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Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer  und was aus ihnen wurde

Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde

Titel: Auschwitz - Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernst Klee
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Lager – auch
Gute-Hoffnungs-Hütte
genannt – wurde von zuletzt 900  Häftlingen Kohle für das Werk Buna in Monowitz abgebaut. Häftling Max Kasner im Auschwitz-Prozeß: »Die Grube befand sich 400  Meter unter der Erde. Häftlinge hatten an Stellen zu arbeiten, wo Wasser stand und wo sie am Bauch kriechend arbeiten mußten.« Bernd C. Wagner ( IG Auschwitz) über die Janinagrube: »In der Regel blieb einem Häftling bei der Ankunft in der Kohlengrube eine durchschnittliche Lebenserwartung von einem Monat.« Frühjahr 1944 von Kleemann abgelöst, nun Stellv. Leiter, nach einigen Monaten erneut Lagerleiter. † Laut LG Hannover setzte er sich Januar 1945 beim Evakuierungsmarsch ab und gilt seitdem als vermißt. Museum Auschwitz (HvA  10 ) zum Evakuierungsmarsch am 18 . 1 . 1945 : »Der Fußmarsch [in Eiseskälte bei Schnee] nach Groß-Rosen dauerte etwa 18  Tage. Von den 800 hinausgeführten Häftlingen kamen etwa 200 in einem Zustand äußerster Erschöpfung ans Ziel.«

Baumgartner , Ludwig
    Adjutant
    *  8 . 11 . 1909 Mersingen b. Ulm. 1932 SS (Nr.  257276 ), Obersturmführer ( 1941 ). 1933 NSDAP (Nr.  1497067 ). Dachau, Buchenwald, vom 15 . 3 . bis 23 . 11 . 1943 Adjutant in Auschwitz. März 1944 Schutzhaftlagerführer Flossenbürg. †  1953 vom AG Neustadt an der Waldnaab für tot erklärt. Aufgabe des Adjutanten war die Organisierung der eintreffenden Transporte von der Ankunft bis zur Ermordung. Im Auschwitz-Urteil heißt es (am Beispiel Mulkas): »Nach Beendigung einer jeden Aktion meldete die Aufnahmeabteilung der Politischen Abteilung an das RSHA  – meist per Fernschreiben – wieviel Menschen getötet und wieviel Menschen in das Lager aufgenommen worden waren. Getötet wurde getarnt mit Ausdrücken wie ›gesondert untergebracht‹ oder es wurden Buchstaben verwendet. a) bedeutete in das Lager aufgenommen b) bedeutete ›vergast‹. Die Fernschreiben mußten vor ihrem Abgang vom Adjutanten abgezeichnet werden. Ohne das Namenszeichen des Adjutanten durfte die Fernschreibstelle kein Fernschreiben durchgeben.«

Baumstark , Josef
    Blockführer im »Zigeunerlager«
    *  10 . 5 . 1922 Stefansfeld, Kreis Modosch (Banat). SS -Sturmmann. † Vermißt. – Der erste kleinere Transport war am 26 . 2 . 1943 aus dem Reich gekommen. Insgesamt werden 10 097  Männer und 10 849  Frauen als Häftlinge registriert, einschließlich der im Lager geborenen Kinder. Die Insassen gelten als Asoziale (schwarzer Winkel) und bekommen vor der Häftlingsnummer ein »Z« tätowiert. Die Unterbringung in Birkenau erfolgt im Familienverband. Häftlingsschreiber Joachimowski: »Die Zigeuner kamen ins Lager mit ihrem ganzen Hab und Gut. Es wurde ihnen nichts abgenommen. Im Lager trugen sie ihre eigene Kleidung. Die Haare wurden ihnen nicht geschoren.« Bedingt durch Hunger und extrem schlechte hygienische Zustände, grassieren Infektionskrankheiten wie Typhus und Wasserkrebs (Noma). Langbein über die Leichenkammer im »Zigeunerlager« ( MV , Bd.  3 ): »Ein Berg von Leichen, gut zwei Meter hoch. Fast lauter Kinder, Babys, Halbwüchsige. Darüber huschten Ratten.« Am 25 . 5 . 1943 werden mehr als 1000 Fleckfieberkranke oder -verdächtige in der Gaskammer ermordet. Etwa 3000 Insassen werden in Lager im Reich deportiert, ein Teil wird im Oktober 1944 zur Tötung nach Auschwitz zurückgebracht. Im August 1944 sind noch 3000 vorwiegend alte Menschen sowie Frauen und Kinder im Lager, die in der Nacht vom 1 . zum 2 . 8 . 1944 in der Gaskammer ermordet werden.

Bayer , Wilhelm
    SS -Obersturmführer
    *  15 . 4 . 1894 Gröningen b. Magdeburg. 1936 SS . SS -Gerichtsoffizier in Majdanek, Dezember 1943 bis Oktober 1944 in Auschwitz, danach in Flossenbürg. † Todesurteil 1948 in Krakau, vollstreckt. Q.: StAu I.

Bauz , Max
    SS -Oberscharführer ( 1941 )
    *  19 . 3 . 1905 Calw. März 1941 bis März 1942 Kommandanturstab Auschwitz, Leiter der SS -Küche. Nach 1945 in Ellwangen. – Häftling Jery Karaskiewicz (StAu  II ): »Jeden Tag sah man nach dem Appell diese Elendsgestalten, die wie laufende Knochengerippe aussahen, diese Muselmänner. Sie liefen bei der Küche herum, streckten die Hände aus und baten um einen Löffel Essen. Sie wühlten im Abfall und aßen die fauligen und modrigen Reste.«
Muselmänner
lassen im Liegen oder im Stehen ihre Notdurft unter sich, verunreinigen Flure, Strohsäcke, alles. Auf Prügel reagieren sie nicht mehr. Ihr Lebenswille ist erloschen.

Beck , Walter
    Zentral-Bauleitung
    *  13

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