Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon
-Schütze
* 20.3.1908 Palanka/heutiges Serbien. SS-Totenkopf-Sturmbann, Kommando Golleschau. 1948 in Krakau zu 3 Jahren Haft verurteilt (LaV). † 9.1.1970 Tübingen.
Jeske, Adolf
SS -Rottenführer
* 30.5.1909 Wardaks/Lettland. SS-Totenkopf-Sturmbann. † Vermißt, StA Frankfurt: »Angeblich bei Kriegsende erschlagen worden.«
Jesse, Ferdinand
SS -Sturmmann
* 31.12.1906. August 1941 Zugang aus Buchenwald. Stabskompanie (SS-Angehöriger der Kommandantur). Standortbefehl vom 19.1.1944: »Das Soldbuch des SS-Strm. Ferdinand Jesse, 2. Stb. Kp., ist verlorengegangen und wird für ungültig erklärt.« Laut KZ-Kollege Happke Postenführer (Bewachung Häftlingskommandos) im Kommando Landwirtschaft. Verbleib unbekannt.
Jesse, Michael
SS -Rottenführer
* 24.11.1904 Luzk. November 1941 bis Oktober 1943 in Auschwitz, Posten im Kommando Landwirtschaft (Happke). Kommandanturbefehl Nr. 7/44, gezeichnet Lagerkommandant Schwarz: »Ich mache in diesem Zusammenhang erneut darauf aufmerksam, daß es Aufgabe eines Postens ist, nicht nur für die Sicherheit zu sorgen, sondern auch das Arbeitstempo zu überwachen.« 1948 in Krakau zu 8 Jahren Haft verurteilt (LaV).
Joachimowski, Tadeusz
Häftling Nr. 3720
* 25.6.1908 Znin. Ankunft Auschwitz am 30.8.1940 aus dem Gefängnis in Tarnow. März 1943 Rapportschreiber, d.h. Leiter der Häftlingsschreibstube (Stärkemeldungen, Karteiführung) im »Zigeunerlager«. Vergrub die beiden Hauptbücher mit fast 21000 Häftlingsnamen, Einlieferungs- wie Sterbedaten (Januar 1949 stark beschädigt ausgegraben). Joachimowski zu Mengeles Zwillingen: »Als Schreiber der Hauptschreibstube erhielt ich Meldungen (Verlegungsmeldung) aus der Schreibstube des Krankenbaus über den Tod der Zwillinge. Charakteristisch dabei war, daß sobald der Tod eines der Zwillinge gemeldet wurde, spätestens am nächsten Tag die Meldung vom Tode des zweiten Zwillings erfolgte.« Nach 1945 Kaufmann in Krakau. † 1979. Q.: MV, Bd. 11; König-Urteil.
Jobst, Willi
KZ -Arzt
* 27.10.1912 Eger. Dr. med. NSDAP 1938. 1939 SS (Nr. 327636), Hauptsturmführer (1943). März 1942 kurz in Auschwitz. Ab 11.3.1942 Erster Lagerarzt KZ Stutthof, Juli 1942 Standortarzt Groß-Rosen, danach Lagerarzt Sachsenhausen und 1944 Stellv. Standortarzt Mauthausen. Todesurteil US-Militärgericht Dachau am 13.5.1946 im Mauthausen-Hauptprozeß . † Hinrichtung 28.5.1947 Landsberg, begraben ebenda.
Jochanan, Makis
Jüdisches Sonderkommando
* Unbekannt, aus Arta. Ankunft Auschwitz nach neuntägiger Fahrt im abgeriegelten Güterwaggon am 11.4.1944 aus Athen. Von 2500 griechischen Juden werden 1872 sofort in der Gaskammer ermordet. Mengeles Obduzent Nyiszli über Erschießungen 1944 an den Verbrennungsgruben: »Der Scheiterhaufen, das ist ein 50 Meter langer, 6 Meter breiter und 3 Meter tiefer Graben voll mit Hunderten brennender Leichen. Wenn das unglückliche Opfer das Ende des Weges erreicht hat, packen es zwei Männer des Sonderkommandos und schleppen es über 15 bis 20 Meter vor einen der SS-Schützen. Zwischen den markerschütternden Todesschreien klingt der Schuß nur wie ein Knacken. Danach wird das meist noch lebende Opfer in das Flammenmeer gestoßen.«
Jochum, Hans
SS -Sturmmann
* 7.11.1908 Lenauheim/Rumänien. Ab 28.7.1943 in Auschwitz, Kommando Neu-Dachs und Janinagrube. 1948 in Krakau zu 3 Jahren Haft verurteilt (LaV). † Am 24.12.1978 tot aufgefunden (Standesamt Kirchheim/Teck).
Jochum, Jakob
SS -Oberscharführer
* 31.8.1911. SS 1939. SS-Totenkopf-Sturmbann. Name auf der Liste des Exekutionskommandos, das am 22.11.1940 zur ersten Hinrichtung, Erschießung von 40 Polen, eingeteilt ist. Kommandanturstab Birkenau, Januar bis Frühjahr 1943 Schutzhaftlagerführer des »Zigeunerlagers«. Kommandanturbefehl (KB) Nr. 8/43: »Am 9.3.43 bei der Verfolgung von 2 Juden, die vom Sonderkommando flüchtig waren, ist der SS-Unterscharführer Jochum, 2. Komp., mit 10 Angehörigen der Kompanie unter schwierigsten Verhältnissen über die Weichsel gesetzt und stellte die Häftlinge in einem Walde bei Jedlin.« KB vom 30.6.1943: »Besuch der Familie auf unbestimmte Zeit«. Standortbefehl vom 14.10.1943: »Besuch der Mutter und Schwester auf die Dauer von 6 Monaten«. † Suizid 30.7.1944 in Warschau.
Jörß, Herbert
SS -Sanitätsdienstgrad ( SDG )
* 28.11.1909 Hamburg. Bühnenbildner. SS 1933 (Nr. 169112), Rottenführer (1944). SS-Sanitätskompanie Oranienburg (LaP). Ab 15.7.1942 in Auschwitz,
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