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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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nächsten Selektion im HKB oder im Lager zum Opfer. Spätestens durch diese unmittelbare Beteiligung an Aussonderungen für die Gaskammern machte sich die Betriebsleitung zum Mittäter an der Ermordung von Häftlingen.« Mit Kommandant Höß gemeinsame Jagdpartien (Borkin). KZ-Arzt Entress (Nbg. Dok. NI-6190): »Im Frühjahr 1943 fand eine Besprechung mit der Bauleitung der I.G. Farben Auschwitz statt. Anwesend waren außer mir und, wenn ich mich richtig erinnere, Standortarzt Wirths, Dr. Walther Dürrfeld und Oberingenieur Faust von der I.G. Farben Auschwitz sowie Gerhard Maurer, verantwortlich für den Arbeitseinsatz KL Auschwitz.« Laut Entress wurde von seiten der IG/Dürrfeld bei dieser Besprechung darauf gedrungen, den Krankenbau in Monowitz möglichst klein zu halten. Entress: »Die Anzahl der in Monowitz vorhandenen Krankenblocks im Verhältnis zur Belegung des gesamten KL Monowitz ergab praktisch, daß nicht mehr als etwa 5% der Häftlinge Aufnahme finden konnten. Es wurden Tabellen über den Krankenstand geführt. Wenn der Krankenstand über die genannten 5% anstieg, mußte der Lagerarzt Selektionen vornehmen.« Im IG-Prozeß am 30.7.1948 zu 8 Jahren Haft verurteilt. Nach Entlassung zahlreiche Aufsichtsratsmandate. † 1.3.1967 Kettwig.

Dunst, Livia
    Mengele-Zwilling, Nr. A- 5136
    * 8.7.1924. Dunst: »Am 20.5.1944 kam ich zusammen mit meiner Zwillingsschwester in Birkenau an, mit einem Transport, der aus Ungarn kam. Ich stamme an sich aus der Slowakei. Von dort waren wir geflüchtet und lebten in der Illegalität in Ungarn. Vor allem ist mir gut in Erinnerung, daß mir wiederholt Blut entnommen worden ist, und zwar in großen Mengen, nicht nur einige Tropfen. Das Blut wurde zum Teil auch übertragen und zwar auf andere Zwillinge, nicht aber aus derselben Familie. So ist mir auch Blut von einem fremden Zwilling übertragen worden.« Verheiratet in Israel. Q.: MV, Bd. 23.

Duppel, Heinz
    SS -Unterscharführer
    * 10.9.1923 Böblingen. November 1941 bis Ende 1942 in Auschwitz. 1948 in Krakau zu 4½ Jahren Haft verurteilt. Nach 1945 in Baden-Württemberg.

Durand, Gabriel
    SS -Unterscharführer
    * 22.5.1906 Luditz. Kasinoleiter der Truppenkantine im Stammlager. Verbleib unbekannt.

Durkowitsch, August
    SS -Schütze
    * 20.10.1909 Glaserhau/Sudeten. 1943/44 in Auschwitz, SS-Totenkopf-Sturmbann. 1948 in Krakau zu 8 Jahren Haft verurteilt.

Dworak, Arthur
    Fahrbereitschaft
    * 12.9.1912 Sereth. SS-Sturmmann. KZ-Kollege Wildermuth: »Er fuhr einen Lkw.« Nach 1945 in Niedersachsen. – Die Überlebende Sternberg im Bericht In der Hölle von Auschwitz über ihre Ankunft 1942 (AV, Bl. 3964): »Bald kamen große Lastwagen herangefahren. Junge Mädchen, Frauen, Kinder, Kranke und alte Menschen wurden von den SS-Barbaren auf das Auto geworfen. Der Lastwagen wurde derartig überladen, daß die Untersten erstickt und zertreten wurden. Mütter schrien nach ihren Kindern und Kinder schrien nach ihren Müttern. Es war ein Anblick, den ich in meinem Leben nie vergessen werde.«

Dylewski, Klaus
    Politische Abteilung ( PA ), Lager-Gestapo
    * 1.5.1916 Finkenwalde, Kreis Stettin, Sohn eines Grubensteigers. Nicht abgeschlossenes Maschinenbaustudium TH Danzig. August 1939 SS-Heimwehr Danzig. SS-Oberscharführer. September 1940 SS-Totenkopf-Sturmbann, ab 1.9.1941 PA. PA-Kollege Marko: »Machte Vernehmungen von Polen, da er Polnisch sprach.« Beteiligt an Bunkerentleerungen durch Erschießen an der Schwarzen Wand , Bunker-Ausstauben genannt. PA-Schreibkraft Helen Stark in einem Brief an das Internationale Auschwitz-Komitee in Wien über Wosnitza, Broad, Broch und Dylewski (AV, Bl. 3344): »Jeder von ihnen fühlte sich als Herr über Leben und Tod.« August 1944 im SS-Führungsstab Hersbruck (Bau einer unterirdischen Flugzeugfabrik durch Häftlinge des KZ Hersbruck). Bis 1952 unter dem Namen Peter Schmidt landwirtschaftlicher Arbeiter. Abschluß eines Studiums an der Humboldt-Universität in Ost-Berlin als Diplom-Gewerbelehrer. Ab 1952 Diplom-Ingenieur beim Technischen Überwachungsverein Düsseldorf. Dylewski auf die Frage (Langbein, Menschen), warum er verbrecherische Befehle nicht verweigert habe: Dies sei »eine dem deutschen Volkscharakter artfremde Reaktion«. Am 20.8.1965 vom LG Frankfurt zu 5 Jahren Haft verurteilt: schuldig »der gemeinschaftlichen Beihilfe zum gemeinschaftlichen Mord in mindestens 32 (zweiunddreißig) Fällen, davon in 2 (zwei) Fällen begangen an mindestens je 750 (siebenhundertfünfzig)

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