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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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Rodatycze. Ankunft Auschwitz am 5.4.1941. Im Häftlingskrankenbau des Stammlagers. † Am 14.6.1942 an der Schwarzen Wand von der Politischen Abteilung (Lager-Gestapo) erschossen. Zu Türschmids Ermordung erfindet Lagerarzt Entress in einem Bericht vom 17.6.1942 an die Kommandantur diese Krankengeschichte (StAu II): »Am 10.6.42 wurde T. wegen Lungenentzündung und Herzbeschwerden zu stationärer Behandlung aufgenommen. Die Temperatur war erhöht, der Puls war beschleunigt. Über dem rechten Lungenfeld war Schallverkürzung mit Bronchialatmen und reichlich mittelblasigen Raschelgeräuschen feststellbar. Verabreichte Antipyretica, Brusttee und Herzmittel brachten keine Besserung. Trotz weiterer intensiver Behandlung verstarb T. nach längerer Bewußtlosigkeit. Eintritt des Todes am 16. [!] Juni 1942 um 9,55 Uhr. Todesursache: Herzschwäche bei Pneumonie.«

Turek, Friedrich
    Standortveterinär
    * 16.1.1912 Wien. 1933 SS (Nr. 298218), zuletzt Obersturmführer. April 1943 bis August 1944 in Auschwitz. Dezember 1944 SS-Sturmbrigade Dirlewanger. Verbleib unbekannt.

U
    Ültzhöfer, Julius
    SS -Sanitätsdienstgrad ( SDG )
    * 5.2.1892 Schwetzingen. SS-Oberscharführer (1944). 1941 SDG im Stammlager. Lasik (Personal): »Er nahm an den Krankenselektionen in den Häftlingskrankenbaus [sic] teil. Die Kranken wurden danach mit Phenolinjektionen in Herz getötet.« Am 28.4.1942 nach Mauthausen kommandiert. Wegen Verbrechen in Dachau von US-Militärgericht zu lebenslanger Haft verurteilt, Entlassung Landsberg am 13.3.1954 nach Rielssingen.

Uhlenbroock, Kurt
    KZ -Arzt, der Häftling gewesen sein will
    * 2.3.1908 Rostock als Kaufmannssohn. 1933 SA, 1937 NSDAP (Nr. 3982886), 1940 SS (Nr. 391825), Sturmbannführer (1943). 1935 Promotion. 1938 Polizeioberarzt in Hamburg, ab 1940 Stabsarzt bei einer Polizeidivision. März 1942 SS-Sanitäts-Ersatzbataillon in Oranienburg. Vom 17.8. bis 2.10.1942 zur Seuchenbekämpfung in Auschwitz, Vertretung des Standortarztes. SS-Hauptscharführer Anton Wilhelmy: »Dr. Uhlenbroock trat sehr stramm auf.« Laut Czech läßt Uhlenbroock am 29.8.1942 zur Bekämpfung einer Flecktyphusepidemie 746 Häftlinge selektieren und vergasen. Johann Paul Kremer am 30.8.1942 im Tagebuch über seine Ankunft in Auschwitz: »Erhalte streng geheimen Instruktionsbefehl durch den Standortarzt Hauptsturmführer Uhlenbrock«, von Kremer (AV, Bl. 9062) als SS-Arzt »bei den Vergasungen« bezeichnet. Beförderungsbogen des SS-Führungshauptamts vom 19.9.1943: »Sein ärztliches Können und seine Zuverlässigkeit stellte er als Lagerarzt im KL Auschwitz erneut unter Beweis.« Nach 1945 Praxis in Hamburg, zusätzlich Chirurg am Ev. Krankenhaus Hirschpark in Blankenese, Diagnostiker des Helenen-Stifts , pharmazeutischer Berater der Firma Asche und Gutachter der Deutschen Krankenversicherung. Hausbesitzer, Grundstück in Spanien, Eigentümer eines viersitzigen Piper-Flugzeugs und einer Hochseeyacht (AV, Bl. 13684). Seine Verteidigung bei der Vernehmung am 17.11.1960: »Ich selbst war als SS-Häftling in Auschwitz.« Entlassung aus U-Haft bereits am 29.11.1960. 1963 Einstellung Ermittlungsverfahren LG Frankfurt am Main. † 1992.

Uhlig, Max
    SS -Unterscharführer
    * 29.8.1891 Ibersdorf/Sachsen. Leiter der Lagerküche im Außenlager Janinagrube (Kohlenabbau). Verbleib unbekannt. Museum Auschwitz (HvA 10): »Häftlingsarzt Dr. Walter Löbner stellte fest, daß die Ernährung, die die Häftlings-Bergleute im Laufe des Tages erhielten, vollkommen ungenügend für solche Schwerarbeit sei. Daher dauerte auch die volle Fähigkeit zur Ausübung der Grubenarbeit bei den Häftlingen nur 4 bis 6 Wochen.«

Ukrainetz, Georg
    SS -Sturmmann
    * 22.6.1922. SS-Totenkopf-Sturmbann. Belobigt im Standortbefehl vom 21.8.1943 für die »Festnahme geflüchteter Häftlinge«. Verbleib unbekannt.

Ullmann, Max
    SS -Unterscharführer
    * 21.12.1901 Steinschönau, Kreis Tetschen. Kommandanturstab, Standortverwaltung (1944). † 9.11.1971 Limburg/Lahn.

Ullmann, Reinhold
    SS -Oberscharführer
    * 10.11.1903 Mikultschütz. Kommandoführer der Wäscherei. Nach 1945 in Hoya.

Ullmann, Rudolf
    SS -Sanitätsdienstgrad ( SDG )
    * 13.11.1912 Annaberg/Erzgebirge. Friseur. SS-Oberscharführer. Spieß beim Standortarzt (Ontl). Laut Häftlingsarzt Weisskopf (MV, Bd. 26) beteiligt an der Liquidierung des »Zigeunerlagers«. Ende 1944 in den Außenlagern Tschechowitz-Vacuum, Jawischowitz und Charlottengrube. † Suizid 6.5.1946 Internierungslager

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