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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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Unrath (AV, Bl. 1218): »Bemerken möchte ich, daß vorwiegend von mir Zivilpersonen der Stadt Auschwitz behandelt wurden.« Laut Häftlingszahntechniker Zdzislaw Mikolajski – im Auschwitz-Prozeß – Rampendienst. Danach in Buchenwald, Flossenbürg und Dachau. † 22.12.1975 am Wohnort Neckarsulm. – Häftlingsärztin Adelsberger berichtet in ihren Erinnerungen von einem nicht namentlich genannten Häftlingszahnarzt, der »keine Nahrungssorgen kannte und, mit den besten Bissen gemästet, sich seine Dinners nach Belieben zusammenstellte«. Adelsberger über den Mann, der die Korruptionsmöglichkeiten auf der Zahnstation voll ausschöpfte: »Seine Hauptkunden waren die SS-Männer, denen er für prompte und ausgiebige Lieferungen aus den Lagermagazinen und der Küche prima neue Zähne und echte Goldkronen einsetzte. Auch mit den Häftlingen stand er gut, am besten mit den zahlungskräftigen Polen. An der Lagerpraxis war er nicht interessiert. Er gönnte vielen von seinem Reichtum und bewahrte manche vor dem Verhungern, auch eine ganze Serie von bildhübschen Zigeunerinnen, die sich eine nach der anderen in seinem Kämmerchen einfanden. Er gehörte zu denen, die sich im Lager eingelebt hatten, dort bevorrechtet herrschten und vielleicht noch manches Mal wehmütig, wenn nicht sogar sehnsüchtig daran zurückdenken.«

Unterkeller, Karl
    SS -Rottenführer
    * 7.9.1902. Wachkompanie Monowitz, SS-Totenkopf-Sturmbann Stammlager, Standortverwaltung. † Verbleib unbekannt. – Gaskammerfahrer Wildermuth zur Korruption in Auschwitz: »Bei diesen Transporten ist damals von den SS-Leuten vermutlich viel gestohlen worden, denn auch bei mir zu Hause in Oppenweiler wurde eine Hausdurchsuchung durchgeführt. Zur gleichen Zeit wurden auch unsere Spinde in Auschwitz durchsucht.«

Urbanczyk, Walter
    Stellv. Leiter Zentral-Bauleitung
    * 12.6.1901 Takesany in Ungarn. SS-Untersturmführer. Leiter der kaufmännischen Abteilung. Am 28.9.1941 Besprechung mit Oberingenieur Prüfer von der Firma Topf & Söhne wegen Installierung eines Verbrennungsofens (Czech). † 21.1.1955 Landshut.

Urbanowski, Philipp
    SS -Sturmmann
    * 17.9.1921 Radautz. Kommandanturstab Birkenau, Blockführer. † 24.6.1959 Hagnau/Bodensee. – KZ-Kollege Spanner: »Bei den Vergasungsaktionen wirkten Blockführer mit. Es war immer eine große Anzahl beteiligt.«

V
    Valentin, Erwin
    Häftlingsarzt, Nr.  122660
    * 3.3.1883 Memel. Marinestabsarzt im I. Weltkrieg. Chirurg. Lebte in sog. privilegierter Mischehe, Oktober 1938 Schließung seiner Praxis. 1940 als »Behandler« im Reichsautobahnlager Neutomischl im Warthegau (Juden aus Lodz), dann in jüdischen Arbeitslagern in Posen. Ankunft Auschwitz laut Häftlingsnummer am 21.5.1943. Zunächst beim Straßenbau. Mit Lungenentzündung im Block 19 des Krankenbaus. Valentin: »Als ich nach drei Tagen Bewußtlosigkeit erwachte, lag ich im Bett unter der gleichen Decke mit der Leiche eines Griechen, von dem meine Zimmergenossen sagten, daß er bereits 24 Stunden tot wäre.« Herbst 1943 Häftlingschirurg. Blieb nach Evakuierung des Lagers bei den zurückgelassenen kranken Häftlingen. Praxis in Bruchsal. Aussage: AV, Bl. 840ff.

Valentin, Hans
    SS -Unterscharführer
    * 12.12.1907 Coswig/Anhalt. Im Arbeitsstab Wirtschaftsbetriebe KL Auschwitz, Standortbefehl vom 15.4.1943: »Besuch der Familie für die Dauer eines Monats«. Nach 1945 in Bentheim.

Vaniczek, Franz
    SS -Schütze
    * 21.7.1904 Dortmund. Ab September 1944 in Auschwitz. 1948 in Krakau zu 4 Jahren Haft verurteilt.

Vaupel, Albin
    Führer des Außenlagers Sosnowitz ( II )
    * 12.10.1900. KZ-Kollege Wilhelm Schmidt: »Er stammte aus Oberschlesien.« SS-Hauptscharführer (1942). Laut Broad Spieß der 1. Kompanie des SS-Totenkopf-Sturmbanns, wählte sechs besonders zuverlässige SS-Männer zum Einsatz im Alten Krematorium aus, Herbst 1941 erste Vergasungsstätte. September 1942 Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern . März 1944 Stabsscharführer (Spieß) der Kommandantur. Danach Führer des im Mai errichteten Außenlagers Sosnowitz (II) mit etwa 900 – meist jüdischen – Häftlingen, Produktion von Läufen für Flugabwehrgeschütze sowie Kanonengeschossen. Verbleib unbekannt.

Veesenmayer, Edmund
    Bevollmächtigter des Großdeutschen Reiches in Ungarn ( 1944 )
    * 12.11.1904 Bad Kissingen. 1928 zunächst Dozent für Staatswissenschaft der Technischen Hochschule München, dann an der Wirtschaftshochschule Berlin. 1932 NSDAP. 1934

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