landwirtschaft. Standortbefehl Nr. 40/43: »Besuch der Braut vom 1.10.–15.10.43«. Nach 1945 in Österreich.

Jankowitsch, Georg
    SS -Sturmmann
    * 3.7.1909 Ruma/Kroatien. Landwirt. Ab 2.11.1942 in Auschwitz, ab 10.10.1943 im Außenlager Fürstengrube (Steinkohlenabbau). Wachdienst, eskortierte Häftlinge zur Arbeit. Beteiligt an der Evakuierung des Lagers. Am 12.3.1948 in Krakau zu 6 Jahren Haft verurteilt. † 1949 in Haft. Die »Evakuierung« des Lagers hat der Überlebende Jozef Tabaczynski beschrieben (HvA 16). Nach einem Fußmarsch zum Außenlager Gleiwitz II werden die Häftlinge am 21. Januar 1945 mit anderen Gefangenen – insgesamt 4000 – nach Mauthausen deportiert und von dort, da überfüllt, zum KZ Mittelbau-Dora geschickt (Ankunft 25. Januar). Tabaczynski: »Jeglichen Schutzes gegen den Frost beraubt, verloren die Häftlinge ihre Kräfte. Es spielten sich Dantische Szenen ab. Schwächere und erschöpfte Häftlinge glitten sterbend auf den Boden des Waggons. Dort kamen sie, von denjenigen zertreten, die sich noch auf den Füßen halten konnten, um. Herzzerreißendes Stöhnen der Sterbenden vermischte sich mit den Schreien, die Häftlinge ausstießen, die wahnsinnig wurden. Ihre nächsten Nachbarn beißend, stoßend und kratzend, wurden sie für alle gefährlich. Also warf man sie über den Wagenrand hinaus.«

Jansen, Gwer
    SS -Unterscharführer
    * 8.3.1920. Laut Kommandanturbefehl Nr. 31/41 (Vorname: Iwer) am 15.11.1941 Abgang nach Majdanek. Verbleib unbekannt.

Jansen, Walter
    SS -Unterscharführer
    * 20.2.1909 Rheydt. 1938 SS. Ab März 1944 im Kommandanturstab Auschwitz. Nach eigener Aussage (AV, Bl. 7804ff.) Schreiber beim Schutzhaftlagerführer Hössler. Jansen will nie erlebt haben, daß ein Häftling getötet oder in der Politischen Abteilung (Lager-Gestapo) mißhandelt wurde, stattdessen preist er das Sommer 1943 für prominente – meist kriminelle – Häftlinge im Stammlager eröffnete Bordell: »Die Zimmer waren fabelhaft eingerichtet, und ich kann mir nicht vorstellen, daß es in einem heutigen Bordell einer Stadt so vornehm ausgesehen hat.« Nach 1945 bei einer Brauerei in Krefeld und Leiter einer Bierniederlassung in Rheydt.

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