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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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Leuten verschieden. Manche senkten nur den erhobenen Daumen nach links oder rechts, andere gingen geradezu ›humorvoll‹ vor, indem sie etwa den Griff eines Spazierstocks jeweils um den Hals der einzelnen Leute legten, um sie nach links oder rechts zu dirigieren.«

Drechsler, Hans
    SS -Sturmmann
    * 5.8.1902. Frauenlager Birkenau. † 26.9.1944 bei Bombenangriff. März 1943 hatte Höß aus Tarnungsgründen eine Namensänderung vorgenommen. Standortbefehl vom 30.3.1943: »Ab sofort fällt die Bezeichnung FKL (Frauenkonzentrationslager) weg. Es ist nur noch die Bezeichnung FL (Frauenlager) anzuwenden.«

Dreer, Josef
    SS -Rottenführer
    * 11.4.1912 Ruma/Kroatien. Standortverwaltung, Baubetriebsdienststelle. Standortbefehl Nr. 53/43: »Eigenmächtiges Bauen ist verboten. Der Bauunterhalt wird im Rahmen der gegebenen Bestimmungen durch die bei der Standortverwaltung bestehende Baubetriebsdienststelle durchgeführt.« Verbleib unbekannt.

Dreier, Hans
    SS -Hauptsturmführer ( 1942 )
    * 16.9.1907 Königsberg. Landespolizei Bielefeld, Juli 1938 SD-Hauptamt (der Sicherheitsdienst war Himmlers Spitzelorganisation), Februar 1940 Leiter des Judenrefrats der Gestapo Kattowitz, zuständig für Judendeportation. Leitete mit Mildner im August 1942 eine fast einwöchige Selektion und die Deportation von 11000 Juden aus Sosnowitz und Bendzin nach Auschwitz. Sybille Steinbacher: »In sogenannten Auffanglagern wurden die Juden bis zur Abfahrt zusammengepfercht. Säuglinge und Kinder starben dort in diesen Tagen, alte Leute begingen Selbstmord, und manche, so die Zeitzeugenberichte, verloren den Verstand.« † Kriegstod 5.5.1945.

Drescher, Heinz
    Kommission Morgen
    * 14.12.1907 Thorn-Mocker. Kriminalrat im Reichskriminalpolizeiamt im Reichssicherheitshauptamt, Frühjahr bis Juni 1944 »in der Uniform eines Hauptsturmführers«. Drescher: »Ich empfand die Arbeit der Kommission im Schatten der in Auschwitz üblichen Massenvernichtung als eine Farce. Die Kommission befaßte sich in Auschwitz nicht mit der Wurzel der Verbrechen. Die Massenvernichtung wurde nicht untersucht.« Berufsangabe 1963: Ober-Regierungskriminalrat. Aussage: AV, Bl. 16850ff.

Dressler, Ferdinand
    SS -Sturmmann
    * 15.4.1904. Wachmannschaft. † 26.12.1944 bei Bombenangriff auf Buna-Monowitz. Standortbefehl Nr. 31/44: »Wir werden den Kameraden stets ein ehrendes Gedenken bewahren.«

Drews, Gisela
    Fernschreiberin
    * 10.5.1923 Leopoldshall, Kreis Bernburg. März 1944 Nachrichtenstelle der Kommandantur (das Eintreffen der Transporte wurde per Fernschreiben angekündigt). Verbleib unbekannt. Laut Nachrichtenhelferin Schünzel »etwas befreundet« mit Lagerarzt Lucas. Schünzel: »Ich habe gehört, daß sie jetzt irgendwo in Nordrhein-Westfalen wohnhaft sein soll.«

Drexl, Margot (Schreibweise auch Drechsel, Drechsler, Drexler)
    KZ -Wärterin
    * 17.5.1908 Mengersdorf/Sachsen. Laut der Ravensbrücker Gefangenen Buber-Neumann exekutierte sie im Frauenkonzentrationslager (FKL) Ravensbrück persönlich die Prügelstrafe. April 1942 SS-Aufseherin der Frauenabteilung im Stammlager Auschwitz, nach der Überführung August 1942 nach Birkenau Rapportführerin (Spieß) im FKL Birkenau. Wegen ihrer Grausamkeit von Häftlingsfrauen Kostuchna  – Sensenfrau  – genannt (HvA 20). Dunia Wasserstrom (Shelley): »Wie kann man die nicht endenwollenden Appelle im Morgengrauen bei Eis und Schnee beschreiben, die viele Stunden dauerten, ohne daß man sich rühren oder mit Freunden sprechen konnte, bis die SS alle Häftlinge gezählt und den Zählbogen berichtigt hatte: fein säuberlich getrennt nach Lebenden und Toten? Wie konnte man die Angst beschreiben, die nicht eine Minute wegging, tags nicht und nachts nicht, von der SS-Frau Drechsler selektiert und in die Gaskammer geschickt oder gefoltert und gepeitscht zu werden?« Ella Lingens (Erinnerungen): »Eines der widerlichsten und schärfsten SS-Weiber.« Ab 1.11.1944 in Flossenbürg. † Laut Museum Auschwitz Hinrichtung 1947 oder 1948 (AV, Bl. 7636).

Drobny, Johann
    SS -Schütze
    * 10.12.1925. Standortverwaltung, Abteilung Bekleidung. Verbleib unbekannt. – Eine Gefangene in Liana Millu’s Buch Der Rauch über Birkenau : »Ich muß jedesmal heulen, und ich habe nicht einmal ein Taschentuch. Nicht mal das haben sie mir gelassen, diese Schweine!«

Drohocki, Zénon
    Häftlingsarzt (Elektroschocks), Nr.  169779
    * 27.2.1903 Krakau. Arzt am psychiatrischen Krankenhaus in Grenoble. Nach eigener Aussage (BV)

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