Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon
1944 )
* 15.6.1907 Amstetten. 1931 NSDAP (Nr. 614858), 1939 SS (Nr. 300975). Ab Herbst 1940 in Auschwitz (Schindler), SS-Totenkopf-Sturmbann. Vom 22.11.1943 bis 25.11.1944 Adjutant Hartjensteins. Kommandanturbefehl Nr. 22/43: »Besuch des Bruders vom 13.–14.6.43«. Nach 1945 führte er ein Modehaus (Halbmayr) am Geburtsort. Aussage Schindler: AV, Bl. 1255579ff.
Schindler, Hans
Politische Abteilung ( PA ), Lager-Gestapo
* 26.10.1897 Wäldern. SS-Oberscharführer, PA Monowitz und Außenlager Eintrachthütte. † 31.8.1960 Weiden.
Schindler, Johann
SS -Rottenführer
* 20.10.1910 Gurdau-Auspitz. SS-Wachkompanie Auschwitz und Birkenau. Nach 1945 im Landkreis Straubing-Bogen.
Schinner, Alfred
Zentral-Bauleitung
* 4.12.1903 Pulkau, Kreis Hollabrunn/Donau. SS-Rottenführer. † 9.1.1970 (Standesamt Scheibbe).
Schippel, Helmut
Leiter der Abteilung Verpflegung (Februar 1944 )
* 17.9.1913 Oberschlema im Erzgebirge. Technischer Zeichner. März 1933 NSDAP (Nr. 2960646). April 1935 »freiwillig zu den SS-Totenkopfverbänden« (SS-Nr. 282228), Obersturmführer. Ab 1.2.1944 Standortverwaltung Auschwitz, Schippel, angesichts des Hungertods der Häftlinge: »Soweit ich feststellen konnte, wurde bei der Zubereitung des Essens das Bestmögliche aus dem Vorhandenen gemacht.« März 1948 in Krakau zu 3 Jahren Haft verurteilt, Mitte 1949 auf 15 Jahre erhöht. Schippel zur Strafverfolgung in Polen: »Eines Tages mußten wir uns alle im Gefängnishof aufstellen. In Anwesenheit eines polnischen Untersuchungsrichters wurden dann ehemalige polnische KZ-Häftlinge vorbeigeführt, denen dann Gelegenheit gegeben wurde, belastende oder entlastende Angaben über die Tätigkeit und das Verhalten der ihnen bekannten SS-Angehörigen zu machen. Diese Zeugenbefragungen ergaben die Grundlage für die Anklageerhebung. Vor Erhebung der Anklage wurde jeder einzelne von uns durch den polnischen Staatsanwalt vernommen. Ich möchte noch erwähnen, daß bei dieser Vernehmung keine Zwangsmittel angewandt wurden. Es ist mir auch nicht bekannt geworden, daß bei anderen Kameraden Aussagen erpreßt wurden.« Haftentlassung Februar 1957. Aussage: AV, Bl. 3825ff.
Schirdewahn, Frieda
DRK -Schwester
* Nicht ermittelt. Im Häftlingskrankenbau des Frauenlagers im Stammlager. Laut Irena Strzelecka (HvA 20) – dort »Friede Schirdemann genannt – bestimmte sie kranke Frauen »nach eigenem Ermessen für den Tod durch Phenolinjektion oder in der Gaskammer«. Schwester Maria Stromberger: »Jeder weibliche Häftling, den sie zu sich rief, wußte, daß er nicht lebend herauskommt.«
Schirmer, Rudolf Max
SS -Scharführer
* 4.6.1891 Gelenau/Sachsen. Ab August 1944 in Auschwitz. Wachmannschaft Monowitz und Außenlager Bobrek. Verbleib unbekannt.
Schischa, Bernhard
SS -Schütze
* 3.9.1924 Preßburg. SS-Totenkopf-Sturmbann und Standortverwaltung (1944). Nach 1945 in Baden-Württemberg.
Schittek, Vinzenz
Politische Abteilung ( PA ), Lager-Gestapo
* 13.1.1887 Antonienhütte. SS-Oberscharführer. PA Stammlager. † 21.11.1966 Königslutter. – Häftling Smolen über die Erschießung einer Polin durch die PA (AV, Bl. 2636f.): »Im Jahre 1942 wurde einmal eine Frau mit ihrem kleinen Kind, das sie noch auf dem Arm trug, sowie ein weiteres etwa siebenjähriges Kind, ein Junge, von der Gestapo zu uns zur Aufnahme gebracht. Soweit ich mich erinnern kann, erwähnte [Otto] Clauss, der damals vorübergehend in der Aufnahmeabteilung arbeitete, es hätte sich um Polen gehandelt, die bei einer deutschen Familie ein Kaninchen gestohlen hätten.«
Schlachter, August
Chef der SS -Neubauleitung Auschwitz
* 25.1.1901 Barabein, Kreis Biberach. Architekt in Biberach/Riß. 1933 NSDAP (Nr. 2339579) und SS (Nr. 128820), Hauptsturmführer (1944). 1939 SS-Hauptamt Haushalt und Bauten. Mai 1940 bis November 1941 Leiter der Bauleitung, Vorläuferin der späteren Zentralbauleitung. Beteiligt an einer »Probeeinäscherung« durch Topf & Söhne am 15.8.1940 (Schüle). Laut Höß ein »Provinzarchitekt aus Württemberg, ein beschränkter Geist mit wenig Schwung.« Ende 1941 bis Dezember 1942 Chef der Bauleitung der Waffen-SS und Polizei Natzweiler/Elsaß. Das KZ Natzweiler-Struthof, in den Vogesen gelegen, diente dem Abbau von Granit. Häftlingsarzt Fritz Leo über den Hunger im Lager: »Wir gingen daran, nach und nach die zahlreichen Katzen zu schlachten. Dann kam noch eine andere Spezialität auf: Krähen. Der SS-Obersturmführer Schlachter schoß in
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