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Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon

Titel: Auschwitz - Taeter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde: Ein Personenlexikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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ungünstigere Aufnahmediagnosen, hofft so, [SS-Arzt] Entress abzulenken und kranke Polen zu retten.« Ludwig Wörl, ab 1944 Lagerältester im Stammlager (AV, Bl. 5337): »Er war ein polnischer Häftlingsarzt und beteiligte sich aktiv an Selektionen. Das habe ich selbst im Häftlingskrankenhaus beobachtet.« Nach 1945 Arzt in Warschau.

Dienstbach, Oskar
    SS -Standortarzt
    * 30.9.1910 Usingen im Taunus. 1933 NSDAP (Nr. 2400092) und SS (Nr. 101741), Hauptsturmführer (1943). November 1939 zunächst Wehrmacht, Mai 1940 Inspektion der Konzentrationslager in Oranienburg, Hilfsarzt im KZ Nordhausen, Lagerarzt KZ Sachsenhausen, Januar 1941 Mauthausen, Mai 1941 Standortarzt in Flossenbürg, Herbst 1941 in Auschwitz. März 1942 1. Panzerdivision Leibstandarte-SS Adolf Hitler. † 18.10.1945 in Kriegsgefangenschaft. Museum Auschwitz (HvA 15): »Der Häftlingskrankenbau im KL Auschwitz diente seit seiner Gründung [Juli 1940] bis April 1943 keinerlei Heilzwecken, er war ein Ort der Sterbenden oder zur Tötung verurteilten Menschen.«

Diesel, Albert
    Fahrbereitschaft
    * Nicht ermittelt. SS-Unterscharführer. KZ-Kollege Wildermuth: »Ich kann mich erinnern, daß bei einem gewissen Albert Diesel, wohnhaft Rottweil, in seiner Wohnung Schmuck gefunden wurde, den er aus Häftlingseigentum entwendet hatte. Der Diesel ist dann in das Straflager Matzkau bei Danzig gekommen. Ich habe ihm nach dem Krieg einmal geschrieben; der Brief kam jedoch mit dem Vermerk ›verstorben‹ zurück.«

Diestelkamp, Heinrich
    Kapo
    * 7.9.1900 Dortmund. Sommer 1942 bis zum Ende Lagerältester im Stammlager, zuletzt in Flossenbürg. Aussage Wörl (AV, Bl. 5337): »Er war weniger wegen Schlägereien, sondern wegen seiner Spitzeldienste für die Politische Abteilung berüchtigt. Er war auch verantwortlich dafür, daß die Blockältesten Häftlinge mißhandelten und zu Krüppeln schlugen und daß sie außerdem für die SS Listen von Häftlingen zusammenstellten, die liquidiert werden sollten und dann auch vergast wurden.« Verbleib unbekannt.

Dietrich, Adam
    SS -Schütze
    * 12.3.1908 Gunja/heutiges Kroatien. SS-Totenkopf-Sturmbann, Außenlager Jawischowitz, Bobrek, Golleschau sowie Monowitz. Verbleib unbekannt.

Dietrich, Georg
    SS -Sturmmann
    * 24.1.1906 Kybeiken/Litauen. SS-Totenkopf-Sturmbann. Standortverwaltung. Nach 1945 in Großkarlbach.

Dietrich, Theofil (früher: Drzymalla)
    SS -Unterscharführer
    * 26.4.1895 Trockengrund. SS-Nr. 69987. Stabskompanie, Standortverwaltung, Abteilung Verpflegung. Belobigt im Kommandanturbefehl vom 18.2.1943, gez. Höß: »Lieferte einen großen gefundenen Geldbetrag bei seiner vorgesetzten Dienststelle ab.« Verbleib unbekannt. – Der ehemalige Häftling Jan Olbrycht erläuterte am 10.12.1947 als Gutachter im Krakauer Auschwitz-Prozeß (AV, Bl. 4526), »daß ein Häftling, obwohl es ihm auf die eine oder andere Weise gelungen war, sogar 5 Teller Lagersuppe zu bekommen und zu essen, in dem Falle, daß er kein anderes Essen bekam, zum Beispiel durch Organisieren oder aus Paketen, die Hungerkrankheit bekam, und das meistens nach 3 Monaten. Dies fand sogar in den Redensarten der SS-Leute seinen Niederschlag: ›Ein anständiger Häftling darf nicht länger als 3 Monate leben, sonst ist er ein Dieb.‹«

Dilling, Karl
    SS -Schütze
    * 2.4.1906 Altsee/Posen. † 14.4.1966 Albachten.

Dinges, Erich
    Zentral-Bauleitung
    * 20.11.1911 Frankfurt am Main. Fahrschullehrer. 1933 NSDAP, Motor-SA, SS-Oberscharführer. Mai bis November 1941 sowie Juli 1942 bis November 1944 in Auschwitz. Fahrbereitschaft ZBL. Am 22.12.1947 in Krakau wegen Mißhandlungen zu 5 Jahren Haft verurteilt. † 23.4.1953.

Dittmann, Willi
    SS -Sturmmann
    * 25.10.1903 Reckow/Pommern. SS-Totenkopf-Sturmbann (der SS-T-Stuba hatte turnusmäßig Rampendienst). 1948 in Wadowice zu 3½ Jahren Haft verurteilt. – Häftling Vrba im Auschwitz-Prozeß: »Ich habe beobachtet, daß die SS mit großer Lust Rampendienst gemacht hat, weil es dort viel zu organisieren gab: Damenuhren, Sliwowitz, Weinflaschen und alles mögliche.« Leon Cohen aus dem Jüdischen Sonderkommando (Greif): »Wir suchten unter den Dingen, die die Menschen nach Auschwitz mitbrachten, und fanden alles mögliche zum Essen, manchmal richtige Delikatessen: Salami, Speck und sogar Kaviar. Wir brauchten nur zuzugreifen und zu schlemmen.«

Djurkowitsch, Otto
    SS -Sturmmann
    * 26.2.1911 Ruma/Kroatien. SS-Totenkopf-Sturmbann. 1948 in Krakau zu 3 Jahren Haft

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